Shadows Of The Dead
- Regie:
- Carl Lindbergh
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
1 Review(s)
31.01.2005 | 08:04Ein gruseliger Horrorstreifen sollte es werden, und der durchaus viel versprechende Anfang, der zwar ganz ohne originelle Ideen auskommt, aber dennoch für den weiteren Verlauf einiges erwarten lässt, machte Hoffnung auf 80 Minuten beste Gruselatmosphäre. Doch dann kommt plötzlich der Knick, und in dem Moment, wo Regisseur Carl Lindbergh sich bemüht, dem Film eine poetische Ader zu verleihen, verliert sich das Ganze in Belanglosigkeit. So in etwa könnte mein Fazit zu "Shadows Of The Dead", einer amerikanischen Underground-Produktion aus dem vergangenen Jahr, lauten, von der ich rückblickend dann doch sehr enttäuscht bin.
Story:
John und Jennifer haben auf ihrem Weg zu einer Ferienhütte mitten in der Nach tief im Wald eine Autopanne. Da sie kein Werkzeug dabei haben, um den geplatzten Reifen zu wechseln, sind die dazu verdammt, die Nacht im Auto zu verbringen. Doch es dauert nicht lange, da wird ihre Ruhe durch einen fürchterlichen Fund gestört; an einem Baum entdeckt Jennifer eine Leiche, und als John sich diese mal näher anschaut, wird er von ihr in den Hals gebissen und schwer verletzt.
Das Pärchen flüchtet sich ins nächste Krankenhaus, und dort stellt man dann fest, dass John gar keinen Puls mehr hat. Schnell realisieren die beiden, dass er durch den Biss zum lebenden Toten mutiert ist, und fortan beginnt sein Körper auch nach und nach zu verwesen. Doch damit nicht genug; auch Jennifer wird von dieser mysteriösen Krankheit befallen, nachdem John sie angesteckt hat, und gemeinsam vegetieren sie in ihrer Waldhütte vor sich hin. Doch mit der Zeit wird ihr Verlangen nach Menschenfleisch immer größer, und jeder, der sich in der Nähe der Hütte aufhält, ist von nun an nicht mehr sicher vor Johns hungriger Lust ...
Anfangs sieht das Ganze nach einer typischen Klischee-Horror-Story aus; ein Pärchen verirrt sich nachts im Wald und erlebt dort einige gruselige Sachen - hat man alles schon mal gesehen, nur dass die Sache bei "Shadows Of The Dead" (sieht man mal von der laienhaften Schauspielerin, welche Jennifer verkörpert, ab) wirklich gut gemacht ist. Doch schon sehr schnell, eigentlich schon in dem Moment, in dem die beiden den Wald verlassen, driftet der Film in philosophische Gefilde ab, und die gesamte Geschichte wird nur noch von Johns Erzählungen über die geschehenen Dinge, nicht aber von der Handlung an sich bestimmt.
Die Spannung tendiert schließlich immer mehr gegen null, die poetische Story über das sich nach wie vor liebende Paar kann auch nicht sonderlich berühren und zudem türmen sich diverse Widersprüche auf. Wieso zum Beispiel können John und Jennifer plötzlich aus dem Wald fliehen, wo sie doch eigentlich dort gefangen sind? Was ist mit der Leiche passiert, die John anfangs angegriffen hat? Und welche Bedeutung haben die flachen Dialoge zu Beginn des Films?
Wie auch immer, ich kann meine Enttäuschung nicht verbergen, und das gilt nicht nur für die Handlung des Films, sondern auch für die Aufmachung der dazugehörigen DVD. Extras sind mal wieder so gut wie Fehlanzeige und über den flauen Dolby-Digital-5.1-Sound und das sehr blasse Bild hüllen wir besser mal den Mantel des Schweigens.
Die Rechnung ist ergo auch sehr einfach: Durchschnittlicher Film + schwache Aufmachung = keine Empfehlung.
- Redakteur:
- Björn Backes