ALMANAC - Kingslayer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2017
Mehr über Almanac
- Genre:
- Symphonic/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 24.11.2017
- Regicide
- Children Of The Sacred Path
- Guilty As Charged
- Hail To The King
- Losing My Mind
- Kingslayer
- Kingdom Of The Blind
- Headstrong
- Last Farewell
- Red Flag
Zum Thronfolger reicht es erneut nicht ganz.
Victor Smolskis ALMNAC legt ein ganz schönes Tempo vor. Das Debüt "Tsar" ist gerade mal eineinhalb Jahre alt, da wird schon zum Nachschlag angesetzt. In bekannter Vokalbesetzung, aber ausgetauschter Rhythmusfraktion will die internationale Gruppe unter Federführung des ehemaligen RAGE-Chefgniedlers nun sogar den Thron besetzen. Eine schöne Titelidee, erneut wunderschön vom Ungarn Gyula Havancsák aufs Cover gepinselt. Das Artwork ist ein erster Blickfang, der aber auch schon viel vom Anspruch verspricht, den Smolski an seine neue Band hat.
Und der Anspruch besteht ja zurecht. Nicht nur Smolski selbst ist ein erfahrener wie talentierter Musiker, auch seine drei Sänger sind keineswegs unbeschriebene Blätter. Da hätten wir neben PINK CREAM 69-Goldkehle David Readman und der durch das LINGUA MORTIS ORCHESTRA bekannten Jeannette Marchewka nämlich auch noch den meiner bescheidenen Meinung nach momentan besten deutschen Sänger Andy B. Franck (BRAINSTORM, ex-SYMPHORCE). Neu dabei sind Bassist Tim Rashid und Schlagzeuger Athanasios "Zacky" Tsoukas, der unter anderem Anfang bis Mitte der 90er bei den deutschen Power Metallern ATTACK hinter den Kesseln saß.
Doch wie wir durch unzählige Erfahrungen mit diversen Supergroups wissen, sind Namen nur Schall und Rauch. Es kommt drauf an, was am Ende dabei herauskommt und das ist bei ALMANAC immer noch ein Stückchen entfernt von der Genrespitze. Auch mein nationaler Lieblingssänger schafft es nicht, mir mit den neuneinhalb Songs (der Titeltrack ist eher ein Zwischenspiel) auf "Kingslayer" den Mund so richtig wässrig zu machen. Natürlich sind die Stücke für sich genommen zumindest gehobene Klasse (alles andere wäre bei der Besetzung auch dramatisch), doch so richtig mag der Funke nicht überspringen. Auch der Königsmörder geht wie das Debüt noch zu sehr auf Nummer sicher. Ein Song wie 'Losing My Mind' etwa ist ohne Frage hübsch, doch solche Lieder gibt es wie Sand am Meer. Ohne großen Mehrwert wird hier die Melodie herunter gezockt, am Ende weiß ich gar nicht so recht, was man damit nun ausdrücken wollte.
Zum Glück sind aber auch ein paar Höhepunkte versammelt auf dem zweiten ALMANAC-Album. Die großen Stimmen werden also nicht ganz ungenutzt verschwendet. 'Kingdom Of The Blind' ist ein gutes Beispiel für einen Song, der bestens funktioniert. Zwar sind die Keyboardteppiche eher 08/15, aber immerhin bleibt die Melodie auch nach dem Ende noch im Kopf. Auch 'Hail To The King' und 'Children Of The Sacred Path' sorgen zusammen mit der begnadeten Gesangsleistung von Franck und der schönen Gitarrenarbeit Smolskis dafür, dass mir "Kingslayer" im Großen und Ganzen doch ziemlich gefällt. Es ist nicht der große Wurf und es bleibt das Gefühl, dass in dieser Zusammenarbeit noch viel mehr drin stecken müsste, aber es ist ein gutes Album, in das jeder Fan melodischen Metals mal hineinlauschen sollte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring