69 EYES, THE - Paris Kills
Mehr über 69 Eyes, The
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 27.05.2002
- Crashing High
- Dance D´Amour
- Betty Blue
- Grey
- Radical
- Dont´t Turn Your Back On Fear
- Stigmata
- Forever More
- Still Waters Run Deep
- Dawn´s Highway
Spätestens mit ihrem 2000 erschienenen Longplayer "Blessed Be" konnte der Goth n'Roll-Fünfer aus Finnland um den charismatischen Sänger Jyrki 69 sowohl in den Charts als auch bei diversen weiblichen Gothic Girls punkten und somit zu einer nicht unerheblichen Größe neben den Kumpels von HIM heranwachsen. Jetzt haben die ehemaligen Sleaze Rocker THE 69 EYES mit dem Nachfolger "Paris Kills" ihr nunmehr siebtes Album fertiggestellt, und was soll ich sagen: RESPEKT! Verglichen mit "Blessed Be" kommen die neuen Songs eine ganze Ecke spritziger und magischer rüber, die sinnlichen Rockgitarren erwecken Retro-Rock-Feeling pur und die aufblitzenden Keyboardsounds tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass man sich als geneigter Hörer unweigerlich an die 80er Jahre erinnert fühlt. Diese (Rück-)Besinnung auf klassische Komponenten und der mal wieder sehr erotisch-dunkel ausgefallene Gesang von Frontgothe Jyrki impfen der Platte eine derartige Magie ein, die man auf dem Vorgängeralbum trotz seiner wirklich guter Songs noch ein wenig vermisste. "Paris Kills", das heißt kein reiner Gruft-Girlie-Rock mehr, sondern vielmehr Musik mit Tiefe und Reife, die auch Nicht-Schwarzmantelträger locker in den Bann ziehen dürfte.
"Dance D'Amour", nebenbei die erste Single-Auskopplung der Platte, dürfte sich, um einige Kompositionen auf "Paris Kills" näher zu beleuchten, zu einem 69 EYES-Highlight erster Güte entwickeln, so sexy und umschmeichelnd war bisher kaum ein Song der Hellsinki-Rocker. Angefangen beim groovigen Rhythmus über die tragenden Gitarren- und Keyboardelemente bis zur jyrkischen Intonierung greifen hier die musikalischen Stärken der Band prächtig ineinander - Anspieltipp Nr. 1. Das folgende "Betty Blue" darf sich gleich auf die Liste dazugesellen: Nicht ganz so erotisch wie der vorhergehende Track verbreitet das Stück trotzdem charismatisches Rock-Feeling mit einer Prise Melancholie, jedoch frei von klischeehaften Suizidvorstellungen und Grabesstimmung - selbiges gilt für die ebenfalls durch die Bank ansprechend gelungenen Outputs "Grey", "Radical" (weiterer Tipp!) und "Still Waters Run Deep". THE 69 EYES setzen auf das was sie können, und das ist Verzauberung durch bodenständige Gitarrenmusik mit der nötigen, aber nicht aufdringlichen Keyboardverzierung, da erübrigen sich großartige Experimente oder sinnlose Verschnörkelungen. Und wer beispielsweise immer noch denkt, Dance-Feeling sei heutzutage ohne elektronische Hilfsmittel nicht mehr möglich, der sollte sich mal "Stigmata" zu Gemüte führen... . Oder mögt ihr Songs mit einem gewissen "From Dusk Till Dawn"-Flair? Dann wäre "Dawn's Highway" genau das Richtige zum Antesten.
Zum Schluss kann ich nur sagen: Leute, vergesst endgültig HIM, hier kommt richtiger, kerniger Gothic Rock ohne das ganze Herzschmerz-Tralala. Wenn "Paris Kills" nicht auch die letzten Nörgler überzeugt, tja, dann weiß ich auch nicht weiter.
Anspieltipps: Dance D'Amour, Betty Blue, Radical, Still Waters Run Deep, Dawn's Highway
- Redakteur:
- Kathy Schütte