Party.San 2023 - Schlotheim

15.09.2023 | 19:03

10.08.2023, Flugplatz Obermehler

Beim Extremmetall-Festival zerstören HYPOCRISY, OBITUARY und KATAKLYSM den Flugplatz Obermehler – präsentiert von POWERMETAL.de.

Als Präsentator der Tentstage spendiert POWERMETAL.de den Underground-Bands an dieser Stelle wie immer ihre eigene Seite und lädt sie zu den Signing Sessions am eigenen Stand ein. Während die Düsterheimer von ARSGOATIA dazu trotz Blutgestanks mit reichlich leichtbekleideter Damenbegleitung auftauchen und THE RUINS OF BEVERAST für absolute Dunkelheit auf der Bühne sorgt, spendiert POSTMORTEM-Gitarrist Marcus hinter seinem "Brutz & Brakel"-Stand dem Backstage-Bereich großzügig Hartsprit – wenn man denn vielsagende Mischungen wie den legendären "Paar inne Fresse" verträgt. ;) Und jetzt: Ab ins große Zelt!
[Carsten Praeg]

Donnerstag

Die Zeltbühne wird eröffnet! Und womit geht das besser als mit einer geballten Ladung atmosphärischem Death Metal? JADE aus Katalonien ist eine recht junge Band, die jedoch aus gestandenen Musikern besteht. Sänger Fiar und Drummer Marc kann man auch später am Abend bei den spanischen Landsleuten von GRAVEYARD sichten. Die Truppe spielt soliden Death Metal mit klaren Gesangspassagen. Alles fügt sich gut ineinander ein. Keine Patzer, keine Soundprobleme, keine Spielereien. Einfach nur gute Musik. Damit kann man ruhig die Zeltbühne einweihen!
[Felix Bischoff]

Am Donnerstagnachmittag habe ich die aufregende Gelegenheit, das Live-Konzert der frischen und neu gegründeten Death-Metal-Band SUBORBITAL aus NRW zu erleben. Die Vorfreude ist förmlich spürbar, als die Fans aus allen Ecken langsam, aber sicher zusammenströmen, um eine Band voller energiegeladener Musik zu erleben. Die Stimmung ist elektrisch aufgeladen, als die Mitglieder von SUBORBITAL die Bühne betreten. Die Band eröffnet die Show mit einem kraftvollen Song. Bereits in den ersten Momenten wird deutlich, dass SUBORBITAL nicht nur im Studio, sondern auch live musikalisches Können unter Beweis stellen kann. Die Kombination aus druckvollen Gitarrenriffs, treibenden Schlagzeugbeats und eingängigen Melodien schafft eine unwiderstehliche Energie, die das Publikum sofort in den Bann zieht. Die Band beweist nicht nur musikalisches Talent, sondern schafft es auch, eine mitreißende Atmosphäre zu erzeugen, die das Publikum von Anfang bis Ende gefangen hält. Die Verbindung aus energiegeladener Musik und der starken Bindung zur Fangemeinde machen diesen Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle, die die Gelegenheit haben, dabei zu sein.
[Chris Jansen]

Die Italiener HELSLAVE sind die dritte Band des Tages. Trotz zeitgleich auf der Hauptbühne sehenswerter Bands und kurzem Abstecher bei GATECREEPER kann man sich aber dann relativ schnell in den vorderen Reihen des Zeltes einordnen. Das Quintett legt voller Energie los und besonders der Sänger bringt diese immer wieder in allen möglichen Grimassen und Rumgeturne auf der Bühne zum Ausdruck, was dem melodischen und stark an DISMEMBER erinnernden Death Metal eine positive Note verleiht. Die Songs tönen ganz gut und besonders die vielen Uffta-Uffta-Parts heizen ganz schön ein. Auch wenn es gerade mal 17:30 Uhr ist, finden sich schon einige Besucher im Zelt ein und feiern den soliden Auftritt der Italiener.
[Kenneth Thiessen]

Nachdem es im Zelt von HELSLAVE eine ordentliche Portion Old-School-Death-Metal auf die Ohren gab, kommt es mit BALMOG zum direkten Kontrastprogramm: Die Spanier um Sänger Balc dürfen das PSOA für die Black-Metal-Fraktion eröffnen. BALMOG, stilecht in verschlissenen Klamotten und mit verdreckten Gesichtern, startet auch direkt ohne viel Federlesens in eine durchaus unterhaltsame Show progressiv angehauchten Black Metals. Trotz der frühen Spielzeit kommt ein wenig Atmosphäre auf und das Zelt ist gut gefüllt. Die Jungs geben sich Mühe, dem Publikum ordentlich einzuheizen, wir hören für das Schaffen der Spanier repräsentative Songs wie 'Der Flvche' vom 2015er Output "Svmma Fide". Leider leert es sich bereits zehn Minuten vor Schluss deutlich. Dies ist aber weniger der Qualität des Auftritts von BALMOG geschuldet, sondern eher der Tatsache, dass parallel die ersten Töne von DESTRÖYER 666 auf der Main Stage erklingen, die sich viele dann doch nicht entgehen lassen wollen.
[Hagen Kempf]

Donnerstagabend, für mich steht das erste Konzert auf der Tentstage an. Die drei Finnen von MORBIFIC geben ihre todesmetallischen Künste zum Besten. Stilistisch sind die Jungs dem Old School / klassischen Death Metal zuzuordnen, soundtechnisch haben sie ganz klar skandinavische Züge. Auf der Bühne passiert außer einer recht unspektakulären Lichtshow nicht viel und auch was die Interaktion mit dem Publikum angeht, sind die drei Finnen außer dem Ankündigen der Songs nicht besonders gesprächig. Was ich allerdings bei einem Death-Metal-Konzert absolut in Ordnung finde, solange die Künstler ihre Musik spielfreudig und überzeugend rüberbringen, was MORBIFIC auf jeden Fall gelingt. Das Zelt ist recht gut gefüllt, die Köpfe werden seitens der Band und des Publikums durchweg geschüttelt und nach jedem Song erhält die Band einen ansehnlichen Applaus. Überraschend ist für mich, dass die Musik live nicht ganz so erdig und kratzig rüberkommt wie auf Platte, sondern ein klein wenig frischer. Das ist in keinster Weise negativ zu bewerten, im Gegenteil: Ich bin positiv überrascht und der Auftritt macht wirklich Spaß. MORBIFIC sollte man als Fan des Genres auf jeden Fall auf dem Schirm haben.
[Kevin Kleine]

Um 20:30 geht's dann zu GRAVEYARD aus Spanien, deren finsterer, sehr abwechslungsreicher Death Metal bei der anbrechenden Dunkelheit super rüberkommt. Dabei wissen die Jungs genau, wann man mal einen Gang runterschalten muss, wann man ein melodisches Break einbauen sollte, wann man auf einmal im Doom-Tempo walzen sollte und wann man den Hörer dann wieder plötzlich auf eine Blastbeat-Abfahrt schickt. Mit vier schon veröffentlichten Langrillen und Bandaktivität seit mehr als 15 Jahren hat man auch genug Erfahrung, um einen solchen Auftritt routiniert über die Bühne zu bringen. Gerade dem Sänger sieht man an, dass er voll bei der Sache ist und heute alles reinwirft. Später erfahren wir bei einer Ansage allerdings, dass dieser Auftritt beim "Party.San" der letzte der Band vor einer längeren Pause sein wird. Spezifiziert wird diese Aussage nicht, was umso bedauerlicher bei einem derartig mitreißenden Auftritt ist. So genießt man dann noch die letzten Songs in dem wehmütigen Wissen, diese tolle Band wahrscheinlich in nächster Zeit nicht so schnell wiederzusehen.
[Kenneth Thiessen]

Mit einem lauten Sirenenklang macht die Band auf sich aufmerksam, signalisierend, dass ihr Gig nun endlich beginnt. In einer regelrechten Klangoffensive versetzt die Death-/Thrash-Metal-Band POSTMORTEM die Tentstage in heftige Vibrationen. Es wird schnell klar, dass die Band unglaubliche Begeisterung für das Spielen verspürt und das Publikum genauso darauf abfährt. Die hochenergetische Performance fesselt das Publikum von Anfang an. Rasende Gitarrenriffs und donnernde Drums schaffen eine wilde Atmosphäre, die die Fans in einen Zustand ekstatischer Freude versetzt. Mit brutaler Bühnenpräsenz und intensivem Sound arbeitet sich die Band durch ihre Setlist, angeführt von den harten, heiseren Growls des Frontsängers. Headbangen wird zu einer unvermeidlichen Reaktion auf die rohe Energie, die POSTMORTEM auf die Bühne bringt. Ein Abend, der sich jedem Metal-Liebhaber unauslöschlich ins Gedächtnis einbrennt.
[Chris Jansen]

Freitag

Das Black-Metal-Duo SPIRIT POSSESSION aus dem US-amerikanischen Oregon legt am Freitag zur Eröffnung um Punkt 14:20 Uhr auf der Zeltbühne los. Ohne Bassgitarre, die im Klangbild für meine Begriffe einfach fehlt, präsentieren die Musiker S. (Gitarre und Gesang) sowie A. (Schlagzeug) disharmonischen und oft schnellen Schwarzmetall mit ungewöhnlichem Gitarrenpicking mit den Fingern (ganz ohne Plektrum). Die Songs wirken hektisch und es mangelt ihnen leider an Wiedererkennungswert. Da hilft es auch nicht viel, dass die beiden Herrschaften bei ihrer Darbietung einen durchaus motivierten Eindruck hinterlassen.
[Martin Loga]

HORNS OF DOMINATION bricht mit brachialem Black/Death Metal die Dunkelheit auf. Die Lichter verdunkeln sich und ein unheilvolles Raunen erfüllt den Raum, während die Mitglieder von HORNS OF DOMINATION nacheinander die Bühne betreten. Sie sind in finstere Gewänder gehüllt, vom Nebel umgeben und von spärlichem, düsterem Licht beleuchtet. Von Anfang an erschaffen sie eine düstere Atmosphäre, die die Fans gefangen nimmt. In ihren dunklen Gewändern gehüllt, verströmen sie eine bedrohliche Aura. Rasende Gitarrenriffs, donnerndes Schlagzeug und infernalischer Gesang lassen die Bühne erbeben. Zwischen den Songs gibt es nur minimalen Kontakt, was die gespenstische Stimmung verstärkt. Das Publikum wird in einen ekstatischen Rausch gezogen. Mit dieser Performance hinterlässt HORNS OF DOMINATION ein düsteres Vermächtnis.

Die Bühne bebt förmlich während des Auftritts von VIRCOLAC, der düsteren Death-Metal-Band aus Irland. Mit finsteren Riffs, grimmigem Gesang und beeindruckender Präsenz zieht sie das Publikum in ihren Bann. Die rohe Intensität der Musik und die tiefen, knurrenden Basslinien setzen das Publikum in Bewegung. Die unheimliche Stimme von Sänger Kieran McCoy verleiht den Texten eine schaurige Aura. Während des gesamten Konzerts ist die Interaktion zwischen der Band und dem Publikum minimal, dennoch verbinden die finsteren Gesten und die Intensität der Performance beide Parteien auf eine unbeschreibliche Weise. Die Lichtshow trägt zur Atmosphäre bei, wobei düstere Farben und sich bewegende Schatten die Bühne in ein mystisches Reich verwandeln. Die Band überzeugt nicht nur mit ihrem musikalischen Talent, sondern auch mit ihrer Fähigkeit, eine düstere und mitreißende Atmosphäre zu erschaffen.
[Chris Jansen]

Dann ist es auf der Tentstage Zeit für DROWNED und das Zelt ist richtig gut gefüllt. Wir bekommen von den drei Jungs ein richtig schönes, fieses Death-Metal-Brett serviert und das bei wirklich gutem Sound. Krachende Drumbeats, pfeilschnelle Fills, ein tolles Riffing und ordentlich Druck, und das mit nur einer Gitarre. Die Jungs grooven von der ersten Sekunde an richtig los. Klanglich gesehen wunderbar Oldschool, fast so als würde man eine Death-Metal-Garagenband der 90er anschauen, einfach herrlich! Das Publikum zeigt sich freudig und dankt den Musikern nach jedem Song mit angemessenem Applaus, es dürfte meiner Meinung nach aber ruhig etwas mehr sein. Insgesamt ein toller Auftritt. Wer DROWNED noch nicht kennt, unbedingt mal reinhören!
[Kevin Kleine]

Das Konzert von CONCRETE WINDS am Freitagabend ist ein wahrer Höllentrip in die Welt des Death Metals. Auch wenn die Jungs ein paar Minuten zu spät die Bühne betreten, präsentieren sie eine brutale Performance, die die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen weiß. Obwohl die Band nur aus drei Jungs besteht, machen sie Lärm für zehn! Schon nach den ersten Klängen kommen weitere Fans vor die Bühne der Tentstage, und viele Fäuste und Pommesgabeln werden in die Luft gestreckt. Mit wütenden Gitarrenriffs, donnernden Drums und tiefen Growls fegen sie über die Bühne und hinterlassen ein glücklich tobendes Publikum. Ihre Energie auf der Bühne überträgt sich sofort auf die Menge, welche bei jedem Song mitfeiert. Die Band versteht es, das Publikum mit einer Mischung aus Aggression und Präzision in ihren Bann zu ziehen. Mit jedem weiteren Song begeistert auch mich die Band mehr und mehr. Insgesamt ist das Konzert von CONCRETE WINDS ein unvergessliches Erlebnis für alle Fans des extremen Metal, auch wenn die Band leider ein paar Minuten zu früh die Bühne verlässt. Sie überzeugt mit ihrer gnadenlosen Darbietung und hinterlässt eine jubelnde Menge, die nach dem Auftritt sichtlich erfüllt und zufrieden ist. Diese Show wird allen, die dabei waren, noch lange in Erinnerung bleiben.

Die Bühne bebt, als die vier Jungs von BLACK CURSE aus Amerika das Publikum mit ihrer fesselnden Mischung aus Black und Death Metal am Freitagabend in den Bann ziehen. Die dröhnenden Drums und verzerrten Gitarren verschmelzen zu einem ohrenbetäubenden Klangteppich. Der Sänger entfesselt seine infernalischen Growls und erweckt die düsteren Texte mit einer beängstigenden Intensität zum Leben. Die Fans sind in Ekstase, ihr Kopfnicken und wildes Headbangen verschmelzen mit der rohen Energie der Band. Immer mehr Menschen stoßen ins Zelt und feiern mit den Fans und der Band. Nach zehn Minuten des infernalischen Lärms entsteht ein Moshpit, in dem die Fans ihre Leidenschaft für die Musik ausleben. BLACK CURSE verschmilzt auf der Bühne zu einem unerbittlichen Kollektiv, das die Dunkelheit in Töne umwandelt. Die Energie ist greifbar, die Intensität unermesslich. Als die letzten Klänge verklingen, hallt ein lauter Applaus durch das Zelt. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, der Band zuzuschauen.
[Swantje Budde]

Trotz der kurzfristigen zeitlichen Verschiebung des Auftritts von SIJJIN (die Band rückt zeitlich nach hinten an den Slot von GRAVE MIASMA, weil diese auf die Hauptbühne anstelle von MANTAR spielt) trifft man um kurz vor zehn auf ein fast voll ausgefülltes Zelt. Und mit ihrem furiosen Black/Thrash-Gebräu macht die spanisch (Baskenland) und deutsch aufgestellte Band keine Gefangenen. Die musikalische Breitseite wird mit 'Remnants Of Cambrian Evil' stark eröffnet. Besonders die wilden und sehr sauber gespielten Gitarrensoli (!) und den insgesamt sehr druckvollen Sound möchte ich hierbei hervorheben. Auch Stücke wie das anfangs sehr schleppende 'Condemned By Primal Contact' oder 'Angel Of The Eastern Gate' werden packend umgesetzt. In aller Kürze: Das war bockstark!
[Martin Loga]

Samstag

WTF? 10:00 Uhr und das Zelt ist nahezu proppenvoll?! Dafür sorgt die BOLT THROWER-Coverband SPEARHEAD aus Hannover, für die die Headbanger schon zu früher Stunde aus den Schützengräben gekrabbelt sind. Schon nach Ausklang des ersten Stücks 'Honour Valour Pride' zeigt sich, dass SPEARHEAD mit den BOLT THROWER-Covern wie Bombe beim Publikum einschlägt. 'Mercenary' sorgt für weitere euphorische Reaktionen und erntet fetten Applaus. Im Folgenden wird zu 'At First Light' und 'No Guts No Glory' energisch gebangt und die Fäuste werden in die Höhe gereckt. Bis zum letzten Song '...For Victory' ist die Stimmung im Publikum derart am Sieden, dass sich mancher Headliner glücklich schätzen würde, wenn seine Darbietung derart gefeiert werden würde. Nebenbei angemerkt: SPEARHEAD spielt heute mit Ersatzdrummer Simon, da der eigentliche Drummer am Tag des Sets zum zweiten Mal Vater wird. Besonders der Sänger der Band ist am Ende des Auftritts angesichts der frenetischen Reaktionen der Anwesenden sehr bewegt und kämpft mit Freudentränen und Rührung: "Diesen Moment nehme ich mit ins Grab." Was bleibt zu sagen: ein totaler Abriss mit mega Stimmung am frühen Morgen. Danke, SPEARHEAD!

CHAOS AND CONFUSION rockt ab 11:00 Uhr die Zeltbühne mit HYPOCRISY-Coversongs. Leider vor einer im Vergleich zu SPEARHEAD ausgedünnten Kulisse von Zuschauern. Mehr als 200 dürften es wohl nicht sein. Das ist schade, denn die Band präsentiert einen abwechslungsreichen und spielerisch gut umgesetztes Set aus dem HYPOCRISY-Backkatalog. Der Sänger der Band richtet sehr bald folgende Kracher-Frage ans Publikum: "Hand aufs Herz: Wer von euch ist heute nur hier, weil er gestern zu besoffen war und den Headliner (HYPOCRISY) verpasst hat?" Damit erntet er Applaus und zustimmende Rufe. Neben dem Uralt-Kracher 'Pleasure Of Molestation' werden unter anderem 'Fractured Millenium', 'Eraser', 'Adjusting The Sun' sowie 'Roswell 47' zum Besten gegeben. Zu einem wahren Highlight mausert sich aber das thrashige 'Buried' vom Album "Abducted", das packend umgesetzt wird. In der Endabrechnung ein schönes Set, das tatsächlich eine ordentliche Alternative für alle war, die es nicht mehr geschafft haben, den HYPOCRISY-Auftritt zu sehen.
[Martin Loga]

Mein nächstes Date ist dann mit TABULA RASA, einer interessanten progressiven Black'n'Roll-Band aus Österreich. Es ist schon zu Beginn ziemlich voll im Zelt und im Laufe der Show ziehen die Österreicher dann vermutlich einen Sechser im Lotto als etwas unbekanntere Band auf einem Festival: Es kommt draußen zu einem Wolkenbruch und es strömen Menschenmengen ins Zelt, um sich vorm Regen zu schützen. So ist das Zelt in der zweiten Hälfte der Show zum Bersten gefüllt und den Jungs gefällt das auch sichtlich. Wir hören Songs wie 'Blutige Mönche' oder das abgefahrene 'Belladonna' und die Fans gehen ordentlich mit: Es wird getanzt, gemosht und gefeiert. TABULA RASA spielt insgesamt eine unterhaltsame, sympathische Show und hat sicher den ein oder anderen neuen Fan an diesem Mittag gewonnen.
[Hagen Kempf]

Die fünf Essener THE NIGHT ETERNAL haben am Samstagnachmittag die Ehre, die Tentstage zu rocken und was soll ich sagen: Das machen die Jungs mehr als gut! Von der ersten Sekunde an ist die Spielfreude und Energie auf der Bühne präsent und der Funke springt direkt auf das Publikum über. Von Anfang an ist Bewegung auf der Bühne, nicht nur Frontmann Ricardo, nein, auch die beiden Gitarristen Rob und Henry und auch Bassist Jones sind ständig in Bewegung und sorgen dafür, dass die Energie und Stimmung im Zelt deutlich zu spüren ist. Nach einer knappen Viertelstunde kommen aus den vorderen Reihen schon die ersten "We want more"-Rufe, worauf Frontmann Ricardo äußert, wie viel Freude es der Band bereitet, bei diesem gelungenen Festival dabei sein zu dürfen. Ich finde THE NIGHT ETERNAL generell unheimlich stark und dieser Live-Auftritt zeigt mir, dass das Ganze nicht nur auf Platte, sondern auch live wunderbar funktioniert! Eine tolle Liveband! Persönliche Highlights sind 'In Tartarus' , 'Elysion (Take Me Over)' und 'Prince Of Darkness'.
[Kevin Kleine]

Am Samstagabend betritt die amerikanische Band STORMKEEP die Bühne der Tentstage. Die Band begeisterte mit melodiösen Black-Metal-Tönen schon von Beginn an die Fans. Zwischen atmosphärischen Klängen und donnernden Drums eröffnen die sechs Jungs – wovon der Sänger und der Keyboarder jeweils einen langen und düsteren Umhang tragen, sowie der Keyborder einen markanten Hut – die Show. Das Zelt ist bereits von Anfang an voll. Im Laufe des Konzertes wird die Musik immer dynamischer, sodass weitere Black-Metal-Fans ins Zelt stoßen und dieses weiter füllen. Die Setlist ist spannend ausgewählt und aufgebaut. Die Lichtregie taucht die Bühne in gespenstisches Licht, sodass eine passende düstere Stimmung auftritt. Beim letzten Song 'Eternal Majesty Manifest' schreit die Meute vor der Bühne vor Freude laut auf und ein letztes Mal wird laut mitgesungen, geheadbangt und die Pommesgabel gezeigt. Für mich ein sehr gelungenes Konzert und eine Band, die ich mit Sicherheit wieder besuchen werde.
[Swantje Budde]

Die Band ARSGOATIA existiert erst seit 2021 und hat bislang lediglich das Album "Hiding Amongst Humans" veröffentlicht. Der zwischen schroffem, schnellem und atmosphärischem Black Metal pendelnde Sound hat aber durchaus Wiedererkennungswert. Beim Gesang wechseln sich Gitarrist T.K. und Bassist B.R. ab und man wechselt zwischen Keif und Beschwörung. Im Set erweist sich besonders das schnelle 'Tyrant Of All Men' als packender Song. Abgesehen von dem etwas sterilen Drumsound ist das eine starke Performance, welche ARSGOATIA hier abliefert. Beim nächsten Gastspiel sollte dann die Hauptbühne der Ort des Geschehens sein.

Genau zehn Jahre nach ihrem letzten Gastspiel auf dem "Party.San Metal Open Air" dürfen sich die Herren von WOUND über eine fast volle Hütte vor der Zeltbühne freuen. Auf den Punkt genau gespielte Gitarren und von einem tighten Drumming angetrieben (starke Blastbeat-Einschübe), trifft die Band am heutigen Abend den Nerv des Publikums. Im Gepäck haben die hochmotivierten Wiesbadener unter anderem 'Forever Denial' und 'Disciples Of Downfall' vom 2021er Album "Serpent Crown". Die nur 35 Minuten Spielzeit vergehen leider wie im Fluge. Ich fasse mich kurz: starke Performance, die man gesehen haben sollte.
[Martin Loga]

Wieder im Zelt, wieder Black'n'Roll: HERETIC steht als nächstes auf meinem Zettel. Ich bin nicht der Einzige, der diesem Ruf gefolgt ist, es ist wieder ordentlich voll vor der Bühne. Anders als TABULA RASA ein paar Stunden vorher sind die Niederländer um Sänger Thomas Goat schon seit über 20 Jahren ein Name im Black Metal. Irgendwo zwischen TURBONEGRO und VENOM groovt sich HERETIC durch ein durchaus unterhaltsames Set. Die Stimmung ist super, die Fans gehen ordentlich mit und danken in den Pausen zwischen den Songs mit ordentlich Gejohle. Es wird mitgeklatscht und getanzt und HERETIC gefällt das augenscheinlich. Die Party siedet beim zum Pogo einladenden 'Black Metal Punks', bei dem es kein Halten mehr gibt. Man sieht Fäuste, Pommesgabeln und fliegende Mähnen. Auch ist eine erstaunlich große Anzahl Fans textsicher genug, um bei HERETIC mitzugrölen. Die Niederländer werden zum Ende der Show ordentlich beklatscht und gefeiert und können auf einen gelungenen Auftritt zurückblicken.
[Hagen Kempf]

Das Zelt ist relativ dunkel, die Bühne wird von wenigen Scheinwerfern beleuchtet und ein finsteres Intro hüllt den Innenraum in eine mystisch anmutende Atmosphäre; es ist Zeit für THE RUINS OF BEVERAST. Nach etwas mehr als einer Minute geht es vom Intro nahtlos zur Musik über: schnelles Schlagzeugspiel, temporeiche Gitarren, dröhnender Bass und ziemlich fies klingende Vocals. Durch Tempowechsel bleibt das Set interessant und nicht zu eintönig. Die mystisch finstere Atmosphäre wird von Anfang an sehr gut von der Band transportiert und sehr gut vom Publikum angenommen. Die Mischung aus Doom Metal, Black Metal und Ambient in Verbindung mit der Lichtshow ergibt ein in sich komplett stimmiges Bild. Für mich einer der besten Auftritte in Sachen Atmosphäre auf dem diesjährigen "Party.San".
[Kevin Kleine]

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Redakteur:
Carsten Praeg

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