AMONG THE PREY - Only For The Blinded Eyes
Mehr über Among The Prey
- Genre:
- Djent/Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 19.02.2016
- Smile
- Beyond Repair
- Only For The Blinded Eyes
- Burning Down In Hell
- Pieces
- Wake Up
- In Your Face
- Two Worlds Colliding
- Dancing On Our Graves
Starke Newcomer aus Finnland zwischen Melodic Death und Djent
Der Fundus von Newcomern im Bereich des melodischen Todesstahls in Skandinavien scheint nahezu unbegrenzt zu sein, denn dieser Tage wirft mit AMONG THE PREY eine weitere Melo-Death-Band aus dem hohen Norden ihr Debütalbum auf den Markt. Gegründet wurde das Quartett erst Ende 2013 im finnischen Jyväskylä und besteht aus erfahrenen Musikern, die allesamt bereits vorher in mehr oder weniger bekannten Bands aktiv waren. Besonders sticht dabei Schlagzeuger Atte Palokangas heraus, der unter anderem bereits als Live-Drummer für WALTARI und bei BEFORE THE DAWN dabei war. Nachdem die Band mit ihrem Demo "My Demons" aus dem Jahr 2014 einen Plattenvertrag bei Inverse Records ergattern konnte, legen die Vier nun mit ihrem ersten vollwertigen Longplayer "Only For The Blinded Eyes" nach.
Dass die Jungs allerdings deutlich mehr als einfach nur klassischen Melodic Death Metal beherrschen, das beweist schon der Opener 'Smile'. Natürlich hat auch dieser Track die bekannten Trademarks des Genres zu bieten, aber insbesondere die fast schon Djent-arigen Rhythmusgitarren haben deutlich mehr Parallelen zu MESHUGGAH als etwa zu AT THE GATES. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die Growls und Shouts von Sänger Iiro Kuntsi, die stellenweise den Vocals von Jens Kidman, dem Frontmann der Djent-Pioniere, zum verwechseln ähnlich sind. Gerade dieser auf den ersten Blick eher ungewöhnliche Stilmix und der grandiosen Refrain mit seinen starken Hooklines machen den Opener dann auch direkt zum ersten Volltreffer des Silberlings.
Ihr Pulver haben die Finnen damit aber noch lange nicht verschossen, viel mehr kann das Quartett auch mit den folgenden Songs problemlos das hohe Niveau halten. Dabei schlägt das Pendel mal mehr in Richtung Death Metal aus wie in 'Beyond Repair' oder 'Wake Up', während in Songs wie dem herausragenden 'Pieces' oder dem Titelsong 'Only For The Blinded Eyes' die Melodien im Zentrum der Komposition stehen. Getragen werden die einzelnen Tracks dabei allesamt vom starken Songwriting und vor allem von der extrem guten technischen Darbietung der einzelnen Musiker, die sich spielend auf Augenhöhe mit den Vorreitern des Genres bewegt. Abgerundet wird der insgesamt positive Eindruck von der fetten Produktion der Scheibe, die sowohl druckvoll, als auch dynamisch daher kommt. Nur das Artwork wirkt neben der Musik etwas blass, was man in Bezug auf die gewöhnungsbedürftige Farbgebung hier sogar wörtlich nehmen kann.
Dieser winzige Kritikpunkt bleibt aber schlussendlich das Einzige, was es an "Only For The Blinded Eyes" zu beanstanden gibt. Ansonsten liefert die Platte feinste Genrekost und hat mit 'Pieces' und 'Smile' sogar zwei echte Melo-Death-Hits im Gepäck. Für mich persönlich ist die Scheibe damit schon jetzt eines der Highlights des ersten Quartals 2016, weshalb Fans des Genres hier auch bedenkenlos zugreifen können.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs