METANOIA: Interview mit Yak
01.01.1970 | 01:00METANOIA sind eine „originale“ Band. Sie besitzen ihren eigenen Sound und Stil (sie bezeichnen es einfach als „Extrem Metal“). Da mir ihre Mucke in letzter Zeit so gut abging, wollte ich mal bei der Band direkt nachfragen, was denn der neueste Stand bei METANOIA ist. Yak (Steven Bennett, Gitarrist und Songwriter) stellte sich freundlicherweise zur Verfügung. Dabei kam heraus, daß man Yak beim nächsten Album schon als Death Metal Opa bezeichnen kann...
MetalS: Wie würdet ihr euere Musik beschreiben?
Yak: Also es ist Heavy Mucke und wir versuchen sie Riff orientiert zu spielen. Ich würde es als „Extreme Metal“ bezeichnen. Unsere neue Musik ist immer noch extrem, aber wir versuchen dem Ganzen einen Groove zu verleiten.
MetalS: Was bedeutet „Metanoia“ ?
Yak: Metanoia ist ein griechisches Wort. Es bedeutet eine neue Richtung einzuschlagen.
MetalS: Wie sieht´s mit der Musik aus, was macht ihr zur Zeit?
Yak: Seit dem „Time To Die“ Album war es ziemlich still um uns. Der Vertrag mit Rowe Productions lief damit aus, also mußten wir uns überlegen wie wir unsere Musik in Zukunft promoten würden. Wir haben jetzt 4 Songs aufgenommen für eine neue CD. Zur Zeit haben wir aber eine kleine Pause.
MetalS: Stimmt es, daß euer einzigartiger Sänger die Band verlassen hat?
Yak: Ja, Yowie (Justin Smith) hat die Band im September 1999 verlassen. Yowie war nicht glücklich und wollte etwas anderes probieren. Wir haben einen neuen Sänger, er heißt Simon PSYCHO Pankhurst. Zudem singe ich wesentlich mehr als auf den vorigen Platten.
MetalS: Hatte Yowie wirklich keine Effekte benutzt (sein Gesang ist schon unglaublich...) ?
Yak: Nein, für seine Stimme haben wir nie Effekte benutzt. Seine tiefe Stimme ist natürlich und sein Gesangsstil fiel ihm leicht. Wir haben nur Hall als Effekt benutzt, aber das machen die meisten Sänger heutzutage. Die tiefen Grunzgeräusche sind natürlich.
MetalS: Wann gibt es ein neues METANOIA Album?
Yak: Ich hatte gehofft jetzt ein neues Album fertig zu haben. Aber wir mußten eine Pause einlegen, weil unser Drummer für eine gewisse Zeit eine Pause benötigte. Wir haben 4 Songs aufgenommen, die fertig für den Mix sind. Ich habe 10 Songs geschrieben und wenn Ian verfügbar ist, werden wir sie aufnehmen und so bald wie möglich das Album herausbringen. Ich hätte gerne bis Weihnachten die CD fertig.
MetalS: Wie wird die neue METANOIA Scheibe klingen?
Yak: Sie wird etwas anders werden, weil ich darauf mehr singe. Aber alles in allem wird sie gute heavy Mucke bieten. Wir haben einen Gast Gitarristen, Dean Willey. Er spielt ein bißchen Lead Gitarre. Vielleicht wird er in Zukunft ein festes Bandmitglied. Ich hoffe, daß es letztendlich 10-12 groove orientierte, extreme Metalsongs werden.
MetalS: Ich meine mal was gelesen zu haben, daß ihr bei Metal Blade im Gespräch wart. Wo soll das neue Album herauskommen?
Yak: Wir haben keinen Vertrag mit einer Firma von dieser Größenordnung. Wir werden die CD wahrscheinlich über unsere Web Seite verbreiten (http://www.listen.to/metanoia). Ich hoffe, daß wir in Zukunft wieder ein Label haben werden, aber diese CD wird wahrscheinlich independent bleiben (also in eigener Verantwortung –MetalS). Wir wollen diese CD als eine Plattform für interessierte Firmen benutzen und wir werden sehen, wo Gott sie hinführt.
MetalS: Was ist das besondere an den jeweiligen Bandmitgliedern von METANOIA und was macht euere Musik aus?
Yak: Also niemand von uns ist etwas besonderes. Wir lieben einfach die Musik und das „herumjammen“. Wir haben alle unsere persönlichen Talente: Ich bin Gitarrist und Songwriter, Spud ist ein hervorragender Bassist, der schon dreimal den Basswettbewerb in Townsville gewonnen hat. Ian spielt Schlagzeug seit er 6 Jahre alt ist. Simon bewahrt das Grunzen und die heavyness mit seinem brutalen Gesangs-Stil und Dean bringt stilvolle Solis in die Band.
MetalS: Wie alt seid ihr eigentlich?
Yak: Ok. Ich bin 40, Spud wird im Juni 38, Ian ist 28, Simon 24 und Dean ist 22.
MetalS: Du bist mit Lisa Bennett (Spud) verheiratet. Habt ihr Kinder?
Yak: Ja, wir sind seit 19 Jahren verheiratet und haben 4 Kinder. Trisha ist 20 und wird uns im September zu Großeltern machen. Sie ist mit Yowie verheiratet. Steven JR ist 18, Michael 16 und Rebekah 14. (Dann hat praktisch der Schwiegersohn mit dem Schwiegervater in ner Death Metal Band gespielt, unglaublich.. –MetalS).
MetalS: Was habt ihr noch für Pläne mit METANOIA?
Yak: Jeden Tag sweet Lord, jeden Tag. Unsere Pläne waren schon immer heavy Mucke zu machen, die die jungen Leute anzieht. Unsere Message hat sich nie verändert, das Evangelium. Unser Ziel ist es, jeden Gig zu spielen, den wir bekommen. Die meisten christlichen Konzerte hier finden ohne METANOIA statt. Wir spielen in Schulen und organisieren unsere eigenen Konzerte mit anderen Bands. Ich hätte gerne bald ein paar Videoclips, damit die Leute bald die Chance haben unsere häßlichen „mugs“ (Krüge ??? oder weiß jemand was besseres? –MetalS) zu sehen.
MetalS: Habt ihr eigentlich tatsächlich einen originalen „Jazz“ Drummer, der bei euch eingestiegen ist obwohl er zuvor nix mit so derber Musik zu tun hatte?
Yak: Ian ist ein Rock-Drummer, der Jazz gespielt hat. Es stimmt, daß er niemals zuvor irgendwelche Death/Extreme Metal Musik gehört oder gespielt hat, bis er bei METANOIA eingestiegen ist.
MetalS: Für mich seid ihr momentan die beste australische Band. Gibt es noch andere Bands von dort unten, die du mir empfehlen kannst?
Yak: Wo wir leben haben wir keinen Kontakt zu anderen Bands (die auch soweit südlich wohnen). Es gibt INCARNATE aus Sydney, BEANBAG aus Brisbane, aber diese sind nicht extrem. Es gibt wahrscheinlich ein paar gute Bands, aber die sind gewöhnlich in den Großstädten, also haben wir bisher nix von ihnen gehört.
MetalS: Wie oft tretet ihr live auf? Gibt es eine Tour und gibt es eine Chance, euch mal in Deutschland zu erleben?
Yak: Nun, wenn wir die finanziellen Möglichkeiten hätten, dann würden wir liebend gerne auf Tour gehen. Aber so wie es ist spielen wir in unserer Umgebung und manchmal ein Festival wie das „Blackstump“. Wir spielen nicht so oft live, ca. 6-10 mal im Jahr. Durch die vielen Familienverpflichtungen ist es schwer mal übers Meer zu kommen, aber wir würden das liebend gerne machen in der Zukunft.
MetalS: Ist die Band dein Hobby oder würdest du gerne Geld damit verdienen?
Yak: Es ist immer schön Geld zu verdienen, aber in Wirklichkeit sehen wir es als unsere Aufgabe. Wir haben noch nicht die Notwendigkeit gesehen, andere Leute mit unseren Shirts, Aufklebern, Kappen, Videos, Anhängern, Fahnen und und und zu belästigen. Nein, wir wollen einfach das Wort verkünden so gut wir das können und dabei Spaß haben. Wenn wir Geld verdienen würden, dann ginge das direkt wieder in die Band für eine Tour, Aufnahmen oder Video Clips usw...
MetalS: Wie oft probt ihr mit der Band?
Yak: Also wir proben mit der Band einmal die Woche. Aber ich spiele oft einige Stunden am Tag um neue Stücke zu schreiben oder einfach zum Spaß. So entstehen die meisten Ideen. Momentan arbeite ich mit Dean, weil er die Möglichkeit bietet mit 2 Gitarren in der Band zu spielen und das gefällt mir sehr gut. Wenn Ian zurück ist, werden wir hart arbeiten um die 4. CD fertigzustellen.
MetalS: Wie entsteht ein METANOIA Song?
Yak: Unsere Songs sind sehr Riff-orientiert, da ich das meiste Material schreibe. Also jamme ich auf der Gitarre, finde ein paar coole Riffs und packe diese dann zusammen. Dann setze ich mich meistens hin, höre mir diese Riffs an und schreibe Texte die dazu passen.
MetalS: Bist du zufrieden mit jedem euerer 3 Alben?
Yak: Ich denke jede CD hat etwas zu bieten. Mein Favorit ist „Time To Die“, aber mein Lieblingssong ist „Acute Obliteration“ von der ersten CD „In Darkness Or In Light“. „Don´t Walk Dead“ ist das härteste Album und kommt an dritter Stelle, aber ich als Songwriter bin vor allem froh darüber, daß METANOIA 3 Alben beim Rowe Label (http://www.roweproductions.com) veröffentlichen konnte. Das hat nämlich unsere Musik auf der ganzen Welt verbreitet und das ist einfach wunderbar.
MetalS: Was macht ihr außer Musik?
Yak: Ich bin Sozialarbeiter und suche momentan nach Arbeit. Lisa ist zu hause und wird in Zukunft vielleicht über das Internet arbeiten. Ian ist bei der Verteidigung als Rekruten Offizier, Dean und Simon mühen sich als Studenten an der Universität ab.
MetalS: Wer ist eigentlich für die coolen METANOIA Covers zuständig?
Yak: Michael from Melbourne malte das erste, Craig von Townsville das zweite und Troy aus Amerika das dritte. Wir wollen vielleicht für die vierte CD ein Bandfoto als Cover nehmen, um mal von den Gemälden wegzukommen. Aber wer weiß, wir wollen einfach nur interessante Cover haben, damit die Leute für unsere musikalische Arbeit angezogen werden.
MetalS: Wie sieht´s zur Zeit eigentlich mit Heavy Metal und Festivals aus in Australien?
Yak: Die einzigen Konzerte die wir haben sind die, um die wir uns selbst kümmern mit anderen Metal Bands aus Townsville zusammen. Australien hat die „big day outs“, an denen es auch Heavy Metal gibt. Genauso alle anderen Stile. Aber wir haben noch nicht versucht bei so großen Festivals mitzumachen.
MetalS: Was für Musik hörst du am liebsten?
Yak: Ich höre viele verschiedene Stile, aber am liebsten Hardcore und Metal. Ich finde es etwas langweilig, wenn Bands keine Abwechslung im Gesang haben. Aber wenn die Musik gut ist, dann kompensiert sie das. Meine Lieblingsband ist LIVING SACRIFICE. Alle ihre Alben sind großartig, besonders „Reborn“, das erste („Living Sacrifice“) und „The Hammering Process“. Diese Jungs haben verschiedene Sachen (Thrash, Death, Hardcore –MetalS) ausprobiert und einige sehr gute Sachen produziert. Außerdem stehe ich auf eine Band namens THIRD DAY.
MetalS: Gibt es eine Band, mit der du gerne touren würdest?
Yak: Ich würde gerne mit einer Band touren, die die Massen anzieht – ob christlich oder nicht ist egal. Also vielleicht LIVING SACRIFICE, DC TALK (na das würde ich aber gerne sehen –MetalS), PANTERA oder SOULFLY. Es wäre schön, einfach zu touren und mit lokalen Bands zu spielen und zu sehen was für Leute zu den Gigs kommen.
MetalS: Das Interview ist für ein Online Mag. Was denkst du über das Internet?
Yak: Online Magazine sind super für Leute, die darauf zugreifen können. Das Netz ist sehr groß mittlerweile und es wird größer und größer, also ist das ein schlauer Zug. Ich lese gerne Magazine, aber die sind oft zu teuer, also ist das Netz perfekt.
MetalS: Irgendwelche Kommentare?
Yak: Ich möchte dir für´s Interview danken und die netten Worte, die du über die Band gesagt hast. Ich möchte die Leute ermutigen, sich gegenseitig zu ermutigen und einander zu lieben, wie Christus uns liebt. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns mal auf unserer Homepage „Hallo“ sagen würdet. Besucht uns unter http://www.listen.to/metanoia. Danke an alle, God bless!
- Redakteur:
- Stefan Lang