Wolfblood - Verwandlung bei Vollmond. Staffel 1 (Blu-ray)
- Regie:
- diverse Regisseure
- Jahr:
- 2012
- Genre:
- Fantasy
- Land:
- GB
- Originaltitel:
- Wolfblood. Season 1
1 Review(s)
01.05.2013 | 18:43Schicksale zwischen Mensch und Wolf: spannend und lehrreich
Schon seit Jahrhunderten leben geheimnisvolle Wesen unerkannt unter den Menschen: Wolfbloods. Sie sehen aus wie Menschen, aber sie sind stärker und schneller und haben schärfere Sinne. Bei Vollmond oder bei Gefahr verwandeln sie sich in Wölfe. Die meisten Wolfbloods tun alles, um nicht entdeckt zu werden. Auch die junge Maddy bewahrt ihr Geheimnis selbst vor ihren besten Freunden.
Als Rhydian neu an die Schule kommt, erkennt Maddy sofort, was er ist. Doch Rhydian ist in Pflegefamilien aufgewachsen. Niemand hat ihm beigebracht, mit seiner Wolfsseite klar zu kommen. Wohl oder übel muss Maddy sich um ihn kümmern, denn sonst sind alle Wolfbloods in Gefahr... (Verleihinfo)
Filminfos
O-Titel: Wolfblood (GB/DE 2012)
Dt. Vertrieb: Ascot Elite
VÖ: 23.4.2013
EAN: 7613059404199
FSK: ab 6
Länge: ca. 338 Min.
Regisseur: Will Sinclair, Declan O'Dwyer
Drehbuch: diverse
Musik: Andy Price
Darsteller: Louisa Connolly-Burnham (Sharon, s.u.), Aimee Kelly (als Maddie Smith), Bobby Lockwood (Rhydian), Kedar Williams-Stirling u.a.
Die 13 Episoden (jeweils 26 Minuten)
Folge 1: "Der Neue"
Die Eltern von Maddy Smith sind Wolfblute, also keineswegs monsterhafte Werwölfe. Aber bei Vollmond lieben sie es, sich in Wölfe zu verwandeln und im nahen Wald von Bradlington zu jagen. Maddy, ihre Tochter, ist hingegen noch kein erwecktes Wolfsblut; sie hat ihre erste Verwandlung noch vor sich. Aber sie hat bereits übermenschliche, wölfische Eigenschaften, darunter ein scharfes Gehör und die Fähigkeit, einer Geruchsspur mit den Augen zu folgen. Maddys Freunde Sharon Kelly und Tom sind ebenfalls im Fotografierklub.
Eines Tages kommt mit Rhydian Morris (Bob Lockwood) ein neuer Mitschüler in Maddys Klasse an der Dorfschule von Bradlington. Sogleich fällt Maddy auf, dass er wie ihre Eltern riecht: ein Wolfsblut! Was er gekonnt zeichnet, sind ebenfalls Wölfe. Aber weil er seit seinem vierten Lebensjahr bei Pflegeeltern aufgewachsen ist, hat er nie menschliche Bindungsfähigkeit und Rücksichtnahme entwickelt. Rhydian ist auf verstörende Weise abweisend und wird im Handumdrehen zur Zielscheibe von Spott und Triezen.
Im ersten Vorfall dieser Art flüchtet er sich ausgerechnet ins Fotolabor des Fotoklubs, wo er ein Chaos anrichtet. Maddy versucht ihn zu beruhigen, muss sich ihm dabei aber als Wolfsblut offenbaren. Der Plan gelingt, doch um ihn zu steuern, muss sie mehr Zeit mit ihm verbringen. Als sie durch den Wald jagen, landen sie direkt vor den Kameras des Dachsbeobachtungsklubs...
Folge 2: "Verräterische Spuren"
Shannon Kelly ist eine fanatische Wahrheitssucherin. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, das "Monster aus dem Moor" zu finden und mit der Kamera abzuschießen. Doch welchen Wolf hat Shannon im Wald tatsächlich fotografiert, fragt sich Maddy besorgt. Doch nicht etwa Rhydian?" Als sie ihn zu ihren Eltern einlädt, predigen diese Zurückhaltung und Anpassung. Sie haben sogar einen Kellerraum als Wolfshöhle eingerichtet.
Aber zum ersten Mal hört Maddy, dass es noch wilde Wolfsblute im Wald geben soll und dass sie die Menschen hassen... Das fällt ihr siedend heiß ein, dass Shannon und Tom heute Nacht auf Fotosafari im Wald sind!
Folge 3: "Falscher Verdacht"
Bei einer Schulveranstaltung hängen die Schüler Fotos, Zeichnungen und andere Werke auf, die mit ihrer Familie zu tun haben. Natürlich sollen ihre Eltern die Meisterwerke bewundern, nur dass im Fall von Jimmy dessen japanischer Vater voll Verachtung reagiert und Toms Vater erst gar nicht auftaucht. Als die Ausstellung am nächsten Morgen verwüstet vorgefunden wird, wird der Schuldige gesucht und ein falscher Verdacht fällt ausgerechnet auf den Neuling Rhydian Morris, dessen Pflegeeltern auch nicht gekommen waren.
Wie eine echte Detektivin fragt sich Maddy zuerst: Was war das Motiv des Täters? Seltsamerweise wurden vor allem Toms Fotos zerfetzt. Ist er derjenige? Da hat Shannon eine geniale Idee: Sie hat eine UV-Lampe und untersucht alle Schuhe, die mit UV-Licht reflektierender Tinte bespritzt sind...
Folge 4: "Gefährliche Beobachtung"
Maddy fühlt sich heute komisch: Ihre erste Verwandlung stehe bevor, erfährt sie von ihrer Mutter. Allein schon offenes Feuer führt dazu, dass sie sich in Panik in einen Wolf verwandeln will. Mom gibt ihr für diesen Notfall übelriechende tropfen mit, doch aus Versehen zerdrückt Toms Rucksack das Fläschchen. Ungeschützt gerät Maddy in eine brenzlige Situation: Shannon und ihre neue "Freundin" Kara experimentieren unbeobachtet im Chemielabor, und als es dabei zu offenem Feuer kommt, beginnt sich die zufällig hereinplatzende Maddy zu verwandeln. Shannon traut ihr Augen nicht...
Folge 5: "Maddys erste Verwandlung"
Puh, das wäre um ein Haar schiefgegangen! Zum Glück schenkt niemand den unglaublichen Worten der völlig aufgedrehten Shannon Glauben: Maddy soll ein Werwolf sein? Was für ein Blödsinn! Doch Shannon, die allmählich misstrauisch beäugt wird, lässt nicht locker. Auf einem Schulausflug zur Klosterruine von Lindisfarne sieht sie eine neue Chance, Maddy auf die Schliche zu kommen.
Es herrscht Vollmond und unter seinem Einfluss will sich Maddy unbedingt erstmals in einen Wolf verwandeln. Rhydian hilft ihr trickreich dabei, doch in den Katakomben des Klosters rückt ihnen Shannon mit ihrer Kamera auf die Pelle...
Folge 6: "Dancing Queen"
Maddy kann auf einmal Street Dance tanzen und stellt dabei sogar eine der drei Dancing Queens der Schule in den Schatten. Das kommt Shannon echt verdächtig vor, so dass sie die merkwürdige Verwandlung ihrer Freundin Maddy genau verfolgt. Eine Party bei den Dancing Queens, zu der Maddy wundersamerweise eingeladen wird, erscheint Shannon als willkommene Gelegenheit, sich auf die Lauer zu legen.
Doch sie hat nicht mit der Hinterlist der drei Grazien gerechnet, die Maddy ein für alle mal blamieren wollen. Als die für die Party völlig aufgebrezelte Maddy merkt, dass man sie in die dröge Gemeindehalle am anderen Ende von Bradlington gelotst hat, wird sie echt wütend. Ihre Wolfsnatur erwacht, und mit Rache im Sinn rast sie im Eiltempo zu den drei Übeltäterinnen ...
Folge 7: "Blutproben"
Neumond! Da werden Wolfsblute ganz schwach und kommen auf dumme Gedanken. So verfallen Maddy und Rhydian, die zum Nachsitzen verdonnert wurden, auf die verrückte Idee, einen wertvollen Sportpokal aus der Turnhalle zu entwenden und auf den Schornstein selbiger Halle zu stellen. Wann wird der Lehrer dessen Verschwinden entdecken?
Allerdings verletzt sich Maddy bei ihrer artistischen Klettertour an der Hand. Als sie das Pflaster ersetzen muss, sieht Shannon, ewig wachsam, ihre Chance gekommen und fischt das gebrauchte Pflaster aus dem Papierkorb. Endlich kann sie Maddys Blut haargenau unter dem Mikroskop untersuchen und herausfinden, ob es sich von menschlichem Blut unterscheidet.
Auch Rhydian, Maddys Freund, widerfährt wölfisches Ungemach. In der Theatergruppe kippt er auf einmal um und wird ins Krankenhaus gebracht. Natürlich sollen auch dort als erstes an ihm Bluttests durchgeführt werden! Wird das Geheimnis der beiden Wolfsblute auffliegen?
Folge 8: "Shannon gibt nicht auf"
Shannon, die Amateurdetektivin, entdeckt, dass in der Gegend Vieh gerissen worden ist und Haustiere verschwunden sind. Als sie die Meldungen auf eine Landkarte überträgt, ergibt sich ein Kreis, in dessen Zentrum Bradlington liegt. Doch was steckt dahinter? Da alle außer Maddy sie inzwischen für reif für die Klapsmühle halten, will sie unbedingt beweisen, dass sie nicht spinnt, sondern recht hat.
Doch heute Abend ist bei Maddy eigentlich gemeinsames Dinner in sturmfreier Bude angesagt. Als sie entdeckt, dass Tom Hackfleisch für zwölf Personen mitgebracht hat - sicher ist sicher -, entdeckt Shannon den idealen Köder. Den gedenkt sie im Wald auszulegen. Dumm nur, dass sie der erkälteten Maddy Eisenhut-Pillen gegeben hat. Diese lassen das Mädchen in wenigen Minuten zum Wolf mutieren. Und der will nur eines: FLEISCH!
Folge 9: "In der Zelle"
Morgen ist wieder mal Vollmond - Verwandlungszeit. Zur Feier soll Rhydian in das Rudel der Smith'schen Wolfsblute aufgenommen werden. Allerdings gerät Rhydian in die Falle der Polizei, die einen Schmuggler von Designerklamotten sucht, der solches Zeug geklaut und im Wald versteckt hat. Der Junge landet auf dem Revier in einer Zelle. Und dabei steht seine Verwandlung in einen Wolf nur noch wenige Stunden bevor!
Maddy und ihre Eltern müssen sich dringend etwas einfallen lassen, bevor sich Rhydian verwandelt und einen Polizisten anfällt.
Folge 10: "Schwierige Entscheidung"
Puh, das ist ja gerade noch mal gut gegangen. Bloß gut, dass die Polizei nicht an Lykanthropie glaubt - und es in England keine Personalausweise gibt! Doch jetzt spioniert den vier Freunden jemand im Wald nach. Als Rhydian allein dort ist, stellt sich ihm eine Frau entgegen, die streng riecht und behauptet, seine Mutter zu sein. Er sah seine Mutter zuletzt vor zwölf Jahren! Natürlich glaubt er ihr kein Wort und vertraut sich Maddy an. Gleichzeitig nimmt ihn die Fußballmannschaft als Torwart auf. Mit seinen Wolfskräften ist er in der Lage, jeden Ball zu halten.
Doch seine Mutter lässt nicht locker und lehrt ihn Eolas, die Wolfskraft, um in Verbindung mit der Erde übermenschliche Kräfte zu entwickeln: in die Ferne sehen und hören und anderes. Mit Eolas ist es seiner Mutter gelungen, jede Beute zu erjagen, die sie wollte. Diese Fähigkeit begeistert Rhydian.
Nun befindet er sich im Zwiespalt: Wohin gehört er wirklich - zu den Menschen, seinen Freunden, oder zu seiner Mutter, seinem wilden Rudel?
Folge 11: "Eolas"
Maddy will unbedingt auch wissen, was Rhydian diese neue Kraft ist, die er als Eolas bezeichnet. Im Wald bringt er es ihr bei, und sie ist begeistert. Doch als sie unter eine Stromleitung gerät, bricht sie unter deren elektromagnetischem EM-Feld bewusstlos zusammen. Das versetzt ihre Mutter in Panik: Sie hat ihre Kusine Louise an Eolas verloren, verrät sie ihrem Mann Daniel, und sie will auf keinen Fall auch ihre Tochter verlieren. Deshalb verbietet sie Maddy den Einsatz von Eolas, was zu einem schweren Zerwürfnis führt. Maddy fühlt sich umso ungerechter behandelt, als sie weiß, dass Dad Eolas einsetzte, bis er 16 oder 17 war und Mom begegnete.
Als Rhydian auch noch Hausverbot bekommt, reißt Maddy aus. Doch Rhydian gewährt ihr kein Obdach: Ihre Mom habe recht. Doch Maddy fühlt sich um ihr Geburtsrecht betrogen und zieht weiter, bis in die große Stadt. Doch dort gibt es überall Stromleitungen, deren EM-Felder ihr Unbehagen verursachen und sie schwächen. Und es gibt junge Straßenräuberinnen, die ihr Geld wollen. Werden ihre Eltern, unterstützt von Rhydians Spürnase, sie rechtzeitig finden?
Folge 12: "In der Falle"
Vollmond ist Verwandlungstag. Doch auch Shannon Kelly ist bereit. Sie will die Wölfe wieder mal ablichten. Diesmal erhält sie willkommene Verstärkung von einem erwachsenen Mann namens Kyle, der sich als Fan ihres Blogs ausgibt und zusammen mit seinem Team die "Bestie aus dem Moor" einfangen und ablichten will.
Doch hinter Kyles Unternehmen verstecken sich ganz andere Absichten. Als zwei Wölfe (Maddy und Rhydian) auf seinen Köder hereinfallen und in seiner Falle landen, entpuppt er sich als skrupelloser Geschäftemacher, der die Tiere an einen Zoo verhökern will. Das bringt Shannon zur Besinnung und bald nimmt Kyles fieser Plan eine unerwartete Wendung...
Folge 13: "Das Versprechen"
Dankbar geben Maddy und Rhydian Shannon fotorealistische Zeichnungen zum Geschenk. Reuig will sich Shannon fortan als Wolfsschützerin betätigen. Der Haken dabei: Niemand wird sie dabei unterstützen, wenn sie nicht auch die Existenz von Wölfen in England nachweisen kann. Und das Hunderte von Jahren nach deren Ausrottung in der Wildnis. Bloß gut, dass noch Kyles Wolfsköder irgendwo im Wald liegt.
Das weiß auch Maddy und will den Köder, geschützt mit einer Atemmaske, unschädlich machen. Allerdings hat sie wegen ihrer letzten Eskapade strengen Hausarrest. Ihre Mom hat aber nicht mit Maddys Sturheit und Einfallsreichtum gerechnet.
Unterdessen versucht Bryn, der sich als Bruder von Rhydian bezeichnet, das "gezähmte" Wolfsblut wieder zurück ins Rudel zu holen. Als er die Wahrheit über Rhydian hinausposaunt, glaubt ihm zum Glück keiner. Doch dann taucht auf einmal Rhydians Mom im Wald auf. Ausgerechnet dort, wo Shannon ihren Wolfsköder ausgelegt hat.
Vor der Kameralinse der bestürzten Shannon tauchen auf einmal nicht weniger als sechs Wölfe auf: zwei Rudel, die einander offenbar nicht grün sind!
Mein Eindruck
Die Altersfreigabe ab sechs Jahren macht schon deutlich, dass das Zielpublikum entsprechend jung ist: Schüler beiderlei Geschlechts, die zwischen zwölf und 15 Jahren alt sind. Entsprechend sind auch die Interessen der Figuren ausgelegt. Keine davon denkt auch nur im entferntesten an sexuelle Aktivitäten und selbst das Schmusen scheint an der Bradlington High School verboten zu sein. Maddy, die Hauptfigur, und ihr Gefährte Rhydian bezeichnen sich nicht mal als Freunde, und Küssen kommt ihnen nie in den Sinn. Wölfe scheinen ein prüdes Volk zu sein.
Aber auch so haben sie einiges zu tun. Neben der Auseinandersetzung mit Eltern und Lehrern dreht sich alles vor allem um das Nicht-Entdecktwerden. Leichter gesagt als getan, wenn man einem eine solche "Meisterdetektivin" wie Shannon Kelly auf den Fersen ist. Sie ist wie alle vier Hauptfiguren genau gezeichnet: ein leicht schusseliger weiblicher "Nerd" mit Ambitionen als Fotografin und Bloggerin. Tom, ihr schwarzhäutiger Begleiter, versteht sich nicht als ihr Freund, sondern lauert darauf, dass ihm Maddy ihre heimliche Liebe offenbart. Da kann er aber lange warten.
