SAXON: Interview mit Doug Scarrat

01.01.1970 | 01:00

Leider war Biff Byford, auf Grund seines leicht angeschlagenen Gesundheitszustand, nicht in der Lage, das Interview mit mir zu führen, allerdings war Klampfer Doug Scarrat weit mehr, als nur ein Ersatz. Doug erwies sich als ziemlich redselig und überaus freundlich.

Alex:
Welche Reaktionen habt ihr bisher auf „Killing Ground“ bekommen?

Doug:
Oh, bisher fantastische Reaktionen, sowohl von der Presse, als auch vor allem von den Fans. Wir waren selbst ziemlich überrascht. Wir dachten eigentlich, dass das Album eher ein Flop werden würde, weil es sich doch ziemlich von „Metalhead“ unterscheidet, aber wenn ich ehrlich bin, verkauft sich „Killing Ground“ besser als alle anderen Alben vorher.

Alex:
SAXON sind dafür bekannt, dass sie nie zwei gleiche Alben hintereinander heraus bringen. Wo liegt Deiner Meinung nach, der Unterschied zwischen „Killing Ground“ und „Metalhead“?

Doug:
Nun, „Killing Ground“ ist mehr ein ‚good old Rock’n’roll / blues‘ Album. Im Vergleich dazu, war „Metalhead“ doch eine ganze Ecke härter und vor allem düsterer. Allerdings war das bei SAXON schon immer so, dass die Alben aus dem Bauch heraus geschrieben wurden, vielleicht ist das der Grund, warum keine SAXON-Scheibe, der Anderen gleicht.

Alex:
Wer kam eigentlich auf die Idee, den Song „Court Of A Crimson King“ zu covern?

Doug:
Eigentlich war es Biffs Idee, den Song zu covern. Wobei ich sagen muss, wir alle mögen diesen Song sehr. Weißt Du, es ist ein Song aus meiner Jugend und ich war schon damals davon begeistert. Das Lied ist einfach großartig und ich mag ihn sehr.

Alex:
Wie sieht das Songwriting aus. Was kommt zuerst, Musik oder Text?

Doug:
Musik. Zuerst kommt bei uns eigentlich immer die Musik; oder manchmal auch ein Titel. Weißt Du, mit einem Titel in der Tasche, hast du einen Grund dafür, einen Song zu schreiben. Das ist schon mal einen gute Ausgangsposition. Dann setzen wir uns zusammen und basteln ein Grundgerüst um den Titel. Wir machen das in einem kleinen Studio in Nord-England, vernageln die Türe und lassen uns dabei sehr viel Zeit. Es gibt nichts Schlimmeres, als Songs unter Zeitdruck zu schreiben, die kannst du zu 100 % vergessen, das wird nichts.

Alex:
Was plant ihr als nächstes?

Doug:
Gute Frage! Ich weiß es nämlich nicht. SAXON waren schon immer eine Band, die spontan agierten, ganz egal was es war. Ich denke, wir werden einfach weitermachen, solange es uns Spaß macht Songs zu schreiben und on tour zu gehen. Es ist auch irgendwo eine Frage der Ehre, wenn Du verstehst, was ich meine. SAXON sind nun schon ewig lange im Geschäft und haben einen verdammt guten Ruf im buisness. Ich bin zwar erst 7 Jahre bei SAXON, aber ich fühle mich der Band mehr verpflichtet als alles andere, was ich bisher gemacht habe. Genauso fühlt sich die Band den Fans gegenüber verpflichtet. Ich denke, um auf Deine Frage zu kommen, SAXON werden noch eine ganze Weile ihr Unwesen im Heavy Metal treiben.

Alex:
Nun, das will ich doch stark hoffen!
Wenn man heute junge Bands fragt, mit wem sie am liebsten auf Tour gehen wollen, dann fällt oft der Name SAXON.

Doug:
Wirklich?

Alex:
Sicherlich, das hört man oft genug.
Wie verhaltet ihr euch gegenüber euren Support-Bands?

Doug:
Du kannst Fragen stellen?!
Nun ich denke, wir verhalten uns den Support-Bands gegenüber sehr gut. Wir gehen davon aus, dass wir alle eine große Metal-Gemeinschaft sind. SAXON sind schon immer den Kurs des Heavy Metals gefahren (Doug, der Navigator *g* - der Verf.) und genau das erwarten wir auch von unseren Vorgruppen. Wir geben den Bands immerhin eine komplette Bühne und die Möglichkeit diese voll auszuschöpfen.

Alex:
Heißt das, RAWHEAD REXX spielen heute auf eurer Anlage?

Doug:
Nein, die haben ihre eigene Anlage mit dabei und wir erlauben ihnen diese auch zu benutzen. Sie benutzen lediglich unsere Boxen. Viele Support-Bands haben ihre eigene PA heutzutage und benutzen sie auch, allerdings gibt es auch die Fälle, in denen die Hauptband dies verbietet, die Regler runter fährt und somit der Vorgruppe einen miesen Sound beschert.
Das hat aber nichts mit unserem Kurs des Heavy Metal zu tun. Wir haben so was nicht nötig. Warum sollten wir kleine Bands noch kleiner machen, als sie sind? SAXON wollen einen guten Support, immerhin bezahlen die Fans auch für die Vorgruppe.

Alex:
Hattet ihr schon mal schlechte Erfahrungen mit Support Bands?

Doug:
Sicherlich hatten wir auch schon mal Bands im Vorprogramm, die sich einfach Scheiße verhielten, allerdings haben wir uns dann die meisten Bands on tour „erzogen“ und ihnen deutlich erklärt, was wir von einem Support erwarten.
So gesehen, sind wir wirklich in der glücklichen Lage, eine Vorgruppe auch feuern zu können, ohne dass wir jemanden Rechenschaft ablegen müssen; glücklicherweise mussten wir das noch nie machen – zumindest nicht, seit ich bei SAXON bin.

Alex:
Du hast mir zwar vorhin schon ein wenig vorgegriffen, aber ich stelle die Frage trotzdem. Wie lange wird es SAXON noch geben?

Doug:
Nun, wie schon gesagt, solange es uns Spaß macht Songs zu schreiben und auf Tour zu gehen. Natürlich auch, solange wir Alben verkaufen. Wenn ich mir die Verkaufszahlen von „Killing Ground“ so ansehe, dann wird es SAXON noch ganz lange Zeit geben. (grinst übers ganze Gesicht)

Alex:
Ich hoffe doch auch, dass es euch noch eine ganze Weile gibt. Immerhin kenne ich SAXON schon seit über 20 Jahren.

Doug:
(lacht) Ich bin ja erst seit 7 Jahren in der Band, allerdings kommt es mir vor, als wäre ich ein Gründungsmitglied. Weißt Du, für mich ist es einfach ein Traum bei SAXON zu spielen. Das waren und sind immer noch Helden für mich.
Vor meiner Zeit bei SAXON gab ich Gitarrenunterricht in England und ich brachte den Kids bei, SAXON-Songs zu spielen. Heute bin ich selbst ein Teil von der Band; irgendwie ist das lustig.

Alex:
Ich muss jetzt irgend einen Übergang finden, da die nächsten Fragen eigentlich für Biff geplant waren.

Doug:
Ich frage mich eh schon die ganze Zeit, wo er steckt?

Alex:
Thomas (Der Tourmanager – der Verf.) hat mir erklärt, dass Biff ein wenig krank ist?

Doug:
Ja, er fühlt sich in der Tat ziemlich mies. Aber ich denke, er wird gerade wieder irgendwo sein Unwesen treiben. Biff ist einfach nicht tot zu kriegen ! (lacht)

Alex:
Zum Glück, würd ich sagen!
SAXON gelten als Mitbegründer des NWOBHM. Wenn Du heute zurückblickst, was war in den 80er Jahren anders als heute?

Doug:
Wie meinst Du das, anders?

Alex:
Ich meine das generell, also das Musikbusiness.

Doug:
Ich denke nicht, dass sich da viel geändert hat. Bands nehmen Platten auf; die Labels vertreiben sie; die Fans kaufen die Scheiben. Das ist ein ewiger Kreislauf. Die Grundlagen haben sich nicht geändert.
Was sich allerdings geändert hat, ist die Tatsache, dass du heute schneller gefeuert wirst. Wenn eine Band heutzutage nicht die Verkaufszahlen erreicht, die sich ein Label vorstellt, dann sind sie genauso schnell weg, wie sie gekommen sind. Ich denke, das ist aber überall so; in jedem Berufszweig. Bringst Du keine Leistung, bist Du weg vom Fenster. Gerade bei den großen Labels fehlt es am Idealismus und am Glauben in die Musik – speziell dem Metal. In den 80ern war dies anders.

Alex:
Was denkst Du dann über Bands von heute, den New Metal Bands?

Doug:
Ehrlich gesagt, wir mögen Bands wie KORN und LIMP BIZKIT. Du musst wissen, dass innerhalb von SAXON der Musikgeschmack sehr breit gefächert ist; allerdings MUSS es Rock’n’roll sein (grinst). Diese Bands ziehen eine ganze Masse an Kids zum Metal und das ist gut so. Junge Leute fangen an Gitarre zu spielen oder sich ein Drum-Kit zu kaufen. Das ist es doch, was den Rock’n’roll ausmacht. Wen hatten denn die New Metal Bands als Vorbilder? Das waren doch Gruppen wie SAXON usw. Irgendwann, in ein paar Jahren, wird die neue Generation von Metallern, Bands wie LIMP BIZKIT als Vorbilder haben. Somit wird der Metal von Generation zu Generation weiter vererbt.
Der Grund warum ich anfing Gitarre zu spielen, waren BLACK SABBATH. Irgendwann hörte ich ein Album und war so begeistert, dass ich mir eine Gitarre kaufte, Unterricht nahm und genauso spielen wollten wie Iommy. Natürlich hörte ich dann auch andere Bands und wurde immer weiter inspiriert.
Grundsätzlich ist es für mich als Ex-Gitarrenlehrer cool, wenn junge Leute zur Klampfe greifen und spielen.

Alex:
Glaubst Du, dass sich diese New Metal Bands auch 25 - 30 Jahre lang im Geschäft halten können, so wie ihr?

Doug:
(überlegt eine ganze Weile) Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es. Ich finde es einfach wichtig, dass immer wieder Neuerungen in der Musik gibt. Das ist wichtig, denn sonst würde alles irgendwann einmal still stehen. Das Rad muss sich weiterdrehen, sonst kommt man nicht voran.
Ich bin aber auch der Meinung, dass sich eine Band nicht grundlegend ändern sollte, sondern immer ihren Wurzeln treu bleiben sollte. Zum Beispiel Bands wie PANTERA. Ich war einen ganze Weile mit denen zusammen und konnte gut sehen, wie sie sich immer weiterentwickelt haben, ohne jedoch ihren Pfad zu verlassen; oder nimm SLAYER, die sind auch schon eine Ewigkeit im Business. Ich denke, die Fans wollen einfach laute Gitarren und Rock’n’roll hören; auch im Radio. Da können die sogenannten selbsternannten Musikgurus in den Radiostationen sagen was sie wollen, der Metal ist nicht tot oder vorbei. Ganz im Gegenteil. Wenn heute einer im Radio LIMP BIZKIT hört und es ihm gefällt, dann kauft er sich morgen eine Album davon. Übermorgen kauft er sich dann eine NIRVANA-Scheibe und einen Tag später ein SAXON Album, wenn Du verstehst was ich meine?

Alex:
Ist das, das Rad von dem Du vorhin gesprochen hast?

Doug:
Ganz genau. Es muss sich drehen, sonst ist es vorbei.

Alex:
In dem Fall dreht es sich dann aber zurück, oder? (lacht)

Doug:
(lacht) So gesehen, hast Du recht, aber für uns dreht es sich vorwärts, weil wir wieder eine Scheibe verkauft haben.
Es geht mir hier nicht darum, dass wir eine Scheibe verkauft haben, sondern einfach um die Tatsache, dass New Metal Bands als Vorbilder der heutigen Kids fungieren, genauso wie seinerzeit BLACK SABBATH für mich.

Alex:
Noch mal kurz zurück zu den 80ern.
Wenn heute Bands aus den Anfängen des NWOBHM nennt, dann stehen meistens Namen wie JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN vor euch. Stört Dich das, wenn man SAXON so quasi in die zweite Liga drängt?

Doug:
(schaut mich verwundert an) Also ich denke nicht, dass wir zweite Liga sind, obwohl... (überlegt) irgendwie hast Du Recht damit. Ich hab mir über so was noch nie Gedanken gemacht. Nur jetzt wo Du es erwähnst? Wir hatten eigentlich noch die Publicity von MAIDEN und PRIEST. Vermutlich liegt es daran, dass die beiden Bands einen unheimlichen Erfolg in Japan hatten. SAXON hat sich nie sonderlich um Japan oder Amerika gekümmert; machen wir auch heute nicht. Unsere Heimat ist Europa, bzw. England. Darauf hat sich immer das Augenmerk von SAXON gerichtet.

Alex:
Was hältst Du von Bands, die ihren Stilwechseln. Zum Beispiel JUDAS PRIEST und ihr neues Album „Demolition“?

Doug:
Ich hab das Album nicht gehört, aber ich hab gelesen, dass es ziemlich modern sein soll; so ähnlich wie die „Jugulator“. Ich denke, es ist ziemlich schwer für Bands, nicht nur für PRIEST, sondern generell, etwas Neues zu machen. Irgendwann denkt man, dass man nichts mehr kreatives zu Stande bringt oder einfach etwas Neues machen muss. So was macht jede Band einmal durch. Nimm zum Beispiel unser Album „Metalheads“. Wir mussten einfach ein etwas düsteres, schwereres Album machen, weil es genau das wiederspiegelte, was wir privat an Musik hörten. Ich will damit sagen, dass man sich natürlich von anderen Sachen inspirieren lässt und diese dann auch einbringt. Du kannst im Musikbereich nicht immer das gleiche machen. Ich mag Bands die experimentieren und versuchen etwas Neues zu kreieren.

Alex:
Wenn aber die Masse der Fans etwas anderes will?

Doug:
Es ist so, Du kannst niemals gewinnen. Man schreibt ein Album nicht für die Fans oder für die Presse. Das hört sich jetzt zwar hart an, aber es ist Tatsache. Musik ist Kunst und Kunst ist individuell.
Es ist doch so, machst Du jahrelang das gleiche, wirst Du von der Presse durch den Dreck gezogen; gleichzeitig von den Fans umjubelt. Machst Du etwas Neues, etwas Anderes, wird zwar die Presse auf Dich aufmerksam, aber die Fans beschweren sich.
Bei SAXON war das schon immer ein wenig anders. Wir schreiben einfach „heavy stuff“; wir haben einfach immer unseren Kurs und den werden wir auch nicht ändern. Was sich aber ändert, das sind die Gefühle, die wir in unsere Songs legen. Das ist es, was SAXON ausmacht. Dazu kommt natürlich Biffs einzigartige Stimme, die so unglaublich viel feeling ausdrückt. Nimm „Metalhead“ und Du wirst erkennen, dass Biff ziemlich düster und schwer klingt.

Alex:
Auf der „Killing Ground“ singt er aber wieder deutlich höher!

Doug:
Richtig. Wie gesagt, es ist einfach das Gefühl, das wir bei den Aufnahmen zu „Killing Ground“ hatten. Außerdem ist Biffs Stimme viel variabler geworden, seit er vor 8 Jahren das Rauchen aufgehört hat. Je älter er wird, umso besser wird er.

Alex:
In den letzten 2 Jahren... (Paul Quinn kommt in Unterhosen die Treppe im Bus herunter)

Paul:
Hi! Könnte ich bitte meine Hosen haben?

Alex:
(Ich sehe mich um) Welche?

Paul:
Du sitzt drauf!

Alex:
(Ich stehe auf und reiche ihm seine Hose)
Oh, entschuldige bitte.

Paul:
Kein Problem. Zumindest ist sie vorgewärmt. (er zieht sich an) So, ich werde mich nun verpissen, im wahrsten Sinne des Wortes!

Alex:
Also noch mal.
In den letzten 2 Jahren hat es viele Reunionen von Bands aus den 80ern gegeben. Wie denkst Du darüber? Meinst Du denen geht es nur ums Geld?

Doug:
Nun, ich glaube Geld hat sicherlich damit etwas zu tun. Aber ich denke auch, es geht vielen Bands darum, einfach wieder ins Gespräch zu kommen. Metal ist einfach momentan wieder populär und das wollen viele Bands für sich nutzen.
Ich halte ehrlich gesagt nicht viel davon, wenn sich Bands reformieren, um dann ein oder zwei Shows zu spielen; noch schnell ein Best Of Album hinterher schmeißen und somit versuchen, den Kids das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich halte das für nicht ehrlich.
Allerdings gibt es einige Bands, die sich wirklich nur aus dem Grund reformiert haben, um einfach wieder Musik zu machen. Den Bands merkt man aber auch die ehrliche Absicht an und das wiederum finde ich gut.

Alex:
Was ist eigentlich aus dem Streit mit Ex-Gitarrist Graham Oliver geworden?
Ich hab gehört, er hat eine Band mit Namen SAXON gegründet. Was ist mit dem Typen los?

Doug:
Gute Frage! Keine Ahnung was mit ihm ist und welches Problem er hat. Eigentlich sollte er wissen, dass es ein Schwachsinn ist, eine Band zu gründen, die SAXON heißt. Noch dazu, wenn man keinen Biff zur Verfügung hat (lacht).
Anfangs, als er gefeuert wurde, gründete er eine Band Namens SON OF A BITCH (Biffs und Grahams erste Band hieß so – der Verf.), was eigentlich gar kein so schlechter Gedanke von ihm war. Er brachte sogar ein ganz respektables Album heraus (Na ja... – der Verf.); was dann allerdings in seinem Kopf vor sich ging, weiß bis heute niemand. Vermutlich weiß er das selbst nicht. Er fing plötzlich an unter dem Namen SAXON Konzerte zu spielen. Die Leute kamen natürlich um uns zu sehen und wurden bitter enttäuscht dabei. Wir hatten unzählige Emails und Briefe mit Beschwerden erhalten. Die Leute wollten einfach SAXON sehen, wenn sie SAXON auf den Plakaten lesen.
Weißt Du, ich habe Graham nie persönlich getroffen, aber ich denke er ist einfach nur durchgeknallt. Mittlerweile weiß jeder auf diesem Planeten, dass es in Wirklichkeit nur eine Band namens SAXON gibt und zwar uns. Aber dennoch probiert er es immer wieder, weiß der Teufel warum.
Wir haben eine Menge Kohle für Anwälte ausgegeben und konnten ihn sogar teilweise stoppen, aber halt nur bis zu einem gewissen Grad. Wir dachten uns irgendwann, dass er damit ganz gehörig auf die Schnauze fallen wird. Die Fans wissen, wer die wahren SAXON sind und es hat sich ja auch bestätigt. Unsere Alben verkaufen sich weiterhin gut und die Shows sind ausverkauft. Bei ihm hingegegen läuft es bergab. (Tippt sich an die Stirn) Ein Album herauszubringen und es dann auch noch „The Eagle Has Relanded“ zu nennen, das ist doch Schuljungen-Niveau. Es ist einfach nur dumm, mehr nicht.
Wir kümmern uns einfach nicht mehr um ihn, das ist das beste was wir tun können.

Alex:
Anderes Thema. Was hältst Du vom Internet?

Doug:
Oh, ich mag das Internet. Es ist großartig für alle Bereiche. Vor allem was die Information betrifft. Unsere Website zum Beispiel hat enorm viele Zugriffe. Man sich so der ganze Welt präsentieren und das ohne viel Geld in die Sache stecken zu müssen. Ich habe zwar im Moment keinen Computer, aber meine Frau zu Hause hat einen. Sie arbeitet von zu Hause aus mit dem PC und im Internet. Ich finde es wie gesagt, eine großartige Sache. Man hat ständig Kontakt zu seinen Fans. Man erfährt was die Fans über einen denken und ob sie mit Shows zufrieden waren oder nicht.

Alex:
Welche Meinung hast Du über Online-Magazine?

Doug:
Nun, meine Frau zeigt mir immer ein paar Sachen davon, wenn ich zu Hause bin. Sie kennt sich voll aus im Internet.
Was ich Klasse finde, dass man meist schon ordentliche Reviews zu lesen bekommt, bevor die Scheibe auf dem Markt ist. Online Magazine haben keine Probleme mit Erscheinungsdatum oder Redaktionsschluss, wie Print Magazine. Was mir besonders wichtig ist, dass es meist ganz normale Fans sind, die ein Album bewerten. Ich denke, dass Online-Magazine die ganz große Zukunft sind.

Alex:
Wie stehst Du zu dem Thema MP3 Tauschbörsen?

Doug:
(Pause) Ich kann das nicht so richtig kommentieren, da ich mich zu wenig auskenne damit. Was ich allerdings gelesen habe und welchen Schaden das anrichten soll, stimmt mich schon nachdenklich. Ich halte es für ziemlich blöd, wenn man ein komplettes Album schon Monate vor der Veröffentlichung komplett aus dem Internet beziehen kann. Irgendwie passt das nicht zusammen und macht so gesehen, das Musikgeschäft kaputt. Es geht mir persönlich jetzt nicht um das Geld an sich, sondern um die Tatsache, dass hinter einem Album eine Menge Arbeit und Geld steckt. Nicht nur Geld von den Bands, sondern auch vom Label, der Promo-Agentur usw. Es geht darin um Jobs von vielen Leuten, die Familien haben und diese auch ernähren müssen. Ich denke da an die paar Dollar, die ein kleiner Mitarbeiter verdient; nicht an die großen Manager, denen geht es sowieso gut. Nur an die traut sich sowieso keiner ran, also trägt man die Verluste auf dem Rücken der kleinen Leute aus. Das finde ich nicht gut dabei.

Alex:
Abschließend ein paar Worte an unsere Leser?

Doug:
Oh je, ich bin nicht gut im Abgeben von Statements (lacht).
Nun gut! Ich möchte allen danken, die SAXON die Treue halten; kommt zu unseren Shows; haltet die Fahne des Rock’n‘Roll hoch!

Alex:
Danke für das Interview und alles gute für die Show.

Doug:
Danke Dir. Es wird wie jeden Abend ein große Metal-Party werden.

Redakteur:
Alex Kragl

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