ADAMANTRA - Act II: Silent Narratives
Mehr über Adamantra
- Genre:
- Progressive Metal / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Power Prog
- Release:
- 30.05.2014
- Lionheart
- Three
- In The Shadow Of The Cross
- The Oracle
- Angel Of Music
- Red Death
- Wicked Chain Of Events
- Circle Of Sorrow
- On Ember Remains
Abwechslungsreiches Finnland
Das ist mal eine dicke Überraschung. Bei diesem Schriftzug, dem komischen Band- und Albumnamen, der finnischen Herkunft und dem sehr dramatischen Cover hätte ich auf eine weitere der zahllosen kreativfreien STRATOVARIUS-Kopien getippt. Aber ADAMANTRA ist weit mehr. Natürlich scheinen die Einflüsse von Großmeister Tolkki hin und wieder durch, aber die Herangehensweise ist etwas anders. Das verrät schon der erste Blick auf die Spielzeiten der Songs. Der Opener 'Lionheart' ist mal eben gute 18 Minuten lang. Das mag manchem zu überkandidelt sein, aber ich bin doch sehr begeistert. Denn diese 18 Minuten sind zu keiner Sekunde langweilig. Ganz im Gegenteil, es wäre schade, wenn auch nur einer der gespielten Töne fehlte. Ein weiterer Unterschied zum finnischen Original STRATOVARIUS heißt Tuomas Nieminen (ex-THRONE OF CHAOS) und ist seines Zeichens Sänger des Fünfers. Sehr gefühlvoll, aber angenehm bodenständig klingt seine Stimme.
Der zweite Song offenbart dann, dass noch eine weitere Band des Öfteren mal im ADAMANTRA-Camp läuft. 'Three' ist stark an SYMPHONY X angelehnt und braucht sich vor dem Vorbild nicht einmal zu verstecken. Die leicht vertrackten Riffs, das harte Drumming und Keyboard-Gedudel, alles ist dabei - auch der typisch "andersartige" Refrain. 'In The Shadow Of The Cross' lässt im Anschluss Klimpermeister Chrism glänzen, wartet aber trotzdem mit einem richtig dick aufgetragenen Drama-Chorus auf. Wohlige Schauer queren meinen Rücken.
Einen kleinen Ausbruch stellt 'Angel Of Music' dar, das etwas mehr Folk-Einflüsse aufweist. Aber nicht mit Flöten und Dudelsäcken, es schielt eher in Richtung FALCONER. Zum Abschluss gibt es mit dem harten 'Circle Of Sorrow' und dem epischen und trotzdem wilden 'On Ember Remains' noch zwei weitere Aufhorcher. Ich bin froh, dass ich mich nicht nur auf den ersten Eindruck verlassen habe, denn dann hätte ich diese Musik wohl schnell als eine weitere belanglose Kopie abgetan. Liebe auf den zweiten Blick ist ja auch viel interessanter.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring