F.K.Ü.: Interview mit Pat und Emp

02.03.2024 | 10:10

Wie gut die alten Schlüpper von Freddy Krueger thrashen, wurde bereits fünf Mal unter Beweis gestellt. Nun kehren die Schweden von F.K.Ü. zurück und zeigen einmal mehr, dass Horror-Themen prädestiniert für messerscharfen Thrash Metal sind. "The Horror And The Metal" steht dem Vorgänger "1981" in Nichts nach und zeigt den Uppsala-Vierer in voller Pracht. Für das Interview standen Bassist Pat und Schlagzeuger Emp parat, um über Horrorfilme, den neuesten Streich und das übliche Gemetzel zu quatschen.

Hallo Leute. Wie geht es euch und wie ist die Stimmung in der Band?
Emp: Hallo Marcel! Schön, mit dir zu reden! Wir sind sehr beschäftigt. Wir haben gerade unser neues Album veröffentlicht und befinden uns gerade zwischen zwei Shows. Zum Glück ist unsere Stimmung gut! Die Zeit direkt nach einer Albumveröffentlichung ist fantastisch! Wir haben uns wirklich darauf gefreut, das Biest, das unser Album ist, zu entfesseln und zu hören, was jeder darüber denkt! Wir lieben es ja selbst und hoffen natürlich, dass jeder das hört, was wir hören!

Sieben lange Jahre sind seit "1981" vergangen. Magst Du mir ein kleines Update geben, was in der Zwischenzeit mit F.K.Ü. passiert ist und warum es relativ lange gedauert hat, bis ein neuer Strauß feinster Thrash-Melodien in Angriff genommen werden konnte?
Emp: Wir haben uns die Zeit genommen, die es brauchte. Wir wollten nichts überstürzen, und mit einer Pandemie mitten in der Arbeit hat es etwas länger gedauert als erwartet, aber wir hoffen, dass jeder, der das Album hört, der Meinung ist, dass es das Warten wert war! Das nächste Album wird mit Sicherheit nicht mehr so lang sein.

Euer sechstes Album jedenfalls heißt "The Horror And The Metal" und ich mag diese Granate sehr! Aber warum habt ihr euch entschieden, dieses Mal ein Bandfoto anstelle eines echten Artworks für die Front zu verwenden?
Emp: Danke, das bedeutet mir sehr viel! Es war über die Jahre hinweg etwas ungewöhnlich, dass wir nicht auf dem Frontcover abgebildet waren. Da wir bei "1981" nicht auf dem Cover zu sehen waren, dachten wir uns, dass wir das mit einem schlichten Familienporträt (das tatsächlich gemalt ist!) ohne Logo oder sonstiges kompensieren könnten. Es passt auch gut zum Titel - es ist Horror und es ist Metal. So einfach ist das.

Wie gesagt, "1981" ist sieben Jahre her. Aus deiner Sicht, Emp: Wie hat sich F.K.Ü. seither musikalisch entwickelt? Was sind die Unterschiede zwischen "The Horror And The Metal" und seinem Vorgänger?
Emp: Wir haben definitiv mehr Zeit in das Songwriting und den Aufnahmeprozess für unser neues Album investiert. "1981" ging es mehr um rohe Energie und Punk-Vibes als bei "The Horror And The Metal". Obwohl wir denken, dass wir die Energie von "1981" beibehalten haben, ist unser neuestes Album an den Rändern etwas ausgefeilter. Es erforderte offensichtlich eine gewisse Feinabstimmung sowohl in der Kunst des Songwritings als auch in der Verfeinerung des Aufnahmeprozesses selbst. Akribie, so langweilig sie auch klingen mag, muss als ein Leitstern in dieser Arbeit gesehen werden, und das ist etwas, in dem wir besser geworden sind.

Thematisch dreht sich vieles um die Horrorfilme der 1980er Jahre. Auf jeden Fall gibt es seit ein paar Jahren ein Revival dieser Ära. Woher kommt das, was meinst du? Was macht "Texas Chainsaw Massacre", "Nightmare..." und "Freitag der 13." im Vergleich zu den heutigen Horrorfilmen so attraktiv?
Pat: Nichts geht über die Verspieltheit und die fantasievollen Ideen dieser alten Klassiker, was viel mit dem sehr knappen Budget zu tun hat, mit dem die meisten von ihnen gedreht wurden.

