BORKNAGAR - Epic
Mehr über Borknagar
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 21.06.2004
- Futur Reminiscence
- Traveller
- Origin
- Sealed Chambers Of Electricity
- The Weight Of Wind
- Resonance
- Relate (Dialogue)
- Cyclus
- Circled
- The Inner Ocean Hypothesis
- Quintessence
- The Wonder
Nach dem vorigen "Empiricism", das aufgrund seiner musikalischen Bandbreite kaum noch als Black Metal bezeichnet werden konnte, war ich gespannt, wie das nächste BORKNAGAR-Album ausfallen würde. Zumal es wieder ein paar Besetzungswechsel gab. Gitarrist Jens F. Ryland und Bassist Tyr haben die Band verlassen, so dass Drummer Asgeir im Studio auch die fünf Saiten übernahm. Außerdem gab es ein paar unglückliche Konzert-Absagen im vergangenem Jahr, woraufhin sich das übrig gebliebene Quartett mehr auf die Studioaufnahmen konzentrierte. Herausgekommen ist das vielseitige und avantgardistische "Epic".
Der Opener 'Future Reminiscence' brettert gleich ähnlich los wie 'The Genuine Pulse' auf dem Vorgänger. Erfreulicherweise wird in mehreren Songs mal wieder das Gaspedal durchgetreten ('Resonance', 'Cyclus', 'Quintessence'), wonach man ja zuletzt fast schon mit der Lupe suchen musste. Auch keift und grunzt Sänger Vintersorg wieder vermehrt ins Mikro. Zugleich zeigt der Opener jedoch ebenso wie das nachfolgende 'Traveller', dass dem erhöhten Black-Metal-Anteil auch wieder vermehrt ruhigere und vielschichtigere Klänge gegenüber stehen. Immer wieder wechseln sich harte Passagen und solche mit Akustikgitarren, lieblichen Keyboards sowie klarem Gesang ab, beispielsweise in 'Relate [Dialogue]' (mit Dschingis-Khan-ähnlichen "Hu! Ha!"-Parts) oder im keyboardlastigen 'The Inner Ocean Hypothesis'. Zwischendurch gibt's mit 'The Weigth Of Wind' auch ein atmosphärisches Instrumental. Den Schlusspunkt setzt das epische 'The Wonder' und bietet noch einmal beide Extrempole.
Mit "Epic" besinnen sich die Norweger um Gitarrist Øystein G. Brun zwar teilweise ihrer Black-Metal-Wurzeln, sehen jedoch zugleich noch weiter denn je über den Tellerrand des Genres hinaus. BORKNAGAR- und VINTERSORG-Fans werden diesen mit viel Bombast versehenen Silberling lieben, das übrige Schwarzmetall-Lager wird ihn wohl eher gespalten aufnehmen. Den werten Hörern sei auf jeden Fall mehr als nur ein Durchlauf empfohlen, um die ganze bombastische Bandbreite dieses Werkes zu erfassen.
Anspieltipps: Future Reminiscence, Cyclus, Quintessence, The Wonder
- Redakteur:
- Carsten Praeg