SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR - Step In 2 My World
Mehr über Seven Steps To The Green Door
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- ProgRock Records/SPV
- Release:
- 31.10.2008
- New Rising
- Stay Beside
- Step Into My World
- Melissa
- My Lovely Mr. Singing Club
- Attract Me
- Paid For Glance
- Moon Talks To Me
- Rising Shore
- Closer
- Figures Out Of Clouds
Progressive Rock, der tatsächlich unvorhersehbar ist.
Eigentlich ist künstlerische Freiheit das Wichtigste in der Musik. Musik machen ohne sich selbst in Schemata zu pressen, sich Druck von außen hinzugeben oder einem Trend hinterherzuhecheln. Stattdessen werden Grenzen gesprengt, wird zusammengeworfen, was einem gefällt und daraus Songs gestrickt, die man selbst hören möchte. Die nicht vorrangig für die breite Masse, sondern für einen selbst gemacht sind.
Nimmt man diese Vorgaben als Maßstab, ist "Step In 2 My World" ein tolles Album geworden. Das Septett mit den drei Vokalisten Anne Trautmann, Ronny Grube und Lars Köhler verbindet nämlich nicht nur Jazz mit progressiven Rock. Das wäre ja nun wirklich alles andere als neu. Nein, hier gibt es auch modernen (Nu) Metal, Funk, klassische Zitate, Country, Hip-Hop & Spaß zu hören. Diese Zutaten werden mit großer Selbstverständlichkeit verwoben und sorgen mehr als einmal für ein Stirnrunzeln. Schlicht, weil man mit den unterschiedlichen Breaks & Flüssen so überhaupt nicht rechnen kann. Es braucht also ein paar Umdrehungen bis man in die Welt von SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR eingedrungen ist. Erst dann merkt man, dass es neben einem instrumentalen Jazz-Song wie 'My Lovely Mr. Singing Club' auch schöne, eingängige, ja fast poppige Balladen wie 'Melissa' gibt.
Und auch wenn mir der Jazzanteil ab und zu etwas zu hoch ist, macht "Step In 2 My World" mit jedem Durchgang nicht nur mehr Sinn, sondern auch mehr Spaß. Das liegt auch und vor allem am Trio am Mikro, das ein gutes Gespür für Gesangsharmonien hat und so den nicht ganz so eingängigen Nummern immer noch ein paar einprägsame Momente aufdrücken kann.
Das bemerkenswerteste an den sieben Stufen zur grünen Tür, ist aber eindeutig die ehrliche, künstlerische Freiheit, die sich die Band nimmt. Nichts klingt kalkuliert, sondern man merkt jeder Note an, dass es einfach das künstlerische Selbsverständnis der Band ist.
Wer also gelangweilt ist von vorhersehbaren Progressive Rock, der diesen Namen kaum noch verdient, ist bei den SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR goldrichtig. Man sollte aber absolut offen für alle möglichen Formen der Musik sein, denn sonst ist einem die Grenzenlosigkeit dieses Albums vielleicht zu viel. Aber wie schon gesagt, die Band macht die Musik mit Sicherheit in erster Linie für sich selbst und nicht, um uns zu begeistern. Klappt aber dennoch. Zumindest bei mir.
Anspieltipps: Stay Beside, Melissa, Paid For Glance
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk