EDENBRIDGE - Aphelion
Mehr über Edenbridge
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 27.01.2003
- The Undiscovered Land
- Skyward
- The Final Curtain
- Perennial Dreams
- Fly At Higher Game
- As Far As Eyes Can See
- The Whispering Gallery (Bonus Track)
- Deadend Fire
- Farpoint Anywhere
- Where Silence Has Lease
- Red Ball In Blue Sky
Die Melodic-Metaller EDENBRIDGE aus Österreich sind zurück, und die Band um Mastermind und Gitarrist Lanvall und Sängerin Sabine Edelsbacher möchte mit ihrem nunmehr dritten Album "Aphelion" zum großen Schlag ausholen. Dabei haben EDENBRIDGE bereits einen rasanten Aufstieg hingelegt: Mit ihrem Debüt-Album "Sunrise In Eden" (2000) konnte die Band, die schon immer mit dem Ruf eines NIGHTWISH-Klons leben musste, bereits ein Ausrufezeichen setzen, und mit dem zweiten Album "Arcana", das von der Presse mit hervorragenden Reviews gewürdigt wurde, gelang EDENBRIDGE sogar der Sprung aus dem Schatten von Tarja & Co. zum europäischen Top-Act. Mit "Aphelion" tritt die Band nun den Beweis an, dass sie diesen Status nicht zu unrecht erreicht hat...
EDENBRIDGE steigen relativ ungewöhnlich mit einem Midtempo-Stück in das Album ein, aber da "The Undiscovered Land" ziemlich groovig ausgefallen ist, eignet es sich als Opener durchaus. Schon bei diesem ersten Song fällt auf, wie vor allem Lanvall mit seinem virtuosen (hier stellenweise fernöstlich anmutenden), aber immer song-dienlichen Gitarrenspiel die Songs prägt, aber auch Sabine mit ihrem engelhaften Gesang kann diesem und den folgenden Stücken natürlich wieder ihren Stempel aufdrücken. Beim anschließenden "Skyward" zieht die Band dann aber das Tempo ordentlich an, und es kommt ein Doublebass-Kracher EDENBRIDGEscher Prägung heraus. "The Final Curtain" ist danach wieder ruhiger ausgefallen und lebt vor allem von der sehr eingängigen Melodieführung, die den Song zum Ohrwurm werden lässt. Trotz allem sind aber auch hier die Gitarren immer präsent und sorgen dafür, dass der Song nicht nur vor sich hinplätschert. An Eingängigkeit mangelt es auch "Perennial Dreams" nicht, jedoch treten hier die Gitarren und das Schlagzeug wieder etwas mehr in den Vordergrund. "Fly At Higher Game" kann dann anschließend mit einem stakkato-mäßigen Riffing aufwarten, dass dem Song einen gehörigen Drive verpasst, aber besonders hörenswert ist hier der Instrumentalteil, der ziemlich klassisch beeinflusst ist. Mit "As Far As Eyes Can See" folgt dann eine recht ruhige Ballade, die vor allem von Sabines Gesang lebt, da die Instrumentalisten überwiegend verhalten agieren. Das ändert sich beim anschließenden Bonus-Track "The Whispering Gallery", der auf den limitierten Editionen enthalten sein wird, da hier wieder recht flott zu Werke gegangen wird. Dies setzt sich auch bei "Deadend Fire" fort, wobei hier vor allem recht kräftige Gitarrenriffs und ein druckvolles Schlagzeugspiel für eine angenehme Portion Power sorgen. Bei "Farpoint Anywhere" legen EDENBRIDGE dann sogar noch einen Zahn zu, doch das liegt hauptsächlich am doublebass-lastigen Drumming, und dem wollen die Gitarristen natürlich in nichts nachstehen. Nach diesem "flotten Dreier" ist es dann wieder an der Zeit für etwas ruhigere Töne, die auch in Form von "Where Silence Has Lease" folgen. Den finalen Höhepunkt des Albums stellt wie auch schon auf den Vorgängerscheiben ein episches Meisterwerk dar, dieses Mal eben "Red Ball In Blue Sky". Bei diesem Song können EDENBRIDGE noch einmal ihre ganze Klasse aufbieten, und sie ziehen auch sämtliche Register - von ruhigeren Passagen bis zu schnelleren Doublebass-Sequenzen ist alles vorhanden. Gesanglich wird Sabine hier von - wenn man der offiziellen Homepage glauben darf - ihrem Lieblingsmusiker, dem SILENT FORCE-Sänger D.C. Cooper, unterstützt, die sich hier ein verbittertes Duell, äh, Duett liefern.
Unter dem Strich ist EDENBRIDGE mit ihrem Drittlingswerk "Aphelion" ein gutklassiges Album gelungen. Im Vergleich zu den Vorgängerscheiben klingen die Gitarren und das Schlagzeug um einiges heavier, und auch der Gesang von Sabine wurde wesentlich kräftiger und etwas variabler in Szene gesetzt. Überhaupt ist "Aphelion" sehr abwechslungsreich ausgefallen, und so kann ich dieses Album eigentlich jedem, der mit femininen Vocals kein größeres Problem hat, ans Herz legen. Hört euch diese Scheibe ein paar mal in Ruhe an, und ihr werdet eure Meinung in Bezug auf Österreicher überdenken müssen. ;-)
Anspieltipps: Skyward; Fly At Higher Game; Red Ball In Blue Sky
- Redakteur:
- Martin Schaich