AMORPHIA - Merciless Strike
Mehr über Amorphia
- Genre:
- (Thrash) Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Awakening Records
- Release:
- 15.01.2020
- Death Zone
- Judgement Day
- Merciless Strike
- Mutants' Rise
- Upcoming Terror
- Radiation Overdose
- Martian Law
- Blazing Glares
Thrash Metal ohne Schnickschnack
Es muss ja nicht immer Ruhrpott oder Bay Area sein. Auch in Indien hat der Thrash Metal längst Einzug gehalten und fördert gelegentlich die eine oder andere interessante Neuentdeckung zutage. AMORPHIA ist eine solche Band, die sich bemüht, vielleicht auch ohne den berühmten Exotenbonus hierzulande einen guten Eindruck zu hinterlassen. Von diesem Trio liegt aktuell das zweite Album "Merciless Strike" vor und selbiges kann sich unbedingt hören lassen.
Bereits der Opener 'Death Zone' gibt die Marschrichtung vor. Hier wird nicht versucht, irgendwelche Räder neu zu erfinden. Allzu deutlich und gnadenlos effizient schimmern alte SLAYER und vor allem DESTRUCTION durch. Das kann man zwar verbocken, AMORPHIA allerdings zelebriert diesen Sound, als wären die Inder bereits in der Anfangszeit dabei gewesen, und so können sie bei mir schon zu Beginn ordentlich Punkte sammeln.
Beim Titelsong steigert man sich in einen Geschwindigkeitsrausch, der schon lange nicht mehr modern scheint, oder den betagte Bands der Thrash-Urzeit nicht mehr bringen wollen oder können. Die Jungs von AMORPHIA wollen nicht beweisen, wie toll sie mit anderen angesagten Bands mithalten können. Nein, man merkt ihnen an, dass sie einfach Spaß an dem haben, was sie tun. Jederzeit in der Lage, eine Prise Eigengeruch beizumischen, können sie dennoch einen Song wie 'Mutant's Rise' präsentieren, der S.O.D. zur Ehre gereicht hätte. Bei 'Upcoming Terror' wird es dann richtig ungemütlich: Der furchtbare Snare-Sound, welcher den Nostalgiefaktor noch um ein Level erhöht, raubt jegliche Ästhetik. Der Song wirkt wie ein Eintopf, in dem man die Zutaten NUCLEAR ASSAULT, MORTAL SIN und SODOM ohne Rücksicht auf Verluste irgendwie verquirlt hat. Die Nummer macht einfach Spaß, nicht mehr und auf gar keinen Fall weniger.
Kurzum, "Merciless Strike" ist kein aufgeblähtes Pseudo-Gefrickel und mitnichten ein perfektes Klanggebilde, sondern pure Energie. AMORPHIA schüttelt in knapp 36 Minuten ohne Punkt und Komma eine komplette Abrissbirne aus dem Ärmel, die jedem Thrash-Puristen zu empfehlen ist.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Wilkens