Rock Am Ring - Nürburg

20.06.2007 | 00:19

01.06.2007, Nürburgring

Zum ersten Mal in seiner Geschichte im Vorverkauft ausgebucht lockte Rock Am Ring 82.000 Fans in die Eifel.

Und hier wieder die Bands, die man sich gerne komplett angesehen hätte, es aber wegen des Spielplans leider nicht konnte:

BILLY TALENT

Ich frage mich immer noch, wie diese Band zu einer der heißerwartetsten des Festivals werden konnte. Die Band musikalisch im ordentlichen Rahmen, fand man die Stimme und das Gebaren des Sängers einfach unterträglich.
Im Pressezentrum machten schließlich Witze über den Sänger mit "dem Aussehen von unserem neuen James Bond und der Stimme von Kermit dem Frosch" die Runde, was nicht zuletzt daran lag, dass die Band außer dem nicht viel mehr zu bieten hatte. Langweilig.
[Michael Kulüke]

THE WHITE STRIPES

Jack und Meg White, die vorgeblichen Geschwister und gleichzeitige Kronprinzen des Indierock, sollten in einer sehr denkwürdigen Konstellation vor EVANESCENCE die Menge warm halten. Denkwürdig deshalb, weil viele Fans der Folgeband mit der schrägen, aber doch kunstvollen Musik des Detroiter Duos weniger als nichts anfangen konnten, und die Fans der WHITE STRIPES schließlich nach dem Gig ins Nichts verschwanden.
Was nichts daran änderte, dass die White Stripes definitiv den quersten Gig des Tages ablieferten, Jack die Menge mit seiner Gitarre und der schrillen Stimme quer durch die Gegend trieb und Meg das Volk per Drums im Takt hielt. Was sie mit ihrem Bruder übrigens nicht schaffte, was aber auch wohl so gewollt war. Dennoch sehenswert, denn das war Rock 'n' Roll.
[Michael Kulüke]

30 SECONDS TO MARS

Das, was der hauptberufliche Schauspieler Jared Leto da nebenberuflich auf der Hauptbühne des Festivals mit seiner Alternative-Rock-Truppe ablieferte, punktete durchaus mit Melodie und der richtigen Verve, zündete dummerweise aber nicht so wie man es erwarten könnte, was wohl am dargebotenen Sound lag. Dem Volk gefiel es, mir eigentlich auch, aber da hätte mehr kommen können.
[Michael Kulüke]

PAPA ROACH

Tja, und dann waren da noch die Kakerlaken. Nachdem wir ein wenig die Zeit verpennt hatten, platzten wir gerade zu 'Scars' auf die Alternastage, was zur Folge hatte, dass wir uns nur die letzten drei Songs zu Gemüte führen konnten. Schade eigentlich, denn was uns in dieser Zeit schon präsentiert wurde, lässt die Verärgerung über das Verpasste nur größer erscheinen. Wie sich nachher herausstellte, war auch die Setliste nicht von schlechten Eltern. Da darf man nur hoffen, dass uns das Quartett in nächster Zeit noch einen Besuch abstatten wird.
[Daniel Schmidt]

Setliste:
... To Be Loved
Getting Away With Murder
Alive
Time Is Running Out
She Loves Me Not
Forever
Dead Cell
Broken Home
---
Scars
Between Angels And Insects
Last Resort

KILLSWITCH ENGAGE

Eigentlich die einzige Metalcore-Truppe, der ich was abgewinnen kann, durfte ich sie schon vor Jahren auf ihrer ersten Deutschlandtour in einem winzigen Club in Köln beobachten. Wie sich die Band seitdem gemacht hat, kann man nur mit viel Respekt kommentieren: die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit, dem Rest der Masse immer etwas voraus. So bleiben Genregrößen auch Genregrößen, und das konnte man auf Rock Am Ring in diesem Jahr nur allzu deutlich miterleben: die Bühnenshow schlicht aber eindrucksvoll, die Band mit Gigawatt an Energie auf der Bühne, und die Musik richtig abgestimmt. Soundtechnisch und menschlich voll auf der Höhe.
[Michael Kulüke]

STONE SOUR

Man musste sich nur irgendwie daran gewöhnen, die Stimme ohne Maske zu hören. Ansonsten war die Show von STONE SOUR wohl eine der mitreißendsten des Tages. Mit bester Laune und bestem Sound donnerte die Band über das Gelände, und ebnete den Folgebands MACHINE HEAD und SLAYER schon einmal den Weg. Gesangsleistung im grünen Bereich, die Mucke nicht immer, aber immer schnell genug, um der Menge ein paar Gallonen Schweiß abzuverlangen.
Am Ende dann die Erkenntnis: auf Platte okay, auf Bühne der Hammer!
[Michael Kulüke]

Redakteur:
Michael Kulueke

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