Schandmaul - Kaiserslautern

27.12.2006 | 13:34

11.11.2006, Kammgarn

Elfter Elfter, Samstagabend, Faschingsanfang. Helau und Alaaf? Weit gefehlt.
Im Kammgarn zu Kaiserslautern gibt sich ein exzellentes Doppel die Ehre:

Den Anfang macht um 20 Uhr die in unseren Breiten, noch (die Betonung liegt hier auf "noch") unbekannte Band DEEP TRIP aus der Schweiz. Die fünf Musiker bringen mit Ihrer Mischung aus APOCALYPTICA und STAIND richtig Stimmung in das mit 1100 Besuchern ausverkaufte Kammgarn. Dass man mit Geige, Cello und Kontrabass durchaus Metaller in Bewegung versetzen kann, wurde durch oben genannte Nordlichter ja schon bewiesen, kommt dazu auch noch eine Klampfe, verbunden mit einer passenden Stimme und einer mächtigen Schießbude, gibt es kein Halten mehr.

Die 45 Minuten Spielzeit vergehen viel zu schnell und der Auftritt von DEEP TRIP macht Lust auf mehr. Man darf auf die im Frühjahr erscheinende neue CD gespannt sein.

Setlist:
Venom
Soldier
My Son
Masters Of The Earth
Still Beautiful
Jesus
Don't Care
Empty Gun
Fuck Yourself

Nach 20 Minuten Umbaupause betreten dann SCHANDMAUL die Bühne. Nach kurzem Intro geht es mit 'Vor der Schlacht', dem Opener des aktuellen Albums "Mit Leib und Seele", los. Es folgt das nicht minder aktuelle 'Kein Weg zu weit'. Die Band sprüht nur so vor Spielfreude am letzten Abend Ihrer Herbsttour und auch dem Publikum ist nach Bewegung zumute. Dieses Verlangen kommt bei dem Dreierpack vom 2004er-Album "Wie Pech und Schwefel" nicht zu kurz.

Ein Klassiker jagt den anderen, und spätestens bei 'Vogelfrei' vom Album "Narrenkönig" hat dann auch der Letzte verstanden, was ein SCHANDMAUL-Konzert ausmacht: Das ganze Kammgarn ist ein großer Chor. Dirigiert von Thomas, der immer wieder sein komödiantisches Talent zum Besten gibt.

Das Faszinierende an dieser Band ist zweifellos die perfekte Mischung aus Folk-, Mittelalter- und Rockelementen, wie 'Mitgift', 'Letzte Tröte' und 'Walpurgisnacht' unterstützt von einer gut eingesetzten Lightshow bestätigen. Das musikalische Talent der Band muss man sicherlich nicht mehr extra erwähnen. Wer SCHANDMAUL schon mal live erleben durfte, weiß von was ich rede. Wem dies noch nicht vergönnt war, sollte sich für die nächste Tour um Karten bemühen. Knapp 20 Euro sind für dieses Liveerlebnis wahrhaftig nicht zu teuer.

Nach kurzer Erholungsphase eröffnet 'Sturmnacht' den Zugabenteil, in dem erstmals seit der "Narrenkönig"-Tour der 'Wandersmann' von Ducky und Thomas als Akustikduo präsentiert wird. Der Rest der Band peppt das ganze optisch durch Scherenschnitte und Ausdruckstanz etwas auf.

Um 23 Uhr schließt sich dann der Vorhang nach gut zwei Stunden. Es wurde ein guter Querschnitt durch die achtjährige Bandhistorie gezeigt. Unzufrieden dürfte niemand nach Hause gegangen sein, da wirklich für jeden etwas dabei war.

Setlist:
Vor der Schlacht
Kein Weg zu weit
Das Tuch
Der Schatz
Drachentöter
Der Poet
Seemannsgrab
Kalte Spuren
Wolkenberge
Feuertanz
Vogelfrei
Tür in mir
Lichtblick
Mitgift
Gebt 8
Letzte Tröte
Walpurgisnacht
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Sturmnacht
Der Spion
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Großes Wasser
Wandersmann
Willst Du?

Text: Gastautor Markus Renner

Redakteur:
Frank Hameister

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