MEGADETH/DUNGEON - Stuttgart

17.07.2005 | 17:47

06.06.2005, Longhorn

Nach einer halbstündigen Umbaupause erklingt das Intro und Dave Mustaine und Co. betreten unter frenetischem Beifall die Bühne. Mit 'Blackmail The Universe' eröffnet man kraftvoll den Abend und gleich zu Beginn wird klar was der Abend bringen wird. Ein nur so vor Spielfreude strotzender Dave Mustaine entlockt seinen Fingern immer wieder ein Kunststück nach dem anderen und die Fans fressen ihm sofort aus den Händen. Ein dynamischer und klarer Sound trägt zusätzlich zum Gelingen des Abends bei. MEGADETH zelebrieren eine Show par Exellence. Insbesondere die neuen Wegbegleiter Glen Drover an der Gitarre und James MacDonough lassen die ehemaligen 'DETHER Marty Friedman und Dave Ellefson in Vergessenheit geraten. Der scheinbar schüchterne und zurückhaltende Glen Drover hat erstaunlich viele Soli von seinem Chef übertragen bekommen und zockt diese cool und lässig, als ob es nichts Leichteres auf dieser Welt gäbe. James MacDonough war schon seinerzeit bei ICED EARTH ein Aktivposten und powert ohne Ende, während Schlagwerker Shawn Drover mit einem gesunden Timing und kraftstrotzenden Drumming den Laden hinten zusammenhält. Die Setliste lässt ebenfalls keine Wünsche offen, so dass neben den neuen Stücken 'Die Dead Enough', 'The Scorpion' oder 'Kick The Chair' mit 'Mechanix', 'Tornado Of Souls' bzw. 'Rattlehead' mal auch wieder eher seltene Gäste den Weg ins Programm gefunden haben.

Die Grundvoraussetzungen waren somit von MEGADETH erfüllt und es obliegt nun den Fans, diesen Abend unvergesslich zu machen. Und eins Vorweg: die Fans gaben ihr Bestes. In den ersten Reihen geht es gewohnt heftig zur Sache. Zahlreiche Crowdsurfer bahnen sich ihren Weg bis in den Fotograben, wo sie dann von der bereitstehenden Security in Empfang genommen werden. In den hinteren Reihen beschränkt man sich derweil auf den Genuß des Dargebotenen, erweist sich dafür jedoch als besonders textsicher bei den Mitsingparts. Mustaine entfleucht mehr als einmal ein breites Grinsen und gerade ihm merkt man den Spaß an der Sache besonders an, auch wenn er sich bis dato mit seinen Ansagen nicht gerade überanstrengt. Nach 'Wake Up Dead' und 'My Darkest Hour' bricht Mustaine dann doch noch sein Schweigen und bedankt sich überschwänglich beim Publikum. Er sei kein Freund der großen Worte, er lasse lieber seine Musik für sich sprechen. Hierfür habe er heute zwei Stunden Zeit. Weiter geht es mit 'She-Wolf' und 'Angry Again'. Jetzt darf dann auch endlich Glen Drover bei einem Solo sein Können kurzzeitig aufblitzen lassen, das vom Meister artig beklatscht wird, ehe es mit 'A Tout Le Monde' den Höhepunkt schlechthin setzt. Bis in die letzte Reihe wir der Text mitgesungen und sorgt erstmals für mächtig Gänsehaut. Nun hat man scheinbar die Katze im Sack und das Volk scheint zufrieden. Doch das reicht Mustaine wohl noch nicht aus. Nach 'Die Dead Enough' und 'Trust' gibt es mit 'Rattlehead' vom Debüt eine weitere Perle aus dem Bandrepertoire und die Halle steht nahezu Kopf.

Mit den folgenden 'Hangar 18' und 'Return To Hangar' geht es mit voller Fahrt weiter. Erst zu Beginn von 'Sweating Bullets' hat man kurzzeitig mal die Gelegenheit durchzuschnaufen, da Dave die ersten Strophen mehrfach anstimmt, ehe er mit den Publikumsreaktionen zufrieden ist. 'Tornado Of Souls', 'Symphony Of Destruction' und ein Bass-Solo läuten das Finale ein, das mit dem Klassiker 'Peace Sells', 'Mechanix' und 'Holy Wars' den Abend abschließt.

In dieser Form dürfen sich MEGADETH gerne wieder in Deutschland sehen lassen. Daumen hoch!

Setlist:
Blackmail The Universe
Set The World On Fire
Skin Of My Teeth
The Scorpion
Wake Up Dead
In My Darkest Hour
She-Wolf
Something I'm Not
Angry Again
A Tout Le Monde
Die Dead Enough
Trust
Rattlehead
Kick The Chair
Hangar 18
Return To Hangar
Back In The Day
Sweating Bullets
Tornado Of Souls
Symphony Of Destruction
Peace Sells
Paranoid-Mechanix
Holy Wars

Redakteur:
Frank Hameister

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