The Horror And The Metal

https://www.youtube.com/watch?v=vP3AfJFEaeg

Dann frage ich dich, wie Ghostface es in "Scream" gemacht hat: Was ist Ihr Lieblingshorrorfilm? Welcher war der letzte Film, der dich wirklich erschreckt hat?
Pat: Mein absoluter Lieblingshorrorfilm aller Zeiten ist der originale "Halloween"-Film von 1978. Der letzte Film, der mir wirklich unter die Haut ging, war wohl "Martyrs". Das französische Original von 2008 und nicht das völlig nutzlose amerikanische Remake von 2015.

Das stimmt. Noch einmal kurz zur Mucke: Warum, glaubt ihr, funktioniert die Kombination aus Thrash Metal und Horror so gut? Und wie schafft ihr Jungs aus Schweden es, einen so authentischen Bay Area Sound zu kreieren?
Emp: Es liegt definitiv an der Intensität beider Genres. Es wäre nicht annähernd so überzeugend, über Gemetzel und plötzlichen Tod zu zuckersüßen Pop-Melodien zu singen. Die Raserei gehört sowohl in Horrorfilme als auch in den Thrash Metal. Und praktischerweise sind es die beiden Dinge, die wir auf dieser Welt am meisten lieben! Eine Ehe, die im Süden der Hölle geschlossen wurde, einfach gesagt. Der Bay Area-Sound lässt sich wahrscheinlich am einfachsten durch unsere Liebe zu den Bay Area-Thrash-Bands erklären.

Euer Sänger Larry hat das Album produziert. Welche Vorteile hat es für euch, wenn jemand aus euren eigenen Reihen eure eigene Musik produziert? Habt ihr auch in Erwägung gezogen, einen externen Produzenten zu nehmen?
Emp: Es gibt und gab unendlich viele Vorteile. Wenn jemand aus der Band das Album produziert, bedeutet das, dass der gesamte Prozess vom Songwriting über die Vorproduktion bis zur Aufnahme nahtlos verläuft. Man spart sich sozusagen den Mittelsmann. Wir alle wissen, was getan werden muss, und er hat das Wissen und die Fähigkeiten, es auf Band zu bringen und es fantastisch klingen zu lassen. Wenn man bedenkt, wie gut das funktioniert hat, haben wir noch nie darüber nachgedacht, ein erfolgreiches Konzept aufzugeben.

Ihr habt alle so viele Projekte und Nebenschauplätze. Habt ihr auch daran gedacht, F.K.Ü. eure Hauptaufmerksamkeit zu schenken, oder sind diese Nebengeschichten wichtig, damit F.K.Ü. an Zugkraft gewinnt?
Emp: F.K.Ü. ist mittlerweile unser Hauptaugenmerk. Natürlich macht es Spaß, sich auch mal mit anderen Dingen zu beschäftigen, aber es sind wohl auch kleine Ausflüge in andere Projekte, die uns helfen, mit dem, was wir mit F.K.Ü. machen, auf einem geraden Kurs zu bleiben, ohne dass es nennenswert Zeit oder Energie von der Band wegnimmt.

Gibt es denn Pläne, mit "The Horror And The Metal" auf Tour zu gehen? Und was wird das Jahr 2024 für F.K.Ü. noch bringen?
Emp: Im Moment haben wir einzelne Shows gespielt oder angekündigt, aber kleinere Touren, die aus ein paar Konzerten hintereinander bestehen, sind auf jeden Fall angedacht. Deutschland wäre zum Beispiel fantastisch!

Pat, Hand aufs Herz - in welchem Horrorfilm hättest du gerne die Horror-Figur gespielt?
Pat: Ein ausgeglichenes Rennen zwischen "Halloween" von 1978 und "A Nightmare On Elm Street" von 1984. Das pure stille Böse oder das pure Böse mit einem Einzeiler, für den man sterben muss.

Leute, das neue Album ist ein Knaller! Gibt es noch etwas, das ihr über "The Horror And The Metal" sagen wollt? Was möchtet ihr unseren Lesern und euren Fans noch mitteilen?
Emp und Pat: Bleibt hart, bleibt gruselig und wir sehen uns auf der Straße! Kauft euch unbedingt unser neues Album - wir werden euch nicht enttäuschen.

Fotocredits: Mathias Blom

The Spawning

https://www.youtube.com/watch?v=ikyoaFMYfjI

Redakteur:
Marcel Rapp

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