GIRLSCHOOL - Legacy
Mehr über Girlschool
- Genre:
- Heavy Metal / Hardrockock'n'Roll
- Label:
- Wacken Records / SPV
- Release:
- 24.10.2008
- Everything's The Same
- From The Other Side
- I Spy (GIRLSCHOOL-Mix)
- Spend Spend Spend
- Whole New World
- Just Another Day
- Legend
- Still Waters
- Metropolis (MOTÖRHEAD-Cover)
- Don't Mess Around
- Zeitgeist
- Don't Talk To Me
- I Spy (Dio/Iommi-Mix)
- London
- Emergency
Nach dreißig Jahren im Geschäft und fünfzehn veröffentlichten Rundlingen muss ich euch GIRLSCHOOL wohl nicht mehr groß vorstellen. Die oft wohlgesonnen als die weiblichen MOTÖRHEAD betitelten und nicht mehr ganz jungen Mädels aus England sind eine Institution des rockigen Metals und die vermutlich dauerhafteste All-Girl-Band, die jemals auf Planet Rock zu Hause war und in all der Zeit zwar durch kommerzielle Höhen und Tiefen ging, aber live wie auf Scheibe immer für Qualität bürgte.
Mit "Legacy" legt das Quartett nun ein Jubiläumsalbum vor, das sich gewaschen hat und zu dem einige illustre Gäste geladen wurden. So darf beim rotz-rockigen Opener 'Everything's The Same' die leider im letzten Jahr verstorbene ex-Gitarristin Kelly Johnson als Special-Ghost-Guest mitmachen (angeblich "on percussion"), beim glam-lastigen 'Spend Spend Spend' schüttelt sich TWISTED SISTERs J.J. French ein fetziges Solo aus dem Ärmel, und beim folgenden Song-Tripel hämmert uns die britische Rockelite in Gestalt von Phil Campbell (MOTÖRHEAD, PERSIAN RISK) und Neil Murray (WHITESNAKE, MSG, BLACK SABBATH) schneidende walisische Gitarrenleads und knackige schottische Bassläufe um die Ohren.
Doch damit nicht genug. Die High Society des Rock gibt sich wahrlich die Klinke in die Hand, um das Mädcheninternat hochleben zu lassen. Der einstige Motörkopf-Gitarrenflitzer Fast Eddie Clarke darf beim klassischen MOTÖRHEAD-Cover 'Metropolis' solieren, bevor es ihm mit Eddie Ojeda bei 'Don't Mess Around' wieder eine verdrehte Schwester gleich tut. Wenn sich dann für 'Don't Talk To Me' und den zweiten Mix von 'I Spy' noch die Götter höchstselbst herab lassen und zuerst Lemmy Kilmister an Bass, Gesang & Triangel (!) die Sau raus lässt, und direkt im Anschluss die Herren Ronnie James Dio und Tony Iommi dem schon im GIRLSCHOOL-Mix sehr episch geratenen Stück noch mehr Heaviness einhauchen, dann weiß auch der letzte Zweifler, dass wir hier was ganz Großes vorliegen haben.
Doch auch abseits des ganzen Namedroppings kann die Scheibe bestehen, weil sich die vier Ladies wirklich alle Mühe gegeben haben: Tolle neue Songs mit überzeugendem Songwriting, vielen verschiedenen Stimmungen und eingängigen Refrains, die immer noch grandiosen Rockrühren von Kim McAuliffe und Enid Williams, ein paar cool interpretierte Klassiker und dazu noch Gastmusiker, die alles geben, um mit GIRLSCHOOL und für deren Fans eine würdige Geburtstagsparty zu schmeißen. Hier passt alles, hier rockt alles. Fans des britischen Heavy Rocks und der NWoBHM müssen hier einfach zuschlagen, und ich freu mich auf den Auftritt der Band beim kommenden KIT XI am 15. November.
Anspieltipps: Everything's The Same, I Spy (beide Versionen), Don't Talk To Me, Legend
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle