HALFORD - Metal God Essentials Vol. 1 (CD+DVD)
Mehr über Halford
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 08.06.2007
- Resurrection
- Made In Hell
- Screaming In The Dark
- Golgatha
- Silent Screams (1999 Demo)
- Crystal
- Into The Pit (New K5, 1992)
- Nailed To The Gun ( New K5, 1992)
- Slow Down
- Locked And Loaded
- Forgotten Generation
- Drop Out
- War Of Words (New K5, 1992)
- Sun
- Trail Of Tears
- Redemption (European Mix)
- Resurrection (Behind The Scenes)
- Live Insurrection (Behind The Scenes)
- Made In Hell
- Betrayal
- In The Morning
- Silent Screams
- Never Satisfied
- Forgotten Generation
Oberpriester Rob Halford feierte mit dem hoch geschätzten "Resurrection"-Album im Jahre 2000 eine geradezu triumphale Wiederkehr in der Metalwelt, nachdem er Ende der 1990er mit Sprüchen wie "Metal ist tot" und einem seltsamen Release unter dem Banner TWO selbst seine eingefleischtesten Fans zu vergraulen wusste.
Mit "Metal God Essentials Vol. 1" kommt nun eine quasi Best-Of-Compilation des Solo-Schaffens von Rob Halford auf den Markt, das den Schwerpunkt auf sein Projekt HALFORD legt, aber auch FIGHT berücksichtigt. Insgesamt acht Lieder dieser Scheibe stammen von den HALFORD-Alben. Darunter natürlich der endgeile Titeltrack 'Resurrection', das treibende 'Made In Hell', aber auch das durchaus progressive/melancholisch anmutende 'Trail Of Tears'. Cool ist, dass man die Demoversion von 'Silent Screams', also dem Track, mit dem sich der Metal God eindrucksvoll in der Metalszene zurückmeldete, auch auf diese Compilation gepackt hat. Seinerzeit war diese Version auf der HALFORD-Website eine Zeit lang zum Download verfügbar, dürfte aber nicht allen Fans bekannt sein. Die Demo-Version klingt im Vergleich zu Studiovariante etwas softer, hat aber insbesondere durch dezente, an Streicher erinnernde Keyboardbegleitung sowie etwas anderer gesanglicher Interpretation einen gewissen Reiz. Die Lieder 'Into The Pit', 'Nailed To The Gun' und 'War Of Words' vom gleichnamigen FIGHT-Debütalbum (1993) hat man auf dieser Compilation in klanglich und spielerisch durchaus interessanten Demoversionen aus dem Jahr 1992 festgehalten. Sie unterscheiden sich etwas im Gesangsbereich von den Studioversionen und zeigen Rob Halford in hervorragender stimmlicher Verfassung. Mit 'Screaming In The Dark' hat man einen Knüllertitel mit sehr geiler Gesangsarbeit des Meisters draufgepackt, der bisher nur auf dem "Live"(?)-Album "Live Insurrection" zu finden war und den sicherlich nicht alle HALFORD-Fans in ihrer Sammlung haben.
Außerdem gibt es zwei nigelnagelneue Tracks zu hören. 'Forgotten Generation' ist im oberen Mittelfeld des HALFORD-Qualitätslevels anzusiedeln. Klasse Refrain, ziemlich eingängig und mit der nötigen Härte dargeboten. 'Drop Out' haut ebenfalls gut rein, klingt aber nicht ganz so zwingend wie 'Forgotten Generation'. Nach knapp zwei Minuten dieses Titels bedient sich Rob des PRIEST'schen Hitrepertoires und 'Drop Out' klingt eine Minute lang fatal nach dem PRIEST-Klassiker 'Sinner' aus dem Jahr 1977. Warum dieser Rip-Off? Mit 'Redemption European Mix' gibt es einen ziemlich gewöhnungsbedürftigen Track, der kurze Ausschnitte einiger HALFORD-Lieder verwurstet und stark nach Industrial-Metal klingt. Gerade als letzter Track dieser an und für sich gelungenen Zusammenstellung des Soloschaffens von Rob Halford klingt 'Redemption European Mix' komplett fehl am Platze.
'Metal God Essentials Vol. 1' kommt inklusive einer etwa 40-minütigen Bonus-DVD, die alle HALFORD-Videoclips, auch den neuen zu 'Forgotten Generation' sowie Bonusmaterial und 'Behind The Scenes'-Zeugs zum Entstehungsprozess von "Resurrection" beziehungsweise "Live Insurrection" enthält. Die Bild- und Tonqualität der DVD ist, abgesehen von den "Behind The Scenes"-Sachen, durchgehend gut bis sehr gut. Die Tonqualität der Audio-CD ist übrigens, selbst bei den FIGHT-Demos, ausgesprochen gut.
Zum Schluss stellt sich die Frage, warum man keinen einzigen Song des nicht unbestrittenen, aber durchaus gutklassigen zweiten FIGHT-Albums "A Small Deadly Space" (1995) auf diese Compilation gepackt hat? Zum anderen frage ich mich, warum man das völlig belanglose industrial-artige 'Redemption' auf diese Zusammenstellung bannt, während 'In The Morning' (die vielleicht beste von Rob Halford gesungene Ballade seit 'Before The Dawn' aus dem Jahr 1978) nicht auf diesem Best-Of landet? Auch das starke Halford/Dickinson-Duett 'The One You Love To Hate' wäre geradezu prädestiniert gewesen, auf einer solchen Zusammenstellung verewigt zu werden.
Wenn ich diese Fragen ausklammere, so bleibt eine durchaus gelungene Zusammenstellung des Halford'schen Soloschaffens mit einigen Goodies und altbewähren Krachern. Dank der Bonus-DVD lohnt sich diese Compilation auch für Fans, die alle regulären HALFORD-Alben schon in ihrer Sammlung haben. Einsteigern kann ich 'Metal God Essentials Vol. 1' guten Gewissens als prima Einstieg in Rob Halfords Solokarriere empfehlen. Was werden wir wohl auf "Vol. 2" dieser Compilation-Serie zu hören bekommen?
Anspieltipps: Resurrection, Forgotten Generation, War Of Words, Silent Screams (1999 Demo), Into The Pit
- Redakteur:
- Martin Loga