CIRCLE OF PAIN - Classic Live Tunes (DVD)
Mehr über Circle Of Pain
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Zyx Music
- Release:
- 12.09.2005
- The Paradox Classics Show
- Ballads And Tributes Show
- Encores
- Photogallery
- TV Show
- Backstage Scenes
- Interviews
- Making Of
- Videoclips
Der Name CIRCLE OF PAIN hat seit jeher einen sehr guten Klang. Die Band ist nicht nur musikalisch über alle Zweifel erhaben, sondern engagierte sich in der jüngeren Vergangenheit auch für mehrere karitative Zwecke. So zum Beispiel arbeitete man mit Musikern von AXXIS, Bonfire, etc. zusammen an einer Mini-CD für die Bosnienhilfe und legte 1998 einen Konzertmarathon hin, der nicht nur der Förderung von krebskranken Kindern zugute kam, sondern auch einen Eintrag ins Guiness-Buch brachte.
Auch heuer hat das Sextett aus Hessen wieder etwas ganz Spezielles vorzuweisen, nämlich ein DVD/CD-Doppelpack zu der bereits etwas länger ins Land gezogenen Tour 2001, auf der das Konzeptalbum "Paradox Of Destitution" livehaftig vorgestellt wurde. Was hier vorab schon mal äußerst lobenswert zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass sich der Inhalt von CD und DVD unterscheidet. Während es auf dem Audio-Silberling eine separat abgemischte Auswahl der DVD-Tracks zu hören gibt (deren Sound dann leider auch viel besser und vor allem druckvoller herüberkommt), bekommt man beim Hauptkonzert einen eher zwiespältigen Eindruck von der mitgeschnittenen Show, bei der übrigens auch ein Orchester zum Zuge kam. Zwiespältig deswegen, weil die Stimmung im Publikum bei weitem nicht so gut eingefangen wird wie noch auf CD und der Mix den Ansprüchen, die man berechtigterweise an einen digitalen Silberling stellen darf, keinesfalls gerecht wird. Andererseits erzielt die DVD dennoch eine ganz andere Wirkung. Hier bekommt man die gesamte Theatralik und Gestik, die Frontmann Connie Andreszka einsetzt, hautnah zu spüren, und auch die visuelle Umsetzung des Konzeptes und dessen Effekt auf die Performance, was für die Gesamtwirkung und vor allem für die Atmosphäre des Konzerts enorm wichtig erscheint. CIRCLE OF PAIN haben eigens hierzu eine Leinwand aufgebaut, einen immer wieder auftauchenden Sprecher eingesetzt, der bewaffnet mit einem Buch zwischen einzelnen Songs die Bühne betritt, und arbeiten zudem mit einer Gastsängerin zusammen, der es anfangs sogar gelingt, dem eigentlichen Sänger die Show zu stehlen. Mit zunehmender Spieldauer fühlt man sich dann sowohl auditiv als auch visuell mitten in der Geschichte, was neben dem Rahmenablauf aber vor allem an der stetig sicherer werdenden Band liegt, die zum Ende sogar richtig auftrumpft. Die Songs gefallen sowieso ausnahmslos gut, aber erst in der zweiten Hälfte spürt man auch die Hingabe und Leidenschaft, mit der CIRCLE OF PAIN in dieses Projekt hineingegangen sind.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass die Aufnahmen nicht immer professionell sind. Wenn das ein oder andere Mal ein Kameramann durchs Bild rennt, ist das schon nervig, und die manchmal etwas hektischen Kameraschwenks sind auch nicht wirklich einladend. Nicht zu vergessen die fehlende Motivation durch das Publikum. Ab und an sieht man mal ein paar Zuschauer mit Leuchtstäben winken, aber von wirklicher Live-Stimmung kann hier nicht die Rede sein.
Allerdings muss man aber auch sagen, dass CIRCLE OF PAIN aus ihren Möglichkeiten das Beste gemacht haben; immerhin wurde diese Show im Vorprogramm der SCORPIONS mitgeschnitten, und dafür ist das hier Gebotene schon mehr als beachtlich. Und weil die einzelnen Problemchen sich lediglich auf den Rahmen des Konzertes beschränken, ist die Kritik dann auch nicht so schwerwiegend.
Die DVD hat jedoch auch noch eine Menge Bonusmaterial zu bieten. Hier wird das Konzert dann teilweise ohne Orchester fortgesetzt und die Band covert sich im Zusatzteil "Ballads And Tributes Show" durch Klassiker wie 'Knockin On Heavens Door', 'Doctor Doctor', und bei den 'Encores' gibt es sogar 'Runaway' von BON JOVI zu hören. Hier steigt die Stimmung dann auch plötzlich (möglicherweise hat sich auch der Aufnahmeort geändert, hier fehlen mir die Infos), und die Anspannung seitens der Musiker ist auch endgültig abgelegt. Sehr geil und wirklich schön zu sehen!
Weiterhin gibt es bei den "Backstage Scenes" einige kurze Interviews und eine Mini-Dokumentation zur Entstehung der Orchestershow, die auch im "Making of" nochmal näher beäugt wird, und noch eine kurze Sektion mit Videoclips.
Quantitaiv ist die DVD zu "Classic Live Tunes" ein echtes Schmankerl, das bis zum Rand mit erstklassiger Musik und einem ansprechenden Infotainment-Abschnitt gefüllt wurde. In Sachen Qualität gibt es indes Abzüge wegen des leider nur durchschnittlichen Sounds und der fehlenden Live-Atmosphäre während der Orchestershow. Trotzdem: Genauso wie die CD ist diese DVD eine Pflichtanschaffung für jeden, der auf melodischen, anspruchsvollen Hardrock steht und nicht immer die großen Namen braucht, um sich seine tägliche Dosis abzuholen.
- Redakteur:
- Björn Backes