ABSOLUTUS - Entfremdung
Mehr über Absolutus
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.12.2023
- Entfremdung
- À l'Encontre de Soi
- Zijn En Verdwijnen
- Cosmogonie du Désir
- Über Gott und Tod
Der Titel ist Programm - leider auch wenn es um die Produktion geht.
Diese Belgier sind schon eine ganze Weile am Start und versuchen vehement, ihre Vision von nihilistischen Klangkaskaden auch dem internationalen Publikum schmackhaft zu machen - bisher allerdings mit ausbleibendem Erfolg. Die Pandemie hat dann eine kleine Lücke in den kontinuierlichen Veröffentlichungszyklus von ABSOLUTUS gerissen, der mit dem Release von "Entfremdung" ein Ende findet. An der etwas schwieriger konsumierbaren Ausdrucksform der im Black Metal verwurzelten Combo ändert aber auch die längere Pause nicht viel.
Die aktuelle EP hat vor allem das Problem, dass ihre einzelnen Fragmente aufgrund der wenig differenzierten Produktion gar nicht so recht zur Geltung kommen. Über "Entfremdung" thront eine außergewöhnlich morbide Atmosphäre, in derem breiten Feld sich ABSOLUTUS an unterschiedlichen stilistischen Materialien versucht. Die Band hat vor allem ihre Vorliebe für Gitarrenwände aus dem Sludge-Segment entdeckt und diese mit einigen Todesblei-Komponenten kombiniert, bei denen die finale Durchschlagskraft aber schon alleine deshalb nur in der Theorie existiert, weil der matschige Sound nicht sonderlich viele Details hergibt. Die Songs bewegen sich zwar wie eine lavaartige Walze vorwärts und haben eine sehr zerstörerische Attitüde, allerdings verschwinden einfach zu viele Feinheiten im breiigen Output, der lediglich in 'Cosmogenie Du Désir' etwas klarer formuliert werdemn kann. In den übrigen vier Tracks kann man zwar die Grundidee erahnen, manchmal auch etwas deutlicher erkennen, aber der raue Sound mit seiner vermeintlichen Garagenattitüde versperrt hier regelrecht den Zugang und macht das Material insgesamt nur schwerlich genießbar.
Sicherlich gehört es zum eigentlichen Konzept von ABSOLUTUS, grundlegende Aggressionen möglichst derbe zu verpacken. Wenn aber nur noch ganz wenig Raum für entscheidende Details bleibt, arbeitet man irgendwie am Ziel vorbei. Ob "Entfremdung" mit einer wesentlich besseren Produktion einen wohlwollenderen Effekt hätte, bleibt aber dennoch im Raum der Spekulation. In dieser Form ist der bisweilen experimentelle Stoff der Belgier aber nicht wirklich interessant.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes