Saw
- Regie:
- James Wan
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Thriller
- Land:
- USA
1 Review(s)
03.02.2005 | 09:18Stellt euch vor, ihr wacht auf und merkt, dass ihr mit einem Bein an einer Wand in einem verdreckten Keller angekettet seid, sich euch gegenüber eine Person in der selben Lage befindet und in der Mitte eine übel zugerichtete Leiche. Klingt krass? Ist es auch. Wenn darüber hinaus ein Aufnahmegerät mögliche Fluchtoptionen aufzeigt, und ferner für jede Person eine Säge zur Verfügung steht, die nicht die Ketten, notfalls jedoch das Bein durchtrennen kann, dann darf man sich auf einiges gefasst machen. Als ob das nicht genug wäre, werden die Protagonisten per Kamera wie Laborratten beobachtet und haben nur begrenzt Zeit, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
Am Anfang wissen sowohl Dr. Gordon (Cary Elwes), als auch der Fotograf Adam (Leigh Whannell) nicht, wie sie in diese Situation geraten sind. Im Laufe des Films wird in der Rückblende gezeigt, was sie in den letzten Stunden vor ihrer "Entführung" gemacht haben. Diese Rückblenden "entschärfen" ein wenig die intensive Stimmung des Films, doch immer wieder kriegt der Zuschauer die aktuelle Situation der beiden Charaktere vor Augen geführt.
Was der Australier James Wan (Regie & Drehbuch) zusammen mit Leigh Whannell (Drehbuch & Hauptdarsteller) bei seinem Debütfilm auf Zelluloid gebannt hat, ist eine Mischung aus "The Ring" (Schnitt), "Cube" (klaustrophobische Stimmung) und "Sieben" (düstere Atmosphäre). Ungeschönt und mit zum Teil sehr krassen Bildern, werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu denen Menschen in der Lage sein können. Ähnlich wie bei "Das Experiment" weiß der Zuschauer, dass diese Geschichte kein gutes Ende finden wird. Der Soundtrack, auf dem u. a. FEAR FACTORY, ILLDISPOSED und CHIMAIRA vertreten sind, bildet die ideale Klangkulisse für dieses kranke Machwerk.
Wer trotz dieser Fakten immer noch ins Kino gehen will, sollte sich auf ein paar schlaflose Nächte vorbereiten. Ähnlich wie bei "The Ring" kommen einem die kranken Bilder, selbst Tage nach dem Film, immer wieder in den Kopf geschossen. Kein Wunder, dass Danny Glover ("Lethal Weapon 1-3") hier einen Part als Polizist übernommen hat. Der Film hat nur ein Ziel vor Augen: Die Todesängste der Protagonisten in den Kinosaal zu übertragen! Adrenalin und Gänsehaut pur!
- Redakteur:
- Tolga Karabagli