Party.San Open Air 2012 - Schlotheim

16.09.2012 | 09:22

09.08.2012, Flugplatz Obermehler

Das Party.San wird volljährig! Und lässt's zum 18. Mal mit Schwarz- und Todesblei so richtig krachen. Ob BOLT THROWER, SODOM oder NAGLFAR – alle feiern mit.

Schon im voraus des Festivals erschüttert die Grindcore Fans eine traurige Nachricht: Die Groovy Goregrind-Veteranen ROMPEPROP können aufgrund schwerer Verletzung des Schlagzeugers das diesjährige Festival leider nicht bereichern (wir berichteten). Hieß es zunächst noch ihr Platz bliebe unbesetzt, so fanden sich glücklicherweise mit RECTAL SMEGMA doch noch rechtzeitig ein würdiger Ersatz. Schon beim Betreten der Bühne wird klar, dass die Jungs sich selbst nicht allzu ernst nehmen. Mit lässigem Gehüpfe sowie unpassendem Technointro flanieren die Musiker ganz entspannt auf die Bühne, nur um Sekunden später den Grindcorewahnsinn über die Menge herreinbrechen zu lassen! Dabei fetzen sich die Musiker durch den klassischen Grindcoreaufbau: Hämmernde Snaredrum im Stakkatostil plus Doublebassgewitter, wild schreddernde Gitarrenriffs, der obligatorische Grunzgesang, der über allem schwebt, und natürlich darf kaum ein Song die Zweiminutengrenze überschreiten! Die Fans nehmen auch zu solch früher Stunde die Grindorgie wohlwollend auf und feiern so ausgelassen wie möglich. Im Circlepit kreisen Stofftiere, der eine oder andere Bierbecher entleert sich über der Menge und jeder, der sich schon bewegen kann, versucht dies auch ausgiebig. Nach leider überraschend kurzer Spielzeit muss die Bühne allerdings, trotz zunehmenden Zugaberufen, geräumt werden. Auch wenn ein Teil der Menge immer noch um ROMPEPROP trauert, wurde hier sicher niemand enttäuscht.

[Johannes Lietz]

Bereits im Frühprogramm bietet der dritte Festivaltag Namen, die so manchen Musikfan aufhorchen lassen. Denn hinter den TRASH AMIGOS verbergen sich durchaus bekannte Gesichter, die künstlich mit Sombreros, Ponchos und Western-Corpsepaint verfremdet wurden. Hinter den Pseudo-Latinos verbergen sich Mitglieder der schwedischen Death-Metal-Underground-Legenden MERCILESS und NIRVANA 2002. Allerdings sind die TRASH AMIGOS eine vollkommen neue Band, die nicht gern an das Erbe dieser Kapellen erinnert wird. Auch musikalisch haben die Gringos kaum etwas mit Schwedentod zu tun. Vielmehr zelebrieren sie Thrash Metal der kernigen Marke. Ihr Debütalbum "Hijos De La Chingada" war letztes Jahr eher ein Geheimtipp und konnte erstaunlich wenig Staub aufwirbeln, was aber auch klar wird, wenn man sich den Gig von Anfang bis Ende ansieht. Songs wie 'Last Sky', 'Hatefuel' oder 'Mind Castration' sind ja im Prinzip ganz nett und warten auch mit einigen wütenden Ausbrüchen auf, aber gerade die sehr melodischen Passagen, die eher an METALLICA zu "Load" und "Reload"-Zeiten erinnern, gehen gar nicht. Fronter Pedro Pico alias Mr. Dim sollte wirklich noch an seinem Clean-Gesang arbeiten oder ihn besser ganz weglassen. Da kann Pedro el Guero alias Erik Wallin noch so überzeugend in die Saiten schlagen, insgesamt fehlt es den Müllfreunden einfach an Energie, um in der ersten Liga der Thrash-Newcomer mitzuspielen. Da hilft leider auch kein Legenden-Bonus.

[Adrian Wagner]

Vegetarier < Veganer < CATTLE DECAPITATION! Nach dem eher durchwachsenen Auftritt der TRASH AMIGOS lassen nun die Tierfreunde der ironisch betitelten Band CATTLE DECAPITATION ein wahres Feuerwerk des progressiven Todesmetalls über der Menge explodieren. Mit kleineren Grindcoreeinflüssen gespickt und insgesamt gut wiedergegeben, ballern sich die Musiker recht brutal durch ihre 45 Minuten, ohne dabei allerdings gelegentliche melodische Parts bishin zu beinahe breakdownähnlichen Intermezzos, wie z. B. in Songs wie 'Kingdom of Tyrants', auszulassen. Das misantrophisches Geknüppel scheint allerdings zu dieser frühen Uhrzeit noch nicht ganz zu zünden, denn die meisten Fans stehen eher mit verschränkten Armen umher und versuchen krampfhaft einen bequemen Rythmus zum mitwippen zu finden, anstatt sich weiter in die vorderen Reihen zu drängen. Trotz allem ein gelungener Auftritt der Musiker selbst.

[Johannes Lietz]

Kaum sind die Mainzer Avantgarde-Schwarzmetaller NOCTE OBDUCTA nach sechs Jahren zurück auf der Bildfläche und spielen ihren dritten Gig, schon wird es voller vor der Bühne. Wie zuletzt üblich wird als Intro erstmal mit 'Leere - Teil II' ein Vorgeschmack auf's heiß erwartete neue Album gejammt, während Sänger Torsten seine gewohnten Kreise am Bühnenrand dreht – dann entert der schwerst tätowierte und gepiercte Fronthüne die Bühne. Ein bisschen weiße Gesichtstünche, ein kurzer Teufelsgruß, vier kurze Beckenschläge – dann rast 'Es fließe Blut' aus den Boxen! Der Unhold und Keyboarder Flange keifen um die Wette, gestärkt durch Dosenbier aus dem POWERMETAL.de-Stand (Achtung Schleichwerbung – Anm. d. Verf.). Auch Bandkopf Marcel ist gut drauf und liefert sich manch augenzwinkerndes Wortgefecht mit dem Publikum: "Im nächsten Song geht es um schmutzigen Geschlechtsverkehr." "Fick die Muse!" "Das war ja jetzt nicht schwer." Oder auf die übliche und wie immer charmant abgelehnte Forderung nach dem 14-Minuten-Opus 'Pan spielt die Flöte': "Wohl kaum. Da hinten gibt's Trinkhörner, da könnt ihr ja gerne Löcher reinbohren." Anschließend haut er noch die wohl längste Ansage seiner Musikkarriere raus. Gekrönt wird das ganze von einer gemeinsamen Keyboardeinlage von Torsten und Flange, dann geht’s wieder zu unserem Stand, Autogramme schreiben und weitere Dosen zischen lassen. Prost!

Setlist: Leere – Teil II, Es fließe Blut, Prinzessin der Nachtschatten, Fick die Muse, Niemals gelebt, Solange euer Fleisch noch warm ist, Gemälde III

[Carsten Praeg]

Von allen Freunden des Black Metals sehnsüchtig herbeibeschworen dürfen sich nun auch endlich ARCHGOAT die Bühne zu Nutzen machen. In klassisch schwarzweißem Corpsepaint und Kunstblut gewandet, verbreiten die Finnen neben okkulter Stimmung auch kollektives Kopfnicken sowie eine verdichtete Zuschaueranzahl, die sich diesen Gig nicht entgehen lassen will. [Derweil beschnuppern hinter der Bühne NOCTE OBDUCTA neugierig den übel riechenden Bluteimer und zweifeln an dem Kunstcharakter des Inhalts, der kurz danach von einem Roadie auf der Straße verteilt wird. Lecker. - Anm. v. Carsten]

Denn wenn auch eher als "Geheimtipp" auf dem großen Festival geltend, beschehrt die wilde Mischung aus langsam schleifendem, fiesen Schwarzmetall und knallendem Gehämmer, der Band viele beeindruckte Blicke und interessierte Neuankömmlinge. Jedoch passt die große, von Sonnenlicht umspiele Bühne nicht ganz zur Atmosphäre der Musik, ebensowenig wie zum Auftreten der Band selbst, was sie einiges an Charme verlieren lässt. ARCHGOAT lassen sich am besten in geschlossenen Räumen genießen in denen erstens der Sound voll zur Geltung kommen kann, sowie zweitens die Präsenz der Band. Nichtsdestotrotz gelingt der Auftritt definitiv, hinterlässt jedoch bei Zuschauern, die nicht zum ersten mal auf einem ARCHGOAT Konzert zugegen sind, einen leicht bitteren Nachgeschmack.

[Johannes Lietz]

Entweder hat mir der White Russian (Gruß an die Brutz & Brakel – Leute) die Ohren verklebt oder die Information, dass WARBRINGER so eben mal einen Slot vorgerutscht sind, wurde nicht wirklich gut weitergetragen … und entweder sind die Massen heute wahnsinnig flexibel, standen sowieso gerade auf dem Infield rum oder haben tatsächlich alle vom Tausch erfahren, denn vor der Bühne tobt ein kleiner Teufel. Thrash Metal geht sowieso immer, wenn er gut gemacht ist. Und das wird hier garantiert niemand bezweifeln. Fette Riffs und eine mörderische Energie – mit klaffenden Reißzähnen zerfleischen die Amis den Acker. Hast du gerade nichts zu tun? Dann ab zum örtlichen CD-Dealer und aktuelles Album 'Worlds Torn Asunder' kaufen! Definitiv eines der Highlights des Festivals!

[Nadine Ahlig]

Da RAGNAROK das Festivalgelände noch immer nicht erreicht haben, ziehen auch TOXIC HOLOCAUST ihren Auftritt vor. Eine mächtige Aneinanderreihung von diversen Hits wird hier geboten. Mit einer gar irrwitzigen Kombination aus Speed- Black- und Thrash Metal können die Jungs hier maßlos überzeugen und gewinnen definitiv diverse Neufans dazu. Mit 'War Is Hell' geht es los, mit einem umeingeschränkt zufriedenem Publikum hört es auf. Durch die Slot-Verschiebung hat man eventuell sogar noch Leute für sich gewinnen können, die unter normalen Umständen gar nicht zur Show erschienen wären. Alles richtig gemacht!

[Nadine Ahlig]

Irgendetwas lief bei der Anreise von RAGNARÖK nicht rund, sodass die Norweger erst nach ARCHGOAT und den sehr coolen TOXIC-Jungens ran müssen. Die alteingesessenen Schwarzheimer greifen im Laufe ihres routinierten Auftritts vor allem auf Songs neueren Datums - insbesondere vom letzten Studiowerk "Collectors Of The King" (2010) - zurück. Gerade diese Stücke scheinen das Publikum nicht unbedingt zu begeistern, so dass der Applaus teilweise eher bescheiden ausfällt. Bei 'In Nomine Satanas' hingegen gehen die Zuhörer doch verhältnismäßig steil, während die Corpsepaint und (Kunst?)blut-bepinselten Hauptprotagonisten fast Wurzeln in die Bühnenbretter schlagen. Besonders das schätzungsweise 30cm lange, extrem klobig wirkende umgedrehte Holzkreuz, das Gitarrist und Stiernacken-Bulle Bolverk (hier ist der Name Programm) um den Hals trägt, sorgt für Schmunzel-Attacken. Ansonsten geht die Darbietung der Norweger absolut in Ordnung, auch wenn der Funke nach meiner Wahrnehmung bis zum Schlussstück in Gestalt von 'Blackdoor Miracle' nicht so richtig überspringt. 

[Martin Loga]

Zu den weniger spektakulären Auftritten auf dem Party.San zählt der von INCANTATION. Die amerikanischen Death Metal-Veteranen – immerhin schon seit mehr als 20 Jahren aktiv – klingen im Vergleich zu IMMOLATION tags zuvor wesentlich weniger originell. Dennoch hat das entfachte Geballer durchaus seine Reize, wie Songs der Marke 'Absolved in Blood' beweisen. Die obligatorische "Wie geht's, Deutschland?"-Frage von Frontmann John McEntee wird von den zahlreichen Fans vor der Bühne jedenfalls mit einem zustimmenden Brüllen beantwortet. Zwischendurch frönt die Band dann noch Songs des Nebenprojekts von McEntee, FUNERUS mit Namen. Bei Stücken wie 'Festering Earth' ist dabei aber vor allem Durchhaltevermögen angesagt: Etwas zähe Doom-Death-Walzen werden präsentiert, überlang und eben streckenweise schlicht zu langsam. Versöhnlich stimmt dann wieder der Kracher 'Anoint The Chosen' zum Abschluss eines etwas durchwachsenen Auftritts, der auch am etwas spröden Charisma der Truppe krankt.

[Henri Kramer]

Manche Bands bewirken Magisches: Ohne zu wissen, dass unsere Stand-Elfen Stefan und Nine bereits das Intro 'Inertia' zelebrieren, schleppe ich Standhelfer Felix mit zu INSOMNIUM, mit dem Versprechen, dass sie ihm "schon gefallen werden". Platz vor der Bühne gefunden, und das Intro der aktuellen Platte macht natürlich dem Über-Opener 'Through The Shadows' Platz und verwandelt den Ort vor der Bühne zu einem Tollhaus. Naja, leider nicht ganz - für die depressiven Melo-Deather von INSOMNIUM haben sich in etwa so viele Fans wie für SOLSTAFIR oder GHOST BRIGADE eingefunden. Der Performance der Finnen tut dies jedoch keinen Abbruch: Scheinbar endlos motiviert rotzen die Jungs ihren doomig durchsetzten Melo-Death in die Menge und ernten dafür verdienten Applaus. Angetrieben vom absolut grandiosen Drumnming von Gründungsmitglied Markus Hirvonen und einem Bühnensound, der in dieser Welt wohl nie mehr repliziert werden wird, rotzen die finnischen Depri-Kings einen Gig runter, der mir mit Sicherheit noch ein Jahrzehnt im Gedächtnis bleiben wird. Natürlich wäre es schön gewesen, auch noch alte Perlen (z. B. von "Since The Day It All Came Down") abzufeiern - aber wer seine neue Identität dermaßen überzeugt und emotional abfeiert, der braucht eigentlich keine Backstory mehr. Das war für mich nicht nur der Auftritt des Festivals, sondern mit 'Through The Shadows' auch der absolut beste, passendste Song für dieses Event. Großartig!
Und das beste Kompliment, das man einer vorher unbekannten Band geben kann? "Alter, wieso kannte ich die noch nicht?!". Danke, Felix. Jetzt weißt du, wieso ich dich mitgeschleppt hab.

[Simon Desjardins]

Erst vernichten die sympathischen Frankfurter die letzten Reste unseres Standvorrats inklusive Äppelwoi, dann rasten TANKARD anlässlich ihres 30-jährigen Bandbestehens auf der Bühne komplett aus. 'Zombie Attack' holzt aus den Boxen, Sänger Gerre und seine Mannen rennen wie bekloppt von einem Ende der Bühne zum anderen, laufen sich fast über den Haufen, ehe Gerre in zwei Mikrofone gleichzeitig singt. Etwas zugelegt hat das einstige Thrash-Schwergewicht wieder, wird aber später noch ankündigen, bald wieder auf seinen Weight-Watchers-Trip zurück zu kehren. Zum Titeltrack ihres neuen Albums "A Girl Called Cerveza" lässt sich Herr Geremia von einer Strapslady reiten, ehe er verkündet, mit der Langrille in den Charts auf Platz 32 "vor UNHEILIG und so 'nem Scheiß" gelandet zu sein, "vielen Dank dafür!" Dann bezeichnet er sich und seine Truppe aber doch augenzwinkernd als "einzige Popband" des Festivals. Und als wäre 'Freibier' nicht schon genug, wird mit der Bandhymne 'Empty Tankard' noch einer oben drauf gesetzt. Die hochschwangere Stagemanagerin will den Zeitüberschreitern schon fast den Saft abdrehen, charmant wie immer haut Gerre noch eine Minute raus, um noch etwas mit den Fans zu feiern, zum Abschluss in den Bühnengraben zu springen, die erste Reihe abzuklatschen und unsere Filmcrew anschließend stilsicher auf einen Äppler und Wodka-O einzuladen. Es gleicht sich eben immer alles aus. Und wieder Prost!

[Carsten Praeg]


Mit den Schweden von NAGLFAR stehe ich seit jeher ein bisschen auf Kriegsfuß. Tolle Alben, aber in meinen Ohren eben nur eines, das es direkt mit der verblichenen Legende von DISSECTION aufnehmen kann: "Vittra". Das gute Stück wurde an diesem Abend natürlich wieder einmal ignoriert, während die Skandinavier einen routinierten, aber nicht wirklich erinnernswerten Gig ablieferten. Keine Frage, Stücke wie 'Spoken Words Of Venom', 'I Am Vengeance' oder 'The Bimstone Gate' killen mehr als ordentlich, beglücken die nach schwarz triefendem Metall lechzende Meute. Aber diese Band hätte so viel mehr sein können. Wenn sie diesen Thron von Anfang an gewollt hätte. Ja, auch der Aktionsradius von Frontkrächzer Kristoffer hat sich erstaunlicherweise erweitert, aber dennoch reicht es für mich persönlich nicht dazu, dass sich NAGLFAR an diesem Abend einen Platz in meinem Herzen erspielen - vielleicht sind sie einfach nicht DISSECTIONS Erben, als die ich sie gerne sehen würde. Was sie jedoch sind, ist eine solide Melo-Black-Metal-Band, die nach dem Siegeszug von TANKARD immer noch ordentlich für Stimmung und Party sorgen kann. Immerhin!

[Simon Desjardins]

Dass BEHEMOTH live eine Macht sind, ist hinlänglich bekannt. Das ist auch beim Party.San nicht anders – und doch stehen sich die Polen ein wenig selbst im Weg. Denn zwischen jedem Song gehen BEHEMOTH von der Bühne - meist, damit Requisiten wie umgedrehte Holzkreuze oder Fackeln in Brand gesetzt werden können. Das sieht zwar optisch stimmungsvoll finster aus, nimmt aber dem Auftritt aber viel Dynamik. Zumal einige der Abgänge schlicht und ergreifend unnötig wirken. Dabei ist die Songauswahl formidabel: Schon-jetzt-Klassiker wie 'Christians To The Lions', 'Demigod' oder 'Decade Of Therion' hageln in die Masse vor der Bühne, perfekt gespielt, in unnachahmlicher Aggressivität dargeboten. Der vor einem Jahr von Leukämie genesene Frontmann Nergal hat vor einem der vielen Kracher noch eine Ansage in eigener Sache zu machen. "It's good to be alive", schreit er ins Mikro. Und weiter geht's. Automatisch die Nacken-Muskeln selbst nach drei Tagen Dauereinsatz in Rage versetzende Hassbolzen wie 'Slaves Shall Serve' zeigen, was für eine großartige Band BEHEMOTH nun schon seit Jahren ist – ein Zustand, dessen Ende sich nicht einmal andeutet, so überzeugend infernalisch klingen solche Stücke. Noch einen draufsetzen kann 'Chant For Eschaton', diese alles herniederwalzende Death-Black-Metal-Attacke. Zurecht rasten die Fans noch einmal aus – es folgt einmal mehr eine Wartezeit. Diesmal muss die Zugabe vorbereitet werden. Mit einer teuflischen Metall-Maske über dem Gesicht betritt Nergal die Bühne. Und stimmt das schleppende 'Lucifer' an, jenem Stück, zu dem BEHEMOTH ein ziemlich beeindruckendes Video gedreht haben. Auch als Rausschmeißer funktioniert das ziemlich gut. Am Ende ergießt sich ein Glitzerregen über die Fans und zwei einsame Feuerwerksraketen schießen in den Himmel – letzteres ein Sinnbild dafür, dass bei diesem Auftritt auch noch mehr möglich gewesen wäre.

[Henri Kramer]


Redakteur:
Johannes Lietz

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