ANGELHEART - Sing Me A Song
Mehr über Angelheart
- Genre:
- Rock
- Label:
- Firebird
- Release:
- 10.08.2007
- I Keep Falling
- I'm Holding On
- Angel's Falling
- Behind The Line
- My Little Basketcase
- Viper's Kiss
- After All
- Hard Way
- Play Me A Song
- Waiting There For You
- My Only Wish
- Love Is Returning
- Don't Say Goodbye
- Vidoeclip Viper's Kiss
Ein trauriger, hässlicher Hund guckt vom Cover der CD "Sing Me A Song" und erweicht das Herz für ANGELHEART. Ich glaube, es ist ein "Kampfhund", die Songs der Schweizer Formation bestehend aus Thomas Krebs (v), Janine Amberg (v) und Paul Etterlin (v, g) sind jedoch eher Schmuserock mit Strahlkraft hin zum sanften Pop, gehören aber für meine Begriffe eigentlich nicht in die Sparte der harten Musik. Das muss kein Nachteil sein, denn auch die sanften Töne können gefallen, zumal allein ein Blick in die musikalischen Biographien der Künstler offenbart, dass es sich hier um echte Profis handelt. Alle drei verbinden Erfahrungen in der klassischen Musik, bevor man sich dem Rock verschrieben hat.
Mit "Sing Me A Song" legen ANGELHEART ihr fünftes Album seit 2001 vor, auf dem sie insgesamt dreizehn Songs nebst Videoclip zum Stück 'Viper's Kiss' präsentieren. Los geht’s mit der recht flotten Nummer 'I Keep Falling', die allerdings unterspült von einer art Hammondorgel ein wenig nach Countrysong klingt. Beim folgenden 'I'm Holding On' wird der männliche Gesang erstmals von Janine Amberg ergänzt, ja dominiert, deren Stimme mich in ihrer Klangfarbe ein wenig an Tina Turner erinnert. Dementsprechend kommt auch der Song etwas druckvoller herüber als der Eröffnungstitel. Während das nun folgende 'Angel's Falling' dann über eine wenn auch gut produzierte, aber dennoch durchschnittliche Midtempo-Rocknummer innovativ nicht hinausragt, zeichnet sich 'Behind The Line', eine Ballade, durch das Flair irischer Flöten aus, die dem Song folkigen Rückenwind verleihen. Der Ballade entsprechend eher langsam gehalten, bewegt sich 'Behind The Line' trotz der aufmunternden Flöten dennoch dicht an der Schnulze.
Etwas modernistischer kommt da schon Track sechs, 'Viper's Kiss' her, der stärker rhythmisiert zumindest aus dem Fahrwasser der beliebigen Rockkonserve herausragt und die Wandelbarkeit von Janine Ambergs Stimme zu beleuchten vermag. Ebenfalls mit Schmiss versehen beginnt Track neun mit dem Titel 'Play Me A Song', der vorangetrieben durch das in den Vordergrund gerückte Schlagzeug und deutlich rockigere Gitarrenphrasen belebt. Fast vergessen wird hier allerdings dafür der Gesang, der erst im letzten Drittel des Stückes als Refrain einsetzt. Die übrigen Nummern sind allesamt Kompositionen im mittleren Tempo, die den Eindruck aufkommen lassen, man habe das alles schon hundert Mal im Radio gehört. Wenig Ecken und Kanten, nichts wirklich emotional Ergreifendes.
Und das ist wohl auch die Quintessenz des gesamten Albums. Trotz ihrer viel versprechenden, guten musikalischen Ausbildung und zahlreicher Erfahrungen in anderen musikalischen Projekten bleiben ANGELHEART die großen Melodien schuldig. Seltsam durchschnittlich und am Ende kaum abwechslungsreich gelingt es den Schweizern nicht, über das Klischee sanfter Rocknummern hinauszugelangen.
Anspieltipps: Viper's Kiss, Play Me A Song
- Redakteur:
- Erika Becker