WILSON, STEVEN - The Next Best Thing
Mehr über Wilson, Steven
- Genre:
- Rock
- Label:
- Inside Out/SPV
- These Are The Changes
- Inside
- How High
- The Fool In Me
- Adolescent Breakdown
- Sometimes
- Alone
- Magic Train
- The Actor
- Ever The Reason
- Pumpkinhead
- The Next Best Thing
RAY WILSON hat schon so ziemlich alle Berg- und Talfahrten des Musikbusiness durchgemacht: mit STILTSKIN und deren Mega-Hitsingle `Inside´ genoss der Schotte für kurze Zeit den ganz großen Ruhm, bekam dann die Chance bei GENESIS einzusteigen, spielte mit dieser Band eines der besten Alben seit dem Ausstieg von Peter Gabriel ein und versank dann wieder spurlos in der Versenkung.
Doch WILSON hat sich nicht unterkriegen lassen und, statt den erfolgreichen Zeiten nachzutrauern, seine eigene Solokarriere angekurbelt, die mit dem Debüt "Changes" schon sehr eindrucksvoll gestartet war. Und der Mann hat seine Fans nicht lange warten lassen und bringt dieser Tage mit "The Next Best Thing" ein weiteres exzellentes Rock-Album heraus, welches sich erneut von einer sehr emotionalen Seite zeigt.
Diesmal ist besonders der etwas düstere Unterton prägend für die Musik von RAY WILSON, der sich fast wie ein roter Faden durch die Kompositionen von "The Next Best Thing" zieht. Gleich im Opener `These Are The Changes´ beginnt WILSON sehr nachdenklich und steuert, wenn auch etwas spät, seinen Song zu den Geschehnissen des elften Septembers bei, der auch gleich mal als eines der zahlreichen Highlights dieser Scheibe auszumachen ist. Und auch im Weiteren ist diese gedrückte Grundstimmung immer wieder zu spüren, so zum Beispiel in der traurigen Pianoballade `Sometimes´, dem sphärisch beginnenden Akustikrocker `The Actor´ oder aber beim gefühlvollen `Ever The Reason´, welches sich durch eine wirklich hervorragende gesangliche Performance auszeichnet.
Doch soll die düstere Seite nur eine von vielen auf diesem Album sein, denn zwischendurch lockert WILSON das Ganze wieder mit stimmungsvollen Flamenco-Rhythmen (`How High´), entspannten Sounds (`Alone´), ordentlichen Rocksongs (`Pumpkinhead´) und jazzigen Numern auf, wobei der Mann wirklich in sämtlichen Varianten eine souveräne Leistung zeigt. Darüber hinaus weiß der ehemalige GENESIS-Fronter auch noch mit einem tollen Mundharmonika-Part (`Magic Train´) und einer coolen Saxophon-Einlage (`Adolescent Breakdown´) zu überraschen und unterstreicht somit noch einmal die Vielseitigkeit von "The Next Best Thing".
Gut, für die Puristen unter den Rock- und Heavy-Metal-Fans ist dies bestimmt nicht der richtige Stoff, zumal RAY WILSON manchmal sogar in Richtung Pop abrutscht, was dem aufgeschlossenen Hörer aber sicher nicht negativ aufstoßen sollte. Hat man sich nämlich einmal mit den Klängen des schottischen Sängers angefreundet, wird man sehr schnell von den emotionalen Kompositionen begeistert sein und sich ganz darin fallen lassen können. Wer sich dazu im Stande sieht, darf diese Scheibe also direkt mal ordern, da sie wohl eines der besten melancholischen Rockalben der letzten Jahre ist, da gibt es gar keine Zweifel. Fraglich bleibt schließlich nur, warum man hier noch einmal eine neue Version von `Inside´ einspielen musste, denn WILSON hat es bei einer solch gelungenen Veröffentlichung ganz sicher nicht nötig, sich bei seiner Vergangenheit zu bedienen.
Anspieltipps: Sometimes, Magic Train, Ever The Reason, Pumpkinhead
- Redakteur:
- Björn Backes