ACRIDITY - For Freedom I Cry
Mehr über Acridity
- Genre:
- Texas Thrash
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Divebomb Records / Tribunal Records
- Release:
- 08.03.2019
- Beyond
- Lethal Idol (Paradise Of Pain)
- For Freedom I Cry
- Countdown To Terror
- Denied Right
- The Verdict
- Exist In Misery
- Nothing Held Sacred
- Vigilante
- Whispers To Reality
- No Mercy
- The Verdict
- Countdown To Terror
- Vigilante
Geheimtipp für Texas Thrasher!
Der Erhalt des ASSALANT-Demos auf CD hat bei mir eine kleine Revival-Phase von länger nicht aufgelegten Bands aus Texas eingeläutet. Da ich vermute, dass einige dieser wirklich erstklassigen Veröffentlichungen vielen Lesern unserer Seite nicht bekannt sind, möchte hier nun ACRIDITY vorstellen. Die Band, die 1986 gegründet wurde, hat fünf Jahre später mit "For Freediom I Cry" ihren einzigen Longplayer veröffentlicht, der vor einigen Jahren von Divebomb Records mit gewohnt liebevoller Detailverliebtheit neu aufgelegt wurde. Neben den neun Songs des ursprünglichen Albums bekommt der geneigte Fan noch die vier Songs des "Countdown To Terror" Demos aus dem Jahr 1988, sowie den Titel 'Whispers To Reality', der bisher nur auf dem rattenscharfen Sampler "Voices Of A Red God" zu finden war. Zusätzlich gibt es natürlich die wunderbare Aufmachung, inklusive eines extrem fetten Booklets mit allen erdenklichen Informationen. Sammlerherz, was willst Du mehr?
Vielleicht ein bisschen Information, welche Musik uns denn überhaupt auf "For Freedom I Cry" erwartet. Das Quintett aus Victoria bietet leicht komplex arrangierten Thrash, der für seine Herkunft allerdings relativ rabiat klingt. Wer also auf hoch verschachtelte Taktverschiebungen hofft, wie es Artgenossen aus Texas gern mal vormachen, ist bei ACRIDITY nicht ganz richtig. Dabei startet das über sechs Minuten lange 'Beyond' mit einigen feinen Breaks und einer ungeheuren Energie. Sänger Darrin Carroll bellt sich wie ein tollwütiger Dobermann durch die schroffen Riffs und nur die melodische Solopassage sorgt für minimale Auflockerung. Exzellenter Auftakt.
Taucht man dann weiter in "For Freedom I Cry" ein, so bekommt man mit dem exquisiten 'Countdown To Terror' im weiteren Verlauf ein herrliches Riffmassaker serviert, welches mich sofort an die göttlichen Demos der kalifornischen HELLHOUND erinnert. Da gab es im texanischen Grundwasser wohl ein paar Zusatzmineralien aus der Bay Area. Von ähnlicher Qualität ist 'The Verdict', welches forsch galoppierend aus den Boxen prescht und einen Vergleich mit ganz frühen DARK ANGEL ins Gehirn trägt.
Ihr merkt es schon. Das texanische Quintett bietet einen wunderbaren Querschnitt des 80er-Thrash, der vielleicht nicht besonders originell, dafür aber sehr mitreißend vorgetragen wird. So habe ich damals immer gern 'Vigilante' auf Mixtapes verarztet und damit gern mal Begeisterung auslösen können. Das ist nämlich auch so eine Nummer, bei der jeder Freund dieser Stilrichtung ein feuchtes Wohnzelt bekommt. Saftige Riffs über heftigem Double-Bass-Geballer erzeugen in dieser Vehemenz halt einfach immer lächelnde Mundwinkel.
Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es auf dieser Version hier noch fünf coole Bonus-Titel, von denen besonders der ursprünglich für den "Voices From A Red God"-Sampler aufgenommene Song 'Whispers To Reality' nochmal besonders herausragt. Auch wenn die Nummer sicherlich nicht nur mich an 'Blackend' vom Gerechtigkeits-Album erinnern wird, ist das eine erstklassige Riff-Orgie mit schön verschachtelter Rhythmik. Das ebenfalls nicht aufs Album geschaffte 'No Mercy' steht den anderen Songs auch in Nichts nach und sorgt mit rüpelhafter Rhythmik für geballte Fäuste.
Insgesamt haben wir es hier also mit einem feinen Geheimtipp für alle diejenigen zu tun, die sowohl ihre Texas-Thrash-Sammlung komplett halten möchten, wie auch für alle, die einfach Bock auf eine amtliche Hinternverknotung durch leckeren Thrash haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae