BASTARD NATION - Promo 2007
Mehr über Bastard Nation
- Genre:
- Heavy Metal
- Point Of No Return
- Dark Reign
- Devil's Daughter
- Emperor's Fate
- Deus Non Vult
- Kill The Lion
- Killing Spree
- March Or Die
- Vinland
- Bastard Nation
BASTARD NATION wurde einst im Mai in Bergisch Gladbach gegründet, ist aber mittlerweile in Heidelberg ansässig geworden. Ob die Jungs ihre Truppe nach dem besten aller OVERKILL-Songs benannt haben, das weiß ich leider nicht und raushören lässt es sich eigentlich auch nicht. Die vorliegende Promo geht über volle Albumlänge und soll dem Vernehmen nach bei erfolgreicher Labelsuche als offizielles Debüt in die Plattenregale kommen. Die Heidelberger Metaller geben sich stilistisch sehr traditionell, aber nicht altbacken. Dynamischer, schwerer Metal der klassischen Spielart ist es, was uns beim Opener 'Point Of No Return' entgegen schlägt. Melodisch, aber doch scharfkantig, mit hier ein wenig ACCEPT und dort etwas mehr IRON MAIDEN garniert.
Beim folgenden 'Dark Reign' gibt sich die Kurpfalz-Combo US-Metal-lastiger, packt öfters mal die Sirene aus und auch die Komposition ist nicht ganz so straight gehalten. Doch auch hier schlagen vor allem im Refrain dezent teutonische Strukturen durch, die dann doch wieder eine gewisse Ohrwürmeligkeit einbringen. Bei anderen Stücken pendelt sich der Stil zwischen rifforientiertem Heavy Metal und melodischem Power Thrash ein, was der Truppe sehr gut zu Gesicht steht. Vor allem der vielseitige Gesang von Gitarrist Timo Nolden gibt der Band eine eigene Note und einen angenehmen Wiedererkennungswert, der sie von all den anderen Klonen und Epigonen der erwähnten und noch zu erwähnenden Klassiker abhebt. Denn obwohl bei 'Devil's Daughter' der eine oder andere METALLICA-Ansatz durchschimmert, oder beim basslastigen 'Emperor's Fate' mit seinen coolen Chören und den melodischen Hooks die klassische Teutonen-Metal-Schule anklingt, ist es eben doch kein Plagiat, sondern ein junge Band mit offensichtlichen Inspirationen, aber dafür frischen Songs. Egal ob beim akustischen Interludium, oder beim etwas epischer angehauchten 'Kill The Lion' (der Gesang hat hier streckenweise was von Großmeister Brian Ross) - hier hat so ziemlich jeder Song seine prägnanten und sehr gefälligen Momente, was wahrlich nicht bei allen Debütanten die Regel ist.
Die zweite Hälfte der Scheibe besteht aus vier Stücken mit Überlänge, also zwischen sechs und acht Minuten, von denen das erste - 'Killing Spree' - recht hackend, groovend und rifforientiert geraten ist, aber mit einem sehr melodischen Refrain um die Ecke kommt, bevor sich zu 'March Or Die' wieder ein trefflicher Mix aus Teutonenstil und NWoBHM einstellt. Ein großes Highlight gibt sodann 'Vinland' ab, das sehr heavy geraten ist und mit schweren, majestätischen und langsamen Riffs und getragenen, leicht folkigen und mal auch etwas entrückten Parts der transportierten Wikingerthematik gerecht wird, um der finalen Bandhymne den Weg zu bereiten, die im Tempo nochmal ordentlich anzieht und voll in den Nacken geht.
Klingt alles sehr positiv, meint ihr? Ja. Ist es auch. Die Scheibe macht einfach Spaß. Sicher, eine Supernova des traditionellen Stahls ist hier auch wieder nicht aufgegangen, doch haben wir es mit schönen, eingängigen und trotzdem nicht platten Songs zu tun, die schnell ins Ohr gehen und dort auch eine ganze Weile gemütlich verweilen mögen. Einen Deal sollte sich die Truppe damit durchaus angeln können.
Anspieltipps: Point Of No Return, Emperor's Fate, Kill The Lion, Vinland
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle