3 INCHES OF BLOOD - Fire Up The Blades
Mehr über 3 Inches Of Blood
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 22.06.2007
- Through The Horned Gate
- Night Marauders
- The Goatrider's Horde
- Trial Of Champions
- God Of The Cold White Silence
- Forest King
- Demon's Blade
- The Great Hall Of Feasting
- Infinite Legions
- Assassins Of The Light
- Black Spire
- The Hydra's Teeth
- Rejoice In The Fire Of Man's Demise
Richtig gespannt sein durfte man auf das neue Album der True-Metal-Viking-Warriors von 3 INCHES OF BLOOD, schlug doch der Vorgänger "Advance And Vanquish" 2004 wie eine Wasserstoffbombe in die einschlägigen Kreise ein. Die Truppe um das Gesangsduo Jamie Hooper und Cam Pipes nahm das Schlachtfeld mit ihrer herrlich druckvollen, räudig-thrashigen Mixtur aus MERCYFUL FATE, IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST damals im Sturm. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an den Nachfolger "Fire Up The Blades", schließlich galt es den frisch erworbenen Ruhm als heißestes Eisen im ewig brennenden Feuer des wahren Metal gegen zahlreiche Konkurrenz zu verteidigen.
Manch einer mag sich schon gefragt haben, warum "Fire Up The Blades" so lange auf sich warten ließ. Doch man darf nicht vergessen, dass es an allen (!!) Instrumenten Besetzungswechsel gegeben hat, nur Hooper und Pipes sind noch an Bord. Die allerdings halten das kreative Ruder fest in der Hand. Einen radikalen Kurswechsel gegenüber "Advance And Vanquish" hat es jedenfalls nicht gegeben, im Grunde macht die neuen Platte da weiter, wo der hoch gelobte Vorgänger aufgehört hat. Auffälligste Entwicklung ist, dass 3 INCHES OF BLOOD anno 2007 noch härter, brutaler und krasser klingen. Öfter als bisher huldigen die Jungs einer unheiligen Dreifaltigkeit aus Thrash-, Death- und Black-Metal, während das hymnische, an MANOWAR erinnernde Element weiter in den Hintergrund getreten ist. Die neuen Musiker spielen in einem packenden Balanceakt zwischen zorniger Aggression und tödlicher Präzision punktgenau zusammen und erreichen damit eine vernichtende Durchschlagskraft. Zum Glück sind aber die großartigen melodischen Twin-Leads und Soli, die die Identität der Band so stark prägen, erhalten geblieben.
Zugleich charakteristisches und extremstes Markenzeichen von 3 INCHES OF BLOOD bleibt aber der Gesang. Cam Pipes klingt immer noch wie eine hysterischer Hybrid aus Rob Halford und Udo Dirkschneider und gibt eine leidenschaftlich engagierte, mitreißende Vorstellung auf "Fire Up The Blades". Jamie Hooper komplementiert mit ultrafiesem, blutrünstigem Death-Metal-Kreisch-Brüll, das in seiner Intensität zwar beeindruckt, aber irgendwie auch ziemlich eindimensional rüber kommt, zumal er die letzte Silbe jeder einzelnen Textzeile stereotyp lang zieht wie Kaugummi. Aber da werden die Meinungen auseinander gehen; fest steht nur, dass diese Kombination von Stimmen einzigartig und verdammt true ist.
Warum also würde ich, wenn ich nur eine einzige 3 INCHES OF BLOOD-Scheibe mit auf eine einsame Insel nehmen dürfte, "Advance And Vanquish" vorziehen? Weil unter dem Plus an Härte und Knüppelfaktor die Zugänglichkeit der Kompositionen etwas gelitten hat. "Fire Up The Blades" braucht jedenfalls einige Durchläufe mehr, bevor die Songs wirklich im Ohr hängen geblieben sind und einen höheren Sinn ergeben. Trotzdem ist auch das neue Material bärenstark, allen voran großartige Smasher wie 'The Goatrider's Horde', 'Forest King' oder 'The Great Hall Of Feasting'. Vollblut-Heavy-Metal-Maniacs müssen auch "Fire Up The Blades" haben und werden die Platte nach einiger Anlaufzeit lieben. Ich persönlich wünsche mir beim nächsten Mal aber wieder etwas weniger blinde Wut und etwas mehr heroisch-feierliche Schlachtepen.
Anspieltipps: The Goatrider's Horde, Forest King, The Great Hall Of Feasting, The Hydra's Teeth
- Redakteur:
- Martin van der Laan