NEFARIUM - Haeretichristus
Mehr über Nefarium
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Agonia Records/Twilight
- Release:
- 18.01.2008
- Lucifer's Betrayal
- The Damned Descent
- 136 Bastard Priests Murdered
- Merchants Of Hope
- Doctrina Haereticorum
- Thirty Coins Of Judas
- An Old Black Cage
- Sin Of An Apostle
- Episcopal Whip
Dass klirrender und gutklassig dargebotener Black Metal nicht notwendigerweise von Skandinaviern eingetrümmert werden muss, das beweisen NEFARIUM aus Norditalien. Wobei: Eingespielt, gemixt und gemastert wurde "Haeretichristus" im Hitfire Studio in Schweden, in dem auch DARK FUNERAL schon aufnahmen. Starke MARDUK-Einflüsse sind an allen Ecken und Enden bei NEFARIUM herauszuhören, DARK FUNERAL dürften auch einen gewissen Einfluss auf das Songwriting der Italiener gehabt haben. Lediglich das Riffing fällt gelegentlich etwas melodischer als die MARDUK'schen Gitarrenwände aus. NEFARIUM sind übrigens keine Newcomer: Die Band ist bereits seit 1997 aktiv.
"Haeretichristus" bietet auf knappen vierzig Minuten schwarzmetallische Raserei am laufenden Band. Verschnaufpausen gibt es nicht allzu viele. In ähnlich einäschernder Art und Weise wie MARDUK prügeln sich NEFARIUM durch neun Stücke, aus denen das pfeilschnelle '136 Bastard Priests Murdered' dank des recht abwechslungsreichen Arrangements und der sehr schnellen Blastbeats etwas herausragt. Das spielerische Niveau der Musiker ist beachtlich (gnadenlose Blasts, gute Gitarrenleads). Der Gesang von Carnifex (Gitarre, Gesang) bietet typisches Gekeife, das allerdings nicht ganz so giftig klingt wie das, was zum Beispiel Legion (Ex-MARDUK, jetzt DEVIAN) ins Mikrofon geifert. Auch einige Gastmusiker konnten NEFARIUM in die Aufnahmen dieses Albums einbinden: Chay Mol (Gitarrist von DARK FUNERAL) und Infaustus (Sänger von SETHERIAL) sind auf diesem Album zu hören.
"Haeretichristus" ist alles in allem ein mehr als solides Album mit guten Songs geworden, das aber im Langzeittest nicht uneingeschränkt überzeugt. Schwachpunkt dieser Veröffentlichung sind die doch recht ähnlich arrangierten Stücke sowie der notorische Zwang von NEFARIUM, sich permanent mit einem Affenzahn durch das Liedgut dieser Scheibe zu prügeln. Mit zunehmender Hördauer stellen sich - trotz der spielerisch feinen Performance - gewisse Ermüdungserscheinungen ein. Ein Zurückschrauben der Highspeed-Anteile wäre dem Spannungsfaktor des NEFARIUM-Sounds auf alle Fälle zuträglich. Indes steht außer Frage, dass "Haeretichristus" spielerisch hochwertigen Black Metal auf gehobenem Niveau mit toller Produktion bietet. Anhänger der MARDUK'schen Panzerdivision sowie Fans von DARK FUNERAL können mit dieser Scheibe nichts verkehrt machen.
Anspieltipps: 136 Bastard Priests Murdered, Sin Of Apostle, Thirty Coins Of Judas
- Redakteur:
- Martin Loga