ABORYM - Psychogrotesque
Mehr über Aborym
- Genre:
- Industrial Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 08.11.2010
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
- VII
- VIII
- IX
- X
Erneut eigenwillig, erneut ein ziemlich harter Brocken!
ABORYM haben sich spätestens mit dem Release von "Generator" vor vier Jahren zur Angewohnheit gemacht, ihre Hörerschaft auf die Probe zu stellen und mit vielen kreativen Ideen herauszufordern. Das Ziel, nämlich Grenzen zu versetzen, haben die Italiener dabei nie aus den Augen verloren, im Gegensatz zu so vielen ihrer nordischen Kollegen aber bislang mit keinem Album erreichen können. Und auch "Psychogrotesque" macht hier keine Ausnahme, selbst wenn die irrwitzigen Prog-Elemente sowie das Post-Black-Metal-Fundament in vielerlei Hinsicht interessant erscheinen. Doch die Mischung aus unterkühlter Elektronik, wirren Saxophon-Spielereien, konfusen Gitarren-Arrangements und wiederholt durchschnittlichen Vocals will einfach nicht zur finalen Harmonie finden!
ABORYM lassen ihrem Hang zur totalen Experimentierfreude heuer nahezu ungebremst freien Lauf und nehmen dabei in Kauf, dass ihnen das Songwriting phasenweise entgleitet. Zwar klingt das zehnteilige, in sichn geschlossene Werk kunstfertig und auch ambitioniert, doch in letzter Instanz sind die Inhalte von "Psychogrotesque" vorrangig Fragmente und viele kleine Bissen eines großen, aber nur selten schmackhaften Kuchens. Vor allem die Industrial-Passagen in der Mitte der einigermaßen sphärischen Songs in der Anfangsformation üben einen destruktiven Einfluss auf die einzelnen Kompositionen aus und sind nur marginal in die Songs integriert. Aber auch die Horror-Parts, teilweise stimmungsvoll aufgearbeitet, kommen nicht so recht durch die sperrige Mauer der zehn Nummern und bleiben als schmückendes Beiwerk in Erinnerung - mehr nicht.
Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die Intention hinter "Psychogrotesque" nicht verstanden wurde oder man einfach anders an die Platte herangehen muss. Doch wenn man bedenkt, welch grandiosen Werke ARCTURUS (und auch MAYHEM auf "Grand Declaration Of War") in dieser Sparte vorgelegt haben, darf man definitiv mit größeren Erwartungen in ein solches Projekt einsteigen - und die haben ABORYM trotz der Befestigung von Ex-EMPEROR-Drummer Bard Eithun im Band-Line-up nicht erfüllen können. Im Gegenteil: Manchmal glaubt man sogar, ABORYM seien bewusst zerstörerisch vorgegangen, um auch ja das Außergewöhnliche in der Musik zu betonen. Aber dieser Ansatz ist ganz klar fehlgeschlagen!
Anspieltipps: III, VI
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes