Summer Breeze 2013 - Dinkelsbühl

14.10.2013 | 22:29

14.08.2013,

Das Wacken des Südens sorgt mal wieder für mächtig Laune und kommt einem trotz vier Bühnen doch immer wieder erstaunlich volksnah vor.

Immer wieder Dinkelsbühl, immer wieder das letzte richtige Wochenende der Festivalsaison. Hier fährt man seit Jahren hin, weil man hier wirklich jeden nochmal trifft, mit dem man in den Wochen und Monaten zuvor im Moshpit, unterm Pavillon oder hinter der Bühne einen getrunken hat. Und die extrem chillige VIP-Area lädt dazu auch geradezu nochmal ein. Da schaut man auch schonmal gerade erst drei Tage vorher auf's Billing, wenn die Anreise schon längst geplant ist.

Auch wenn das Summer Breeze im Lauf der vergangenen Jahre auf 40.000 Besucher, vier Tage und vier Bühnen angewachsen ist, verläuft sich die Menge im Gegensatz zum Szenenkrösus im Norden doch ziemlich auf dem großen Areal. Auch wenn Szenegrößen wie IN FLAMES, ANTHRAX oder HATEBREED sich mit AMORPHIS und FINNTROLL auf den beiden Hauptbühnen abwechseln. Derweil wird das Angebot im großen Zelt mit MARDUK, PRIMORDIAL oder DESTRUCTION auch immer besser. Nicht zu vergessen die Camel Stage, auf der sich den ganzen Tag diejenigen beschallen lassen können, für die gerade nichts Interessantes auf den drei anderen Bühnen spielt. Oder den New Blood Award, dessen sechste Auflage die Londoner STORMBORN für sich entscheiden können. Einzig, dass es auf unserem Campinggelände immer noch kein fließendes Wasser und nur Dixies gibt, schmälert den Funfaktor etwas. Aber letztere sind immerhin stets frisch gereinigt, da wollen wir mal nicht meckern.

POWERMETAL.de hat sich für euch mal wieder mit gespitzten Stiften und gezückten Fotoapparaten in die Menge gestürzt, um die Höhepunkte für euch festzuhalten. Und in Kooperation mit rheinmaintv auch mal wieder ein Video für euch auf die Beine gestellt: NOCTE OBDUCTA und DER WEG EINER FREIHEIT gewähren euch einmal einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Summer Breeze. Das Video folgt sogleich, weiter unten und auf den nächsten Seiten folgt der gewohnt ausführliche Festivalbericht. Viel Spaß!
[Carsten Praeg]



Mittwoch


VADER (Party Stage)

Mit VADER wartet am Mittwoch bereits der erste Hochkaräter auf, zu dem sich fast alle von uns vor der Party Stage versammeln. Das Zelt ist zum Bersten gefüllt und die Vorfreude groß, umso größer dementsprechend auch die Ernüchterung, die sich relativ zügig breit macht. Was bitte ist das denn für ein Sound? Die Bass Drum erstickt alles, Ride ist maximal zu erahnen, Gitarren nur während der Soli erkennbar. Und dabei hätte alles ziemlich gut werden können. Die Songauswahl zumindest besteht fast nur aus Perlen. Wir hören 'Sothis', 'Reborn In Flames', 'Silent Empire' und viele mehr. Abgesehen vom Über-Song 'Carnal', den ich auch erkennen würde, wenn ihn jemand mit einem rostigen Nagel auf einer Tafel kratzt, muss ich mich bei diesen Titeln allerdings komplett auf Piotr "Peter" Wiwczareks Ansagen verlassen, erkennen wäre zuverlässig beim besten Willen nicht drin gewesen. Die Performance selbst sagt durchaus zu, VADER geben alles, heizen dem Publikum ein und lassen sich auch nach über 25 Jahren im Business keine Müdigkeit anmerken. Das Publikum dankt es in großen Pits und macht deutlich, dass es heiß auf vier Tage Festival ist. Dennoch, der miese Sound hinterlässt einen schalen Beigeschmack. Und ist ein Vorgeschmack auf das, was mich in den nächsten Tagen im Zelt so erwartet, denn leider muss ich sagen, dieses Jahr war das der gemeinsame Nenner der meisten Bands, die ich im Zelt gesehen habe.
[Hagen Kempf]

EXODUS (Party Stage)
Nachdem bei VADER der Sound nicht berauschend gewesen ist, darf man gespannt sein, was die amerikanische Thrash-Legende namens EXODUS abliefern wird. Vorweg gesagt, die Jungs haben ihren Sound besser im Griff. 'The Ballad Of Leonard And Charles' eröffnet den Thrash-Reigen. Das Publikum ist noch nicht so wirklich motiviert und die Gehörgänge sind wohl auch noch nicht so richtig durchgepustet. Aber alte Hasen wissen wie selbiger läuft, und so fordert Frontmann Rob Dukes die Menge permanent auf, endlich wach zu werden und mitzumachen. Von der Bühne werden somit immer wieder Circle Pits gefordert, die nicht allzu groß sind. Aber dennoch haben die Fans Spaß und können sich über Songs, wie 'Children Of A Worthless God' oder 'The Toxic Waltz' freuen. Der Gig endet mit 'Strike Of The Beast' und die Menge applaudiert noch einmal ordentlich. Alles in allem ein toller Einstand in das Festival.
[Swen Reuter]

DESTRUCTION (Party Stage)
Kurz nach Mitternacht wird es dann nochmal Zeit für lupenreinen Old School Thrash: DESTRUCTION haben zwar anfangs ein wenig mit dem leicht müden Publikum zu kämpfen, lassen sich aber nichts anmerken und legen mit 'Thrash 'Til Death' gleich ordentlich los. Nach einer Ansage vom sympathischen und allseits bekannten Frontman Marcel „Schmier“ Schirmer (ich muss mich immer noch dran gewöhnen, dass der Blondie inzwischen mit dunklen Haaren auftritt) bildet sich auch so langsam ein erster Moshpit. Mit 'Spiritual Genocide' geht’s weiter und auf der Bühne regieren Kutten, Teufelsgitarren und Pyros. Spätestens jetzt sollten alle wieder wach sein, und wer noch nicht tot im Zelt liegt, wird am Ende mit 'Curse The Gods' in den Rest der ersten Festivalnacht entlassen.
[Carsten Praeg]

Redakteur:
Carsten Praeg

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