RED TO GREY - Admissions
Mehr über Red To Grey
- Genre:
- Thrash
- Label:
- Badlandrecords/Twilight
- Release:
- 26.08.2008
- Intro
- Admissions
- Cast The First Stone
- Free
- The Armour Piercing Dread
- In The Darkest Corner
- Sweet Suffering
- The Fall Of God
- Celebration Of The Cult
- The Cheated One
Auf 10 Jahre Bandgeschichte dürfen die Münchner RED TO GREY zurückblicken, und obwohl sie schon mal im Szeneblatt Rock Hard gut besprochen waren, habe ich die Band bislang nicht gekannt. Liegt vielleicht auch daran, dass die bisherigen Veröffentlichungen ihres Demos und des ersten Albums reichlich zuückliegen, so dass "Admissions" das erste Lebenszeichen seit sieben Jahren ist.
Nun muss ich aber zugeben, dass die Unkenntnis in diesem Fall mein Verlust ist. RED TO GREY sind nämlich klasse und helfen, den hochwertigen Teutonen-Thrash nicht völlig untergehen zu lassen oder ausschließlich auf eintönige Veröffentlichungen von SODOM oder DESTRUCTION zu reduzieren, die sich seit Jahren wiederholen. Da möchte man sie gleich zusammen mit KREATOR und den rührigen ABANDONED nennen, wobei die fünf Süddeutschen im Vergleich keine schlechte Figur machen.
Die musikalischen Wurzeln liegen auf jeden Fall mehrere Tausend Meilen weiter westlich, sozusagen in Munich, California. Der Sound von RED TO GREY ist geprägt von Bay Area Thrash der Achziger mit einem guten Schuss US Power Metal. Die notwendigen Trademarks sind alle vorhanden: Fette Riffs aus zwei Gitarren, Abwechslungsreichtum und Breaks, Speed-Attacken und groovige Parts. Es kommen dabei natürlich einige Namen in den Sinn, was die Band bewusst in Kauf nimmt, betreibt man doch selbst gezielt Namedropping: DEATH ANGEL schimmern auch aufgrund der Gesangsmelodie im besten Song des Albums, 'Cast The First Stone', durch; TESTAMENT aus "Legacy"-Zeiten gucken während 'In The Darkest Corner' nach dem Rechten; und EXODUS lassen während der 'Celebration Of The Cult' grüßen. Diese Einflüsse gepaart mit Riffs, die einem der mittelschnellen METALLICA-Songs der Achtziger entsprungen sein könnten, machen "Admissions" zu einem echten Leckerbissen.
Der größte Unterschied zu den genannten Bands ist aber, dass Sänger Andy Pankraz äußerst melodisch zu Werke geht und damit einen Gegenpol zu den Ballofs und Souzas dieser Welt darstellt. Er kann zwar auch Brüllen, meist bestechen die Songs aber durch sehr melodische und fast schon poppige Refrains, die nicht nur im Power-Metal-Track 'The Fall Of God' die Thrash-Wurzeln verlassen. Allerdings klingt Pankraz an ein paar Stellen, speziell in 'The Armour Piercing Dread', etwas ge-, ja fast schon überfordert, aber so etwas nennt man bei anderen Bands "eigenwillig", also können wir den Münchnern daraus keinen Strick drehen, zumal sonst musikalisch alles passt.
Von den durchweg relativ langen Songs gehen nur 'Free' und 'The Cheated One' nicht ins Ohr, von diesen beiden mittelmäßigen Tracks abgesehen besteht "Admissions" aus sieben fetten Krachern, die mir klar machen, dass ich mir das 2001er-Werk "Wrath Of The Weak" unbedingt besorgen muss. Auf der bandeigenen Seite und natürlich auf Myspace gibt es Hörbeispiele, die den Liebhabern des alten Begriffes "Thrash with class" sicher ein Lächeln auf die Lippen zaubern werden.
Anspieltipps: Cast The First Stone, Admissions, In The Darkest Corner, Celebration Of The Cult
- Redakteur:
- Frank Jaeger