1328 - Pitstop Party
Mehr über 1328
- Genre:
- Old-School-HC
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.06.2013
- Hate Is Love
- No More Sins
- Seven Days Weekend
- Twelve
- Attitude
- This Is Munich
- TV Hate
- Straight Edge
- Drink Em All
- Sold Out
- This Is The Morning
- Santa Claus
- Thank You
Bock auf einen biergeschwängerten Boxenstopp mit 1328?
Im Fußball würde man es wohl als Steilvorlage bezeichnen, wenn es einem so denkbar einfach gemacht wird, das Runde im Eckigen zu versenken. Im vorliegenden Fall bezieht sich das Runde auf den aktuellen Silberling "Pitstop Party" der Münchner Old-School-HC'ler 1328, die es mir geradezu unverschämt leicht machen, das Eckige meines Worddokuments mit diesen Zeilen zu füllen.
"Pitstop Party" enthält nämlich all das, was man(n) braucht, um sich hinterher die Freudentränen oder im Falle von 1328, die Bierspritzer aus den Augen zu wischen. Kurze, eingängige, direkt auf den Punkt kommende Songs über viel Bier, eine Prise Fußball, durchzechte Nächte und einen versauten Nikolaus, den Petrus unter Garantie nicht mit offenen Armen empfangen würde, da seine Engel fortan vor der Rute des Klausen nicht mehr sicher wären. Klar, was Mann gefällt, muss Frau nicht schlecht finden, aber unter Garantie wollen sich 1328 eine Gruppierung zweifellos vom Hals halten... "We are on mission, fuck the straight edge inquisition". Logisch! Und damit sich im Verkaufsregal auch niemand vergreifen kann, wird mit dem CD-Aufdruck "Straight Edge Advisory – Beer gloryfying lyrics" gewarnt. Es wäre ja auch fatal, wenn sich Vertreter dieser Spezies beim Anhören von "Pitstop Party" an ihrer Wasserhalbe verschlucken …
Alle 13 Songs, die sich im Schnitt zwischen 2–3 Minuten bewegen, bleiben bereits beim ersten Durchlauf unauslöschlich im bierdurchsiebten Langzeitgedächtnis hängen. Als potentielles Hörerklientel sollten sich auch diejenigen nicht abschrecken lassen, die sich vom Branding "Old-School-HC" nicht zwingend angesprochen fühlen. Der stellenweise an Johnny Rotten erinnernde Gesang von Frontmann Daniel Alberti und die nicht von der Hand zu weisende latente Metal-Affinität, sorgen dafür, dass es sich durchaus lohnt der Band etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Der knackige Sound tut ein Übriges, dass man sich von der Scheibe einfach nicht trennen kann und sich noch ein paar weitere Runden einschenkt (Empfehlung vom Verfasser: zu jedem Anhören ein kühles Blondes. Intensiviert eindeutig das Hörerlebnis!).
Wo 1328 draufsteht, ist in erster Linie sehr viel Spaß drin. Deshalb sollte man über Sinn oder Unsinn mancher Lyrics erst gar nicht nachdenken, sondern das Album als das nehmen, was es ist: ein kurzweiliges, unterhaltsames, von Party-Attitude durchtränktes Hörerlebnis mit einer gefühlt prickelnden Schaumkrone. Auch wenn's abgedroschen klingen mag, aber es gibt für dieses Review nur einen passenden Schluss – na, wer kann es sich denken? Genau … PROST!!!
Nachtrag: noch ein kleiner historischer Exkurs für all diejenigen, die sich schon die ganze Zeit fragen, was 1328 eigentlich war. 1328 gilt also als Gründungsjahr der Augustiner-Brauerei, die damit die älteste aller bestehenden Münchner Brauereien ist. Somit schließt sich hier der Kreis.
Anspieltipps: 'Attitude', 'Straight Edge', 'Santa Claus'
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Oliver Kast