ACID MAMMOTH - Caravan
Mehr über Acid Mammoth
- Genre:
- Doom Metal / Fuzz
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Heavy Psych Sounds Records
- Release:
- 05.03.2021
- Berserker
- Psychedelic Wasteland
- Ivory Towers
- Caravan
- Black Dust
Welches ist das stärkste Tier im Metal-Kosmos? Ganz klar, das Mammut.
Drachen, Schlangen, Adler, Wölfe und ähnliches Getier sind im Metal-Sektor ja weit verbreitet, werden gern auf Albencover gepackt oder in Liedern besungen, aber wenn ihr mich fragt, repräsentiert kaum ein anderes Viech schwere, kraftvolle und mächtige Musik so gut wie das Mammut. Die Griechen ACID MAMMOTH heißen nicht nur so, sie haben auf dem Cover ihres dritten Werks "Caravan" in Fortführung des Vorgängers "Under Acid Hoof" auch eine eigene Mammut-Optik etabliert, die farblich und vom Motiv her okkult, mystisch und surreal wirkt. Vom kolossalen Protagonisten und Namensgeber kann man durchaus direkt auf die Musik schließen – schwerer, walzender, fuzziger Doom ist hier an der Tagesordnung.
Beim Qualitätslabel für solche Musik – Heavy Psych Sounds aus Italien – ist die Band nicht umsonst seit dem zweiten Album untergekommen; auch eine "Doom Sessions Vol. 2" betitelte labeleigene Split-CD/LP zusammen mit den Italienern 1782 ist aus der fruchtbaren Zusammenarbeit bereits erwachsen. Allerdings war das im vergangenen Jahr so eine exklusive Geschichte, was heißt, dass die drei darauf vertretenen ACID MAMMOTH-Songs nicht auf dem aktuellen Album erneut aufgeboten werden, sondern dass dieses fünf komplett neue Stücke präsentiert, die immerhin im Durchschnitt auf eine Länge von acht Minuten kommen.
"Caravan" entführt in eine düstere, aber auch spacige Welt (immerhin scheinen die Mammute auf dem Albumcover über einen fremden Planeten zu spazieren); der schwere, trockene Doom ist untersetzt mit hypnotischen Melodien und einem sehr passenden Gesang. Zugegeben, sonderlich viel Abwechslung im Klangbild sollte man hier nicht erwarten, aber solch eine urgewaltige, unerbittliche Doom-Walze ist auch einfach zu fesselnd und vereinnahmend und letztlich sind es gerade die immer wieder eingewobenen, verzerrten Gitarrenmelodien, die dafür sorgen, dass bei ACID MAMMOTH von Eintönigkeit eben auch keine Rede sein kann.
Die Entwicklung seit "Under Acid Hoof" (das mit 'Jack The Riffer' einen grandiosen Songtitel für die Ewigkeit parat hatte) und über die Split bis hin zu "Caravan" verläuft erwartungsgemäß in Nuancen, dennoch fällt mir beispielsweise auf, dass die Vocals inzwischen weniger nach Ozzy klingen als auf den beiden oben erwähnten Alben (Ausnahme: 'Ivory Towers'). Und mehr Eigenständigkeit tut immer gut. Den Melodie-Anteil empfinde ich insbesondere auf den drei Songs der Split höher, wodurch das neue Album noch kraftvoller und zermalmender rüberkommt. Zumal es auch in puncto Riffs mehr Abwechslung bietet. Mal schauen, wo die Reise des Mammuts noch hinführt – bislang lässt sich das schon mal sehr gut an.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer