PENTAGRAM und CAROUSEL - Wiesbaden
07.11.2013 | 15:2406.10.2013, Schlachthof
Sonntagabend in der Hauptstadt Hessens. Das Wetter ist angenehm lau für einen Herbsttag im Oktober. Da kann einem zünftigen Auftritt der US-Doom-Legende PENTAGRAM eigentlich nichts mehr im Weg stehen.
Nach gemütlicher Anreise an den Wiesbadener Schlachthof und die benachbarte Räucherkammer stellt das Autorenteam verwundert fest, dass man zum ersten Mal seit einiger Zeit sich auf einem ausverkauften Konzert befindet. Ist so was nicht normalerweise nur für die ganz Großen reserviert, die IRON MAIDENs, METALLICAs und AC/DCs? Nein, auch PENTAGRAM schafft es, die - zugegeben auch nicht besonders große - Räucherkammer vollends auszuverkaufen, so dass sich am Eingang recht schnell eine Schlange von Leuten bildet, die verzweifelt darauf hofft, doch noch irgendwie an Karten zu kommen. Auch kurz vor Spielbeginn von PENTAGRAM warten noch einige Leute auf Karten, aber ich zweifle stark, dass sie allzu glücklich wurden, es ging auch definitiv niemand mehr in den Laden rein.
Dementsprechend voll ist es dann auch schon für die relativ unbekannte Vorband CAROUSEL, die auch niemand aus meinem Bekanntenkreis so wirklich einordnen kann. Aber als die Mannen auf die Bühne kommen, bärtig und mit Holzfällerhemden, wird schnell vermutet, dass es hier gleich Hard Rock zu hören geben wird, ohne Spielereien, ohne Kompromisse und ohne unnötigen Schnickschnack. So kommt es dann auch, und damit hatten die Herren das Publikum auch schnell im Griff, denn die rockigen Nummern kamen auf beengtem Raum sehr gut an, so dass schnell Bewegung in die Massen kam. Treibende Gitarrenriffs, starker Groove und eine markante Stimme machen jede Nummer auf ihre Art einprägsam, ohne auf kitschige Hooks oder Refrains zurückgreifen zu müssen. Und spätestens beim hervorragenden AC/DC-Cover 'Let There Be Rock' geht endgültig die Post ab. Somit sorgt CAROUSEL bei vielen Anwesenden für die Überraschung des Tages, war man doch vorher relativ unbekannt, kann sich aber in die Herzen vieler Zuschauer spielen und bietet mit schnellem, erfrischenden Rock 'n' Roll auch ein mehr als passendes Kontrastprogramm zu den Doomstern von PENTAGRAM.
[Florian Reuter]
Erfreulicherweise hält sich die Umbaupause in Grenzen und man muss auf Bobby Liebling und PENTAGRAM nicht lange warten. Wie eingangs erwähnt ist die kleine Halle schnell rappelvoll und von weiter hinten sieht man als kleingewachsener Metaller nur Hinterköpfe. Zum Glück aber gibt es seitlich neben der Bühne einen abgetrennten Bereich, von dem man zumindest einen direkten Blick wenn auch in schrägem Winkel, auf das Bühnengeschehen hat. Das ist allerdings besser als Nichts, um das Treiben zu verfolgen, und so kann man den nicht gerade übergroßen Liebling aus der Nähe sehen. Es kommt zwar vornehmlich auf die Musik an, aber das Stageacting des quirligen Doom-Opas ist schon wirklich sehenswert. Anfangs zwar noch etwas hüftsteift wuselt Liebling ab Mitte des Sets wie ein hyperaktives Kind über die Bühne. Sein Alter merkt man Bobby kaum an und es macht dem Ami sichtlich Spaß, alte Gassenhauer wie 'Relentless' runter zu zocken. Das liegt auch nicht zuletzt daran, dass der halbe Raum die ganze Spielzeit über bangt und nach Kräften die alten Hits der Doom-Väter wie 'Dying World' und '8' mitsingt. Da ist es auch relativ egal, dass Bobby der einzige ist, der von der Urbesetzung übrig ist. Nach vier Dekaden ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass es Besetzungswechsel gibt, und es ist schon beeindruckend, dass es die Band überhaupt noch gibt. Auch die Spielzeit von knapp 80 Minuten geht für das Alter des Frontmanns absolut in Ordnung. Mit '20 Bucks' findet man auch eine würdige Zugabe, die dem Abend mehr als gerecht wird. Bobby Liebling ist danach aber so im Eimer, dass er ohne Umwege den Weg in die Umkleidekabine sucht. Teilweise merkt man ihn eben doch sein Alter an, aber solange der Auftritt dauert, hat man das Gefühl, es mit einem Mittzwanziger zu tun zu haben. Die Doom-Könige von PENTAGRAM haben brilliert und zu Recht gezeigt, warum sie auch nach 42 Jahren nichts von ihrem Charme und ihrer Energie verloren haben. Jeder, der noch einen Platz in der Räucherkammer ergattern konnte, kann sich glücklich schätzen. Denn diesen Auftritt wird man so schnell nicht vergessen und er verdient auf jeden Fall das Prädikat "denkwürdig".
[Adrian Wagner]
Dementsprechend voll ist es dann auch schon für die relativ unbekannte Vorband CAROUSEL, die auch niemand aus meinem Bekanntenkreis so wirklich einordnen kann. Aber als die Mannen auf die Bühne kommen, bärtig und mit Holzfällerhemden, wird schnell vermutet, dass es hier gleich Hard Rock zu hören geben wird, ohne Spielereien, ohne Kompromisse und ohne unnötigen Schnickschnack. So kommt es dann auch, und damit hatten die Herren das Publikum auch schnell im Griff, denn die rockigen Nummern kamen auf beengtem Raum sehr gut an, so dass schnell Bewegung in die Massen kam. Treibende Gitarrenriffs, starker Groove und eine markante Stimme machen jede Nummer auf ihre Art einprägsam, ohne auf kitschige Hooks oder Refrains zurückgreifen zu müssen. Und spätestens beim hervorragenden AC/DC-Cover 'Let There Be Rock' geht endgültig die Post ab. Somit sorgt CAROUSEL bei vielen Anwesenden für die Überraschung des Tages, war man doch vorher relativ unbekannt, kann sich aber in die Herzen vieler Zuschauer spielen und bietet mit schnellem, erfrischenden Rock 'n' Roll auch ein mehr als passendes Kontrastprogramm zu den Doomstern von PENTAGRAM.
[Florian Reuter]
Erfreulicherweise hält sich die Umbaupause in Grenzen und man muss auf Bobby Liebling und PENTAGRAM nicht lange warten. Wie eingangs erwähnt ist die kleine Halle schnell rappelvoll und von weiter hinten sieht man als kleingewachsener Metaller nur Hinterköpfe. Zum Glück aber gibt es seitlich neben der Bühne einen abgetrennten Bereich, von dem man zumindest einen direkten Blick wenn auch in schrägem Winkel, auf das Bühnengeschehen hat. Das ist allerdings besser als Nichts, um das Treiben zu verfolgen, und so kann man den nicht gerade übergroßen Liebling aus der Nähe sehen. Es kommt zwar vornehmlich auf die Musik an, aber das Stageacting des quirligen Doom-Opas ist schon wirklich sehenswert. Anfangs zwar noch etwas hüftsteift wuselt Liebling ab Mitte des Sets wie ein hyperaktives Kind über die Bühne. Sein Alter merkt man Bobby kaum an und es macht dem Ami sichtlich Spaß, alte Gassenhauer wie 'Relentless' runter zu zocken. Das liegt auch nicht zuletzt daran, dass der halbe Raum die ganze Spielzeit über bangt und nach Kräften die alten Hits der Doom-Väter wie 'Dying World' und '8' mitsingt. Da ist es auch relativ egal, dass Bobby der einzige ist, der von der Urbesetzung übrig ist. Nach vier Dekaden ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass es Besetzungswechsel gibt, und es ist schon beeindruckend, dass es die Band überhaupt noch gibt. Auch die Spielzeit von knapp 80 Minuten geht für das Alter des Frontmanns absolut in Ordnung. Mit '20 Bucks' findet man auch eine würdige Zugabe, die dem Abend mehr als gerecht wird. Bobby Liebling ist danach aber so im Eimer, dass er ohne Umwege den Weg in die Umkleidekabine sucht. Teilweise merkt man ihn eben doch sein Alter an, aber solange der Auftritt dauert, hat man das Gefühl, es mit einem Mittzwanziger zu tun zu haben. Die Doom-Könige von PENTAGRAM haben brilliert und zu Recht gezeigt, warum sie auch nach 42 Jahren nichts von ihrem Charme und ihrer Energie verloren haben. Jeder, der noch einen Platz in der Räucherkammer ergattern konnte, kann sich glücklich schätzen. Denn diesen Auftritt wird man so schnell nicht vergessen und er verdient auf jeden Fall das Prädikat "denkwürdig".
[Adrian Wagner]
- Redakteur:
- Adrian Wagner