Perlen der Redaktion: Julian Rohrers Highlights 2023

06.01.2024 | 21:51

2023 war ein Highlight für Musikfans. Das ergibt locker 50 Alben, die ihr gehört haben müsst. Zumindest, wenn ihr so verdrehte Ohren wie ich habt.

2023 hat es Klick gemacht: Die Anzahl aktueller Alben, die ich in diesem Jahr gehört habe, ist wahrscheinlich so hoch wie seit meinen Soundcheck-Jahren nicht mehr. Auch als Aktiver waren das gute 12 Monate: Insgesamt habe ich wohl an die 10 Songs für verschiedene Projekte geschrieben und aufgenommen.

Die Musik ist massiv in meinen Lebensmittelpunkt gerückt und das ist wunderbar. Bevor es mit der Jahresliste losgeht, noch ein Blick zurück: Platz 1 und 2 aus dem Vorjahr (hier zu meinen Perlen 2022) haben mich auch 2023 begleitet - ARENA und BIRTH lieferten zwei moderne Klassiker, die häufig rotierten. Nun wünsche ich viel Spaß beim ausführlichen Rückblick auf das vergangene Jahr mit 50 hörenswerten Alben.

Platz 1: HEXVESSEL - "Polar Veil"


Ich erinnere mich noch genau: Irgendwann im September saß ich spät abends auf dem Sofa und legte aus einer Laune heraus HEXVESSEL auf. Ungefähr nach der Hälfte des Openers 'The Tundra Is Awake' traf mich der musikalische Blitz. Plötzlich waren alle Synapsen auf Empfang und ich saugte "Polar Veil" förmlich in mich auf. In der Gruppentherapie schrieb ich dazu: "Hier wird ein perfektes Album geboten, bis an die Schmerzgrenze meines musikalischen Herzens, so sehr umfasst es zumindest mich emotional." Und das hält bis heute an. Wunderbar! Warum die Band sich gerade nur schwer vorstellen kann, in Westeuropa auf Tour zu gehen, lest ihr im Interview mit Bandkopf Mat McNerney.

Platz 2: MYSTERY - "Redemption"


Danke, lieber Algorithmus! Durch einen Vorschlag im Streamingdienst Apple Music bin ich auf MYSTERY gestoßen. Zunächst faszinierte mich das Cover-Artwork von "Redemption". Nach den ersten Sekunden von 'Behind The Mirror' war auch mein musikalisches Interesse geweckt. Pathetischer Bombast-Prog trifft auf verträumte Texte, ausufernde Arrangements auf emotionale Gesangslinien und ein überraschend energisches Schlagzeug auf AOR-geprägtes Riffing. Das Ergebnis ist Neo-Prog meiner Lust und Liebe, wie ihn THRESHOLD für sich begraben hat, mit ein bisschen ASIA-Pathos-Icing. Jetzt habe ich große Freude daran, mich durch die Diskographie zurückzuhören.

Platz 3: BLOOD CEREMONY - "The Old Ways Remain"


Anfang des Jahres hatte ich eine Phase, in der ich nicht genug von COVEN bekommen konnte. Dass es nach Esther Dawson nur noch eine echte Nachfolgerin geben kann, wurde im Mai klar: Alia O'Brien. Zugegeben: Ein bisschen Angst hatte ich schon, ob die sieben Jahre Pause seit "Lord Of Misrule" BLOOD CEREMONY das Mojo nehmen würden. Doch diese Angst nahm mir schon der erste Durchlauf von "The Old Ways Remain": Knarzig-kräftiger Hard Rock (im Abgang), die mystisch-okkulten Texte, O'Briens fragil-eindringliche Vocals und die wunderschöne Querflöte machen das Album zum besten der Karriere der Kanadier. Jetzt bitte noch bei uns auf Tour gehen!