Tom und Shannon bilden das dynamische Duo, das Holmes und Dr. Watson entspricht, wohingegen Maddy und Rhydian das scheue Wild bilden, das in neue Dimensionen des Menschseins vordringt. Wie Superman Clark Kent und seine Lois Lane leben sie in einem Pendant zu Smallville, weit vom Schuss, aber nicht ohne die Annehmlichkeiten der Zivilisation.
Zusammen mit den anderen Wolfbluten erleben sie spannende, aber meist nicht sonderlich gefährliche Abenteuer. Sie müssen keine Schurken jagen oder die Welt retten. Statt dessen ist es ihre Aufgabe, ihre eigenen, sonderbaren Platz im Gefüge der Welt und der mehr oder weniger menschlichen Gesellschaft zu finden. Leichter gesagt als getan. Ihre übermenschlichen Kräfte bringen sie öfter als erwartet in die Bredouille, und auch Übermut tut selten gut.
Spezialeffekte
So verbindet die Serie aus den knapp halbstündigen Episoden Drama, Spannung und Komik, ohne in Sentimentalität oder Rührseligkeit abzurutschen. Das ist aber nur die halbe Miete, denn viele andere Jugendserien bieten die gleiche Mischung. Was "Wolf Blood" auszeichnet, sind die Spezialeffekte, bei denen sich die Produzenten nicht haben lumpen lassen.
Es ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass alle Wölfe nicht real sind, sondern dem Rechner entsprungen sind. Dennoch verhalten sie sich recht natürlich, und ihre Bewegungen wirken geschmeidig und glaubhaft. Natürlich sind auch der große Vollmond, die gelben Augen und das wölfische Gebiss Kreationen aus der Softwareschmiede. (Manchmal haben die Darsteller wohl auch entsprechende Kontaktlinsen getragen.)
Es gibt eine CGI-Standardsequenz, die bei jeder Verwandlung Einsatz findet: Der Blick geht "unter die Haut", direkt in die Blutbahnen, wo sich die roten Blutkörpern tummeln und die DNS-Stränge zu sehen sind. Wenn die virtuelle "Kamera" dann wieder zurück fährt und das Wesen zu sehen ist, starrt uns ein Paar gelber Wolfsaugen an.
Musik
Die Musik, die Andy Price beigesteuert hat, setzt auf keltische und volksliedhafte Flöten, die eine sehr flotte Weise stützen - ein Lied, das ins Deutsche übersetzt wurde und das, von einer Frau vorgetragen, vielleicht ein wenig kitschig anmutet, aber doch die Essenz der Geschichte einfängt. Diese wildromantische Musik erklingt immer, wenn Maddy und Rhydian im Wald herum tollen.
Nur an einer Stelle fand ich die Musik unpassend. Es ist der Moment nach Maddys erster Verwandlung, also sehr bedeutungsvoll. Das sitzen dann die beiden Wölfe in stiller Eintracht und bewundern den Vollmond. Statt in schmachtenden Geigen zu schwelgen rast die Musik im Höllentempo durch die Szene, bis sie auf einmal zum Stehen kommt. Diese Kombination aus Bild und Tonspur fand ich ziemlich misslungen.
Die Blu-ray
Technische Infos
Bildformate: 1,78:1 (16:9)
Tonformate: D in DTS 2.0, Englisch in DTS 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: keine
Extras:
- Trailer
- Teaser
- Trailershow
Mein Eindruck: die Blu-ray
Dass bei einer Blu-ray Ton und Bild bestens sind, versteht sich von selbst, aber es kommt auf die Aufnahmetechnik an. In den Waldaufnahme scheinen die Bilder in so hohem Tempo aufgenommen worden zu sein - inzwischen sind ja 48 Bilder pro Sekunde (fps) möglich - dass die Figuren beim Rennen fast schon ruckeln. Dieser Effekt ist aber des öfteren bei Digitalvideo zu beobachten. Ich bemerkte ihn zum ersten Mal in "Gladiator" (2000).
Dass es keine Untertitel gibt, finde ich schade, denn dadurch entgehen dem Zuschauer bestimmte Details wie etwa ungewohnte Namen. Das Fehlen von Untertiteln ist allerdings bei Produktionen des ZDF üblich.
EXTRAS
1) Trailer (1:44 min)
Der Trailer kehrt das Drama hervor, das sich zwischen der Wolfswerdung von Maddy und der Entwicklung von Rhydian ergibt. Die Aufgabe des Trailers ist ja, die Serie "Wolf Blood" zu profilieren und das junge Publikum entsprechend dafür zu interessieren. Das gelingt durchaus. So gibt es nur wenig Horrormomente und durchaus ein wenig Romantik, aber keinerlei Erotik.
2) Drei Teaser (je 00:38 min)
Die drei kurzen Teaser, also Appetithäppchen, zeigen die Doppelnatur der beiden Hauptfiguren als junge Menschen und verkappte Wölfe. Klar wird auch, dass sie damit erhebliche Probleme haben, nicht nur innerlich (Stichwort "Eolas"), sondern auch gegenüber ihrer Umgebung. Verfolgt werden sie nicht nur von Shannon, der schleichende Knipse, sondern auch von Erwachsenen, seien es Lehrer, Cops oder Tierfänger. Aber die Serie macht auch Spaß. Maddy als Street Dancer aufgedonnert zu sehen, ist schon eine Schau: ihre Haare sind pink, neongrün und kobaltblau gefärbt.
3) Trailershow
a) Vampire Dog
b) Red Dog (s. meinen Bericht)
c) Das Geheimnis der Mondprinzessin
d) Song for Marion
e) The Hunter (s. meinen Bericht)
f) My Week with Marilyn (s. meinen Bericht)
g) Alles muss raus
h) Dean Spambly
Wer Bonusmaterial sucht, muss sich online unter dem Link http://www.tivi.de/fernsehen/wolfblood/start/index.html kundig machen. Dort kann man auch Kommentare hinterlassen.
Unterm Strich
Jungen Zuschauern im Schüleralter dürfte diese Serie durchaus Spaß. Voraussetzung ist ein gewisses Interesse an Wäldern und unheimlichen Tieren wie Wölfen sowie an übernatürlichen Kräften. Hier geht es nicht um grausame Werwölfe, die sich nicht gegen das Verhängnis aus dem Blut wehren können, sondern darum, die wölfischen Kräfte als Erweiterung der eigenen Kräfte zu zähmen und in Dienst zu nehmen.
Dies geht selten ohne Reibereien und Konflikte ab, wie die beiden Hauptfiguren lernen. Zu den drögen Unterrichtsstoffen, die die Schule bereithält, kommen also die Lektionen des Lebens. Es ist das Lebens eines Außenseiters, der sich nützlich machen kann, aber wohl kaum akzeptiert wird, sollte seine wahre Natur bekannt werden. Deshalb dreht sich ein Gutteil der 13 Handlungen um das Verbergen und Nicht-Entdecktwerden.
Shannon und ihr Begleiter Tom spielen in diesem Rahmen die etwas täppischen, aber liebenswerten Ermittler à la Sherlock und Dr Watson. Bewaffnet mit Kamera, Handy, Köder und Internet-PC könnten sie den Wolf Bloods durchaus das Leben schwer machen - wenn sie nicht selbst für verrückt gehalten würden. Komik paart sich also mit Drama und Spannung.
Ganz nebenbei vermittelt die Serie auch eine glaubwürdige Verarbeitung des ewigen Konflikts zwischen Eltern und ihren Sprösslingen. Einige der gut gezeichneten Figuren werden von ihren eigenen Eltern verachtet, ignoriert oder sogar eingesperrt - zum Besten der Kinder, sagen sie natürlich. Solche Methoden sind natürlich grenzwertig.
Eine der beiden Hauptfiguren hat sogar drei Familien bzw. "Rudel", nämlich die Pflegeeltern Vaughan (die man nie sieht), dann die Familie von Maddy und schließlich die wilden Wolfbloods aus den Wäldern. Für wen wird er sich schließlich entscheiden, lautet die spannende Frage, deren Antwort nicht nur Maddy gespannt erwartet - in der nächsten Staffel, wie zu hoffen ist.
Die Blu-ray
Die Blu-ray bietet zwar besten Sound und ein klares Bild, doch fehlen ein Booklet ebenso wie deutsche Untertitel und Bonusmaterial. Letzteres findet man nur auf der entsprechenden interaktiven Webseite, wo auch Spiele und Fan-Infos auf den neugierigen Besucher warten.
Michael Matzer (c) 2013ff
- Redakteur:
- Michael Matzer