GOLEM - Dreamweaver
Mehr über Golem
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Nuclear Blact
- Release:
- 19.04.2004
- Al-Ghanor
- Starchild
- Remote Control
- Breeder
- Afterglow
- Rose
- Tomb
- Diaspora
- Faces
- The Tower
- Dreamweaver
- Le Sacre Du Printemps
Über dieser Rezension steht "Thrash Metal", was eigentlich nur eine vage Beschreibung dessen ist, was GOLEM auf ihrem aktuellen Album "Dreamweaver" so fabrizieren. Vielmehr werden hier die verschiedensten Stile der extremen Musik miteinander vermischt und zu einem Sound zusammengefügt, der wohl noch am ehesten mit STRAPPING YOUNG LAD und DARKANE vergleichbar ist.
Dabei herrscht zunächst einmal nur pures Chaos. Beinahe im Sekundentakt wechselt man das Tempo, spannt den Bogen von heftigen Death-Metal-Riffs über thrashige Parts bis hin zu diversen traditionellen Melodien, nur um im nächsten Moment mit einer völlig verwirrenden atmosphärischen Passage aus dem Kreuz zu kommen.
Knappe drei Wochen rotiert "Dreamweaver" nun schon in meinem CD-Schacht und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich die Musik von GOLEM komplett verstanden hätte. Aber vielleicht ist es ja auch gerade das, was diese Platte so unheimlich interessant macht und die Langzeitwirkung dieses schwer verdaulichen Musikhappens erst ermöglicht.
Mir persönlich gefallen GOLEM jedenfalls dann am besten, wenn sie mit Vollgas losknüppeln wie etwa bei `Faces´, im konfusen Opener `Al-Ghanor´ oder beim flotten `Remote Control´. Zwar sind auch diese Songs mit diversen technischen Parts unterlegt, jedoch lassen sie zumindest so etwas wie einen roten Faden erkennen.
Zwar ist ein solcher indirekt auch über die gesamte Spielzeit erkennbar, jedoch äußert er sich ausschließlich über die stets bedrohliche Atmosphäre, welche auf "Dreamweaver" vorherrscht und im finalen Hidden-Track `Le Sacre Du Printemps´, einer knapp zehnminütigen abgefahrenen Noise-Orgie, ihren (logischen?) Abschluss findet.
Was kann man also von dieser Platte erwarten? Nun, auf jeden Fall ein anspruchsvolles Werk, mit dem man sich definitiv längere Zeit auseinandersetzen muss. Andererseits aber auch ein kontrastreiches, in jeglicher Hinsicht extremes Album, welches man nicht eben so zwischen zwei Alben von IRON MAIDEN und HELLOWEEN hören kann. Zu guter Letzt dann eine technisch nahezu perfekte Scheibe, die gerade in Sachen Schlagzeugarbeit eine Lehrarbeit für so manchen Nachwuchsdrummer darstellt.
Eine Zielgruppe auszumachen, fällt entsprechend schwer, jedoch denke ich, dass alle Anhänger von DEVIN TOWNSEND (und damit meine ich sämtliche Schaffensphasen des Weirdos) und DARKANE hier einmal ein Ohr riskieren sollten, aber wie gesagt: Lasst euch Zeit und versucht bitte nicht zwangsläufig, dieses Album zu verstehen! Findet lieber für euch selber heraus, ob die Platte einfach nur Krach ist oder doch ein monumentales Kunstwerk. Ich für meinen Teil tendiere eher zu Letzterem...
Anspieltipps: Starchild, Diaspora, Faces
- Redakteur:
- Björn Backes