Lightmare, Wodden Cross - Gunzen/V

28.10.2000 | 08:55

18.12.1999, Turnhalle

Den letzten Auftritt der Frankfurter Powermetalformation LIGHTMARE in diesem Jahrtausend wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Also fuhr ich zur \"besten\" Metalszene in Deutschland, ins Vogtland. Leider hatte das Wetter wohl etwas gegen den Auftritt. Schnee und Eis verhinderten wohl eine volle Halle, aber die trotz dieser widrigen Umstände angereisten Fans waren wirklich heiss auf das gebotene Programm.

Als erstes spielte THE GREEN, eine Hardrock Formation aus Marktneunkirchen/V. Die Jungs hatten gute Songs. Leider war die Umsetztung noch nicht so ganz das Wahre. Aber in ein bis zwei Jahren dürften sie ihre Ideen wohl auch Live die Gestalt geben können die diese verdienen.

Als nächstes spielten ACCOUSTIC TORMENT. Bei dem Namen und nach dem Klassischen Intro erwartete ich eine Rock-Band die dem Publikum eine Ballade nach der Anderen vorspielten. Doch weit gefehlt. Death Metal war angesagt. Brachiale Drums und Extreme-Röcheln. Mir wurde von anwesenden Musikern gesagt, daß die Jungs es wohl drauf hätten. Aber irgendwie kann ich mich einfach nicht mit Death anfreunden und so sage ich lieber nicht mehr über diesen Auftritt. Erwähnenswert ist noch der letzte Song, bei dem Sie das Rezept für Fasnets Kirchle sangen und gleichzeitig einige Körbe mit selbigen durch die Reihen gingen. Die aktuelle CD ist bei ACCOUSTIC TORMENT über deren Website zu erhalten.

WODDEN CROSS sorgte als nächstes für Stimmung. Die Stuttgarter Funband spielten eine Mischung aus Grunge, Crossover, Punk und Ska und kamen damit auch gut an. Die Texte waren sowohl Deutsch als auch Englisch und dem Publikum auch bekannt. Ich hatte vorher von der Band noch nie etwas gehört. Aber es machte Spass ihnen zuzusehen. Auch WODDEN CROSS hat eine CD herausgebracht. Ich werde sie in der nächsten Zeit reviewen.

Als Highlight des Abends traten dann zu später Stunde noch LIGHTMARE auf. Die Frankfurter liesen ihre Haare fliegen und brachten einen Knaller nach dem anderen. Andi Gutjahr (auch Gittarist bei TANKARD) bewieß dem Publikum bei 3 Instrumentals seine Fähigkeiten (Bach, Rimski Korsakoff und Paganini). Leider war der Mischer bisher wohl nur auf Drum n Bass Veranstaltungen, so daß über die PA ausschließlich das Schlagzeug, der E-Bass, die Keyboards und etwas Gesang kam. Die Gitarre kam ausschließlich von der Bühne was logischerweise dem Gesamtsound äusserst abträglich war. Auch nachdem Timon - der Sänger - von der Bühne aus bat die Gitarre auch auf die PA zu legen änderte sich nicht viel. Aber das Publikum hatte zum Glück trotzdem seinen Spass und sah erstaund dem virtuosen Gitarrenspiel von Gutjahr zu. Bei Knallern wie The Stand, Rebellion, Vampires und Certain Death ging Sänger Timon Schreiber an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit und vermittelte viel Freude an der Musik. Es war eine großartige Vorstellung und das Publikum hatte Lust auf mehr, obwohl es schon einen langen Abend hinter sich hatte. Und mit dem BLOODGOOD Klassiker \"Messiah\" bekam der Abend einen würdigen Abschluss.

Insgesammt war es ein gelungener Abend der vielen Geschmäckern etwas bot. Schade nur das der Sound über den ganzen Abend hinweg äusserst bescheiden war. Der Veranstalter täte sicher gut daran dem Mischer jemanden zur Seite zu stellen, der weiß wie sich Heavy Metal Bands anhören sollten.

Redakteur:
Georg Weihrauch

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