F.O.B. - The Dice
Mehr über F.O.B.
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- I.F.A. Records
- The Dice
- Frozen
- Shape Edge
- Dead Eyes Mirror
- Growing
- Spam Exported
- Untreatable Bastard
- The Obligation
- Just Falls
- Time
- The Obligation (2007)
- Growing (2007)
Modernes Geböller oder klassische Grind-Kost?
Die Tschechen von F.O.B. blicken inzwischen auf fast anderthalb aktive Jahrzehnte in der osteuropäischen Metal-Szene zurück und gelten seit jeher als Stammgäste auf den einschlägigen Extrem-Metal-Events. Doch erst mit ihrem 2005er-Album "Default" schaffte das Quartett den Sprung in die westliche Szene, welches der Band immerhin einen kleinen Achtungserfolg brachte. Weitere drei Jahre später versuchen sich die Tschechen an ihrer nunmehr dritten Scheibe und kokkettieren hierauf zum ersten Mal mit den modernen Spielwiesen des deftigen Metals - ob das gut geht?
Nachdem die Band mit einem standesgemäßen Gewitter in die Raserei gestartet ist, folgt nämlich mit dem Groove-lastigen Doppelpack 'Frozen' und 'Shape Edge' der erste Trip in eher Core-lastige Gebiete, gerade was den Rhythmusbereich betrifft. Die recht tief gestimmten Gitarren tun ihr Übriges dazu, dass die Schwelle zu Bands wie HATEBREED nicht minder groß ist wie diejenige zu OBITUARY und Co. Noch viel überraschender sind indes die partiellen melodischen Ansätze, die der Vierer auf "The Dice" verewigt hat. 'Dead Eyes Mirror' erinnert mit seinen finsteren Parts bisweilen sogar an MOONSPELL, während das einprägsame 'Untreatable Bastard' sich sogar schrittweise an den Göteborg-Sound annähert - wenn auch auf brutalere Art und Weise. Es ist jedenfalls nicht mehr bloß Geholze, was die Band auf ihrem neuen Silberling bietet.
Allerdings geht der Platte im Zuge dessen auch ein großer Teil der einstigen Homogenität verloren. Standen F.O.B. bis vor kurzem noch für kompromisslosen Death Metal mit klarer Grind-Schlagseite, hat die neue Platte so etwas von 'alles ist erlaubt, aber nichts wirklich spektakulär'. Die Grooves sind zwar allemal fett, und auch die technische Seite der Platte, ganz zu schweigen von der Inbrunst, mit der die Band hier vorgeht, ist wirklich anständig. Zwischenzeitlich geht "The Dice" aber trotzdem die mitreißende Wirkung solcher Songs wie 'Growing' und 'Just Falls' verloren, die das Ganze abwechslungssreich und lebendig halten. Denn auch wenn man der Truppe definitiv nicht einen Mangel an Abwechslung vorwerfen darf, so klingt die band anno 2009 irgendwie festgefahren - und das wohlgemerkt trotz klanglicher Neuorientierung. Irgendwie hat es aber einfach nicht sollen sein mit dem revolutionären Umschwung, den die Tschechen auf "The Dice" prophezeien.
Anspieltipps: Growing, Just Falls, The Dice
- Redakteur:
- Björn Backes