Platz 4 & 5: ASAGRAUM & ARABS IN ASPIC

Natürlich habe ich ein Faible für Black Metal der ersten Generationen. Aber dass ein Oldschool-Album so richtig zündet, hinterhältig und fies, hatte ich abseits der Genreklassiker selten. ASAGRAUM hat mit "Veil Of Death, Ruptured" ein so eindringliches, im besten Sinne konservatives Album mit klaren Songstrukturen und genügend Atmosphäre geschaffen, dass es innerhalb kürzester Zeit auf Platz 4 der Charts eingestiegen ist - denn ich habe es erst in Q4 entdeckt.

Das späte Kennenlernen gilt auch für meine Lieblingsprogger aus Norwegen: Mit "The Magic Of Sin" präsentiert ARABS IN ASPIC uns am Ende des Jahres eine Neuauflage des Durchbruchsalbums "Syndenes Magi" von 2017, remixt, remastered und auf Englisch statt auf Norwegisch gesungen. Drei Songs ergeben eine Spielzeit von 42 Minuten und es wird retroproggig und verschachtelt, als gäbe es kein Morgen mehr, und trotzdem warten hinter jeder Ecke Melodien zum Verlieben. Großes Kopfkino.

Platz 6 & 7: CROM & MONIKA ROSCHER BIGBAND

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Epische liegt so nah? CROM aus Bayern liefert ein wunderbar episches Heavy-Metal-Album mit Chören, geilen Riffs und Melodien zum Mitsingen. Ein bisschen Pathos, ein bisschen MANOWAR, viel Eingängigkeit und noch mehr Eigenständigkeit. Das ist wie ATLANTEAN KODEX in gut und abgestaubt und auf den Punkt gebracht. Die Produktion von "The Era Of Darkness" ist dabei druckvoll, aber auch wohltuend dreckig. Rüdiger, bitte fürs "Gas gäba" buchen!

Keinen Dreck unter den bunt lackierten Fingernägeln hat die MONIKA ROSCHER BIGBAND. "Witchy Activities And The Maple Death" ist eine so verrückte Mischung aus Jazz, Bigband, Rock, Mathematik, Elektro und beschwingten Melodien, dass es an ein Wunder grenzt, dass die Musik trotzdem seltsam homogen wirkt. Ich nehme keine Drogen, aber so stelle ich mir einen Rausch unter Einfluss psychedelischer Substanzen vor.

Platz 8 & 9: LAIBACH & EARTHSIDE

Keine (fremde) Band hat bei mir einen so tief verwurzelten Ohrwurm hinterlassen wie LAIBACH mit "Love Is Still Alive" (ok, vielleicht getoppt durch das RAMMSTEIN-Cover 'Amerika' der Slowenen). Jetzt hat die Band 2023 einige Veröffentlichungen rausgehauen, aber für mich ist dieser Spacetrip das Highlight. Hängt auch mit einem wunderbaren Konzert in München zusammen, bei dem die erste Hälfte eine geniale Reise durchs Weltall mit Space-Cowboy-Sound und passenden Lichtinstallationen war. Der Clou: Ein und derselbe Song wurde in acht musikalischen Interpretationen dargeboten, eine abgedrehter als die andere. Auch das ersetzt jede Droge.

Ein herausforderndes Album bot die US-Kombo EARTHSIDE: Intellektueller habe ich Prog in diesem Jahr nicht gehört. Lässt man sich aber auf das musikalische Monster ein, entfaltet sich eine vielschichtige, überzeugende Rocksymphonie mit unglaublich spannenden Ideen und Details. Bei "Let The Truth Speak" wird Ambition eben groß geschrieben. Und wenn man denkt, man hat das Album durchdrungen, warten beim nächsten Durchlauf neue Erkenntnisse auf einen. Ausführlich habe ich das Album in meiner Rezension seziert: Klick mich!

Platz 10 & 11 & 12: WINTERHORDE & THE ALLIGATOR WINE & THE NIGHT ETERNAL

WINTERHORDE meldet sich mit "Neptunian" zurück, einem Album, das musikalisch und visuell an das ikonische "Underwatermoon" anknüpft und eine tiefgründige Verbindung aus extremeren Metal-Wurzeln und cineastischen Elementen bietet. Mit Meeresrauschen, majestätischen Bläsern und einer komplexen Mischung aus Black Metal und progressiven Einflüssen wird der Hörer in einen Strudel aus intensiven und anspruchsvollen Klängen gezogen.

Wer richtig rocken will, braucht eine Gitarre, oder? Falsch! Das beweist THE ALLIGATOR WINE aus dem Schwarzwald. Die Band groovt mehr als so manche Gitarren-Kombo und das nur mit Synthesizern und Schlagzeug. Herausgekommen ist ein richtig modernes Retro-Rock-Album. Klingt kontrovers, ist es auch. Aber wer bei "Bones And Teeth" nicht mitsingt oder mitwippt, sollte sich einen Herzschrittmacher einbauen lassen.

Den dunklen Prinzen, äh Vogel hat THE NIGHT ETERNAL abgeschossen. Was für ein cooles Dark-Heavy-Metal-Album "Fatale" doch ist. Tolle Gitarren, hammerscharfe Riffs und ein Songwriting auf der Höhe der Zeit. Darüber erhebt sich die Stimme von Ricardo Baum. Umrahmt von einem tollen Artwork, das sich durch die gesamte Aufmachung der CD-Box inklusive Longsleeve zieht. Hier habe ich gerne das Gesamtpaket gekauft.

Platz 13 & 14: CROWN LANDS & MUSIC INSPIRED BY SLAVS

RUSH ist tot? Es lebe RUSH! So fühlt sich "Fearless" von CROWN LANDS an. Oldschool-Kanada-Prog, gefällig wie er sein soll. Warum hat es nicht für die Top 10 gereicht? Der Sound ist leider etwas muffig (Trademark Holg). Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Wer den frühen RUSH nachtrauert, findet in CROWN LANDS einen würdigen Nachfolger.

An einem verregneten Nachmittag im Juni, in einem Metalladen in Warschau: Ich frage den Besitzer, ob er eine lokale Band empfehlen kann. Zuerst zeigt er auf RIVERSIDE, ich nicke wissend. Dann zieht er MUSIC INSPIRED BY SLAVS heraus. Folk trifft Rock trifft Elektro. Mit dabei: Mariusz Duda aka LUNATIC SOUL und Sänger von RIVERSIDE sowie Krzysztof Drabikowski (BATUSHKA). Der Sound erinnert grob an Bands wie WARDRUNA oder EIVOR, hat aber einen ganz eigenen Ansatz. Ein Album zum Wegdriften in längst vergangene Zeiten und wie gemacht für meditative Aufenthalte auf der Shakti-Matte.

Platz 15 & 16: WELLBAD & Χ Ξ Σ

Den schmutzigsten, aber auch ehrlichsten Rock des Jahres liefert WELLBAD mit dem Titeltrack von "Bad Habits". Durch seine Adern fließt Southern Blues wie Whiskey und das Blut kommt per Infusion von TOM WAITS. Das ist nicht durchgestylt, sondern hoch authentisch, emotional und mitreißend. Und erfährt man dann, woher die Band eigentlich stammt, ist Kinnlade-auf-dem-Boden-aufsammeln angesagt. Denn was man auf der anderen Seite des großen Teichs vermutet, stammt eigentlich aus Deutschland.

Χ Ξ Σ sagte mir zunächst nichts, bis sich dahinter der Kopf von ROTTING CHRIST entpuppte. Sakis Tolis hat ein tiefgründiges Death-Metal-Musical über die sieben Siegel im Buch der Offenbarung der Bibel geschrieben. Chöre, Sprechpassagen, treibende Modern-Death-Metal-Riffs erinnern an BATUSHKA, machen "The Seven Seals Of The Apocalypse-(Revelation 6:5-6)" aber eigenständig.

Platz 17 & 18 & 19: FIRMAMENT & HINAYANA & UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY

Sehr spät in diesem Jahr habe ich FIRMAMENT entdeckt. Die Leipziger haben das knarzigste und schönste Oldschool-Heavy-Metal-Album des Jahres geschrieben. Ich hoffe, ich werde jetzt nicht verprügelt, wenn ich "We Don't Rise, We Just Fall" eine gewisse AOR-Attitüde unterstelle. Auf jeden Fall steht die Band unter dem Einfluss des rockigeren Krauts der 70er, und für den hatte ich schon immer eine Schwäche.

Deutlich härter und düsterer wird es bei HINAYANA. Die Band klingt durch und durch skandinavisch, kommt aber aus Texas. Und diese Herkunft ist für mich subtil hörbar, was das Album "Shatter And Fall" so interessant macht. Auf jeden Fall ist es das perfekte Herbstalbum, zu dem nichts besser passt, als den Blättern beim Tanzen im Wind zuzusehen.

UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY ist so etwas wie die Nemesis des Jahres 2023. Das Album, das aus drei (!) CDs besteht, liegt mir zur Rezension vor. Es ist großartige Musik, aber so überambitioniert, dass es mir unheimlich schwer fällt, mir ein adäquates Urteil zu bilden. Aber: Jedes Mal, wenn ich sie in Ausschnitten höre, gefällt mir der abwechslungsreiche Prog der Australier, der sich konstruktiv und hoffnungsvoll mit der Klimakrise auseinandersetzt. Wer nicht davor zurückschreckt, viel, viel Zeit in ein Prog-Album investieren zu "müssen", sollte sich "Planetary Overload Part 2: Hope" mal anhören.

Platz 20 & 21 & 22: ANTRISCH & WYTCH HAZEL & CIRITH UNGOL

Besser klang atmosphärischer Avantgarde Black Metal in 2023 nicht: ANTRISCH setzt nach der grandiosen Berg-EP "Dissonanzgrad" die Erzählung menschenfeindlicher Expeditionen nun in Albumlänge fort. Eindrucksvoll, episch, mitreißend und doch gleichzeitig im positiven Sinne abstoßend kämpft sich "Expedition II: Die Passage" in die Herzen der Black-Metal-Fans.

WYTCH HAZEL macht da weiter, wo die Christen 2020 aufgehört haben. "IV:Sacrament" ist ein schönes Album geworden, aber mit der Zeit muss ich bei mir gewisse Abnutzungseffekte feststellen. Nichtsdestotrotz sorgt die Band für tolle Hard-Rock-Momente, wofür neben den schönen Gitarren und dem super produzierten Bass vor allem Frontmann Colin Hendra verantwortlich ist.

Tja, CIRITH UNGOL: So sehr ich mich gefreut habe, dass sich diese Überband vor ein paar Jahren wieder zusammengefunden hat, so sehr habe ich nun Respekt davor, dass sie sich nach dem kommenden Jahr verabschieden wird. Und deshalb ist "Dark Parade" der Schlusspunkt. Ein in vielerlei Hinsicht gutes Album einer für alle Zeiten überragenden Band, aber auch hier fehlt mir der letzte emotionale Kick, der den Klassikern innewohnt.

Platz 23 bis 30:

Ich bin positiv überrascht, dass im Jahr 2023 so viel gute Musik aus Deutschland kommt: Die Nordlichter von MOUNT ATLAS haben mit "Poseidon" eine wunderbare Heavy-Hommage an die Hammond-Orgel geschrieben, inklusive toller Songs und eingängiger Hooks. KEEP OF KALESSIN tritt mit der selbstgewählten "Katharsis" von der ersten Sekunde an das Gaspedal durch und überrascht dennoch mit einer einzigartigen Epik. TANITH zeigt mit "Voyage" allen Überproduzenten der Moderne den liebenswerten, aber nachdrücklichen Stinkefinger - das Album wird noch wachsen, da bin ich mir sicher. Ich lege mich fest: VICTOR SMOLSKI ist einer der Top 5 Metal-Gitarristen unserer Zeit und das hat er auch mit "Guitar Force" bewiesen. Ein tolles Album, aber es enthält mehr Noten pro Song als manche Bands in ihrer ganzen Karriere spielen - und das kann auch anstrengend sein.

CHRIS STAPLETON holt mich mit dem aufgeräumten Southern-Rocker "Higher" in meinem Western-/Country-Hype ab, den Taylor Sheridan mit seinen großartigen Serien "Yellowstone", "1883" oder "1923" bei mir ausgelöst hat. VOYAGER ist eine tolle Band und ich gönne ihr den Erfolg u.a. beim Eurovision Song Contest - allerdings ist mir "Fearless In Love" etwas zu neon-glitzerig und reißt mich nicht ganz so mit wie z.B. "The Meaning Of I" (2011). MYRKUR lässt toll produzierte, dunkle Folk-Gewitterwolken über die "Spine" ziehen, RIVERSIDE bringt die gewohnte Qualität aufs Parkett, ist mir mit "ID.Entity" aber eine Spur zu verkopft und nicht zwingend genug.

Platz 31 bis 40:

THRONEHAMMERs "Kingslayer" knallt cool episch, während EXTREME die besten Rock-Soli des Jahres auf das Album "Six" packte - der Rest der Songs fällt aber ab im Vergleich. ROMANOs "Vulkano Romano" ist wundervoll verdrehter Elektro-Schlager-Rap-Pop, THY CATAFALQUEs "Alföld" wundervoll verdrehter Avantgarde-Art-Rock-Metal. GREEN LUNGs "The Forest Church" erinnert gar wunderbar an alte AMORPHIS und GRAND MAGUS.

NE OBLIVISCARIS versucht gar nicht erst, den Hörer auf die eigene, verquere Extrem-Metal-Reise mitzunehmen, sondern liebt es, die Geige mal wieder furios als Lead-Instrument einzusetzen. Ähnlich schwer macht es FJOERGYN seinen Hörern mit der "Judasmesse", die eine Achterbahnfahrt der Gefühle auslöst, denn Genie und Wahnsinn liegen hier nah beieinander.

Verrückt, wohin so eine musikalische Reise führen kann: FALCONER trifft auf den Eurovision Song Contest und heraus kommt das Elektro-Pop-Epos RECITE THE CYNIC mit Ohrwurmgarantie. BLUT AUS NORDs "Disharmonium - Nahab" ist nur temporär konsumierbarer Horror-ASMR im Black-Metal-Gewand, FAGUS’ "Inter" moderner, atmosphärischer Black Metal aus Bayern, der auch live überzeugt.

Platz 41 bis 50:

Die Landsleute von ERIDU liefern mit "Enuma Elish" orientalisch angehauchten Extreme Metal, KING GIZZARD AND THE LIZZARD WIZARD mit "The Silver Cord" gut designten Elektro-Alternative. DOWNES BRAIDE ASSOCIATIONs "Celestial Songs" ist eine psychedelische Gitarrenstudie zwischen Art-Pop und Neoprog. HAKEN konnte mich mit "Fauna" nicht nachhaltig begeistern, bewegt sich aber unbestritten auf hohem Niveau.

CROSS COUNTRY DRIVER ist das Vater-Sohn-Projekt von Rob (RIVERDOGS) und Zander Lamothe und ehrlicher US-Rock. DIEHUMANE ist tief in den Charts gelandet, aber für mehr als eine Annäherung an das sehr vielversprechende "The Grotesque" fehlte mir bisher die Zeit.

Der Multiinstrumentalist Robin Armstrong (COSMOGRAF) hat mit "Heroic Materials" ein wunderbar nostalgisches Neoprog-Konzeptalbum über den britischen Spitfire-Piloten William "Billy" May geschaffen. Finnische Dunkelheit zieht mit "Mielenvalte" von KAUNIS KUOLEMATON ins Haus, norwegische mit "War Against All" von IMMORTAL.

Den Abschluss meiner Top 50 bildet ein Album, das symbolisch für meine einmonatige Reise nach Polen steht: "Warsaw" von MONA MUR. Das Album lag 35 Jahre in der Schublade und wurde nun erstmals international vertrieben. Eine Mischung aus Post-Punk und Elektro-Chanson mit einer Spur LAIBACH, aufgenommen mit dem Warschauer Philharmonischen Orchester. Ein wunderbarer Schlusspunkt toller Veröffentlichungen in diesem Jahr.

Was überzeugte live?

MANOWAR brachte in Nürnberg die Halle zum Kochen, wundervoll organisiert schenkten uns die Jungs und Mädels der Stahlwerke Weihung eine Metal-Geschichtsstunde auf dem "Gas Gäba"-Festival. Viel Freude machte die eigene Band auf der Bühne, in diesem Fall die Cover-Band GREEN ORANGE. Am tollsten war der Space-Trip mit LAIBACH, auch weil ich anschließend einen Teil der Band kennenlernen durfte (Danke, Monika!). Verstört zurück blieb ich nach dem Besuch eines Konzerts von ALL FOR METAL und WIND ROSE. Verrückt und entrückt war NARGAROTH auf dem "Ragnarök"-Festival.

Lieber Leser, liebe Leserin, ich wünsche dir ein gutes, gesundes und friedvolles neues Metal-Jahr mit großartiger Musik und bedanke mich für deine Aufmerksamkeit. Lass uns gerne im Forum diskutieren!

Die Liste

Rang Band Album
1 HEXVESSEL Polar Veil
2 MYSTERY Redemption
3 BLOOD CEREMONY The Old Ways Remain
4 ASAGRAUM Veil of Death, Ruptured
5 ARABS IN ASPIC The Magic of Sin
6 CROM The Era Of Darkness
7 MONIKA ROSCHER BIGBAND Witchy Activities And The Maple Death
8 LAIBACH Love Is Still Alive
9 EARTHSIDE Let The Truth Speak
10 WINTERHORDE Neptunian
11 THE ALLIGATOR WINE Bones And Teeth
12 THE NIGHT ETERNAL Fatale
13 CROWN LANDS Fearless
14 MUSIC INSPIRED BY Slavs
15 WELLBAD Bad Habits
16 Χ Ξ Σ The Seven Seals of the Apocalypse-(Revelation 6:5-6)
17 FIRMAMENT We Don't Rise, We Just Fall
18 HINAYANA Shatter And Fall
19 UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY Planetary Overload Part 2: Hope
20 ANTRISCH EXPEDITION II : Die Passage
21 WYTCH HAZEL IV: Sacrament
22 CIRITH UNGOL Dark Parade
23 MOUNT ATLAS Poseidon
24 KEEP OF KALESSIN Katharsis
25 TANITH Voyage
26 VICTOR SMOLSKI Guitar Force
27 CHRIS STAPLETON Higher
28 VOYAGER Fearless in Love
29 MYRKUR Spine
30 RIVERSIDE ID.Entity
31 THRONEHAMMER Kingslayer
32 EXTREME Six
33 ROMANO Vulkano Romano
34 THY CATAFALQUE Alföld
35 GREEN LUNG This Heathen Land
36 NE OBLIVISCARIS Exul
37 FJOERGYN Judasmesse
38 RECITE THE CYNIC Recite the Cynic
39 BLUT AUS NORD Disharmonium - Nahab
40 FAGUS Inter
41 ERIDU Enuma Elish
42 KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD The Silver Cord
43 DOWNES BRAIDE ASSOCIATION Celestial Songs
44 HAKEN Fauna
45 CROSS COUNTRY DRIVER The New Truth
46 DIEHUMANE The Grotesque
47 COSMOGRAF Heroic Materials
48 KAUNIS KUOLEMATON Mielenvalta
49 IMMORTAL War Against All
50 MONA MUR Warsaw

Redakteur:
Julian Rohrer

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