ASSALANT - Damage Is Done
Mehr über Assalant
- Genre:
- Texas Thrash
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- FHM Records
- Release:
- 27.04.2023
- Dragon Of Peace
- The Damage Is Done
- Insane Illusion
- Dragon Of Peace
- The Damage Is Done
- Insane Illusion
Sensationeller Texas Thrash!
In den letzten Jahren erscheinen wöchentlich Demos aus den 80ern, die angeblich damals Kult waren. Während man als Freund dieser Klänge oft froh ist, endlich eine klangtechnisch vernünftige Version der längst ausgenudelten Magnetbänder in Händen halten zu dürfen, muss man doch gerade in letzter Zeit immer wieder schmunzeln, was denn angeblich alles Kult gewesen sein soll. Völlig außer Zweifel steht dieses Attribut bei der hier vorliegenden Veröffentlichung aus dem Hause FHM Records, die uns erst kürzlich mit feinem Stoff aus dem Hause SIREN erfreuen konnten. Die Rede ist von einem der "wichtigsten" Demos aus dem Segment "Texas Thrash". Eingeweihte schnalzen hier bereits mit der Zunge, denn in diesem Staat wurde damals der heißeste Scheiß gebrutzelt, wenn es um technisch anspruchsvollen Thrash ging. Ich sage nur WATCH TOWER. Aber diese Band ist ja nur die Spitze dieses Eisberges, denn mit S.A. SLAYER, HELSTAR, PREMONITION, ACRIDITY, OBLVION KNIGHT, ELDRITCH RITE, JUGGERNAUT oder SYRUS kamen und kommen noch etliche Bands aus dieser Region, die fantastisches Material veröffentlichen konnten. Ein ganz heißes Eisen hörte damals auf den Namen ASSALANT und hat tatsächlich nur ein 3-Song-Demo veröffentlicht. Dieses allerdings in zwei verschiedenen Versionen.
Wieso denn das? Nun, die ganz einfach Antwort lautet: Man hatte lange Zeit keinen festen Sänger. So bot sich Hans-Master-In-Allen-Gassen Jason von WATCHTOWER an, für sie die drei Songs ihres Demos einzusingen. Allerdings stand von Beginn an fest, dass er kein festes Mitglied der Band werden würde. Glücklicherweise schleppte er zu den Aufnahmen seinen Kumpel Mike Soliz mit, der kurz zuvor seinen Sängerposten bei MILITIA hingeschmissen hatte. Er wollte eventuell ein paar backing vocals beisteuern. Das Ergebnis dieser Kollaboration war, dass Mike die Songs so gut gefielen, dass er danach bei ASSALANT einstieg und man einfach die Songs mit seinem Gesang noch einmal neu aufnahm.
Da das Tape mit Jasons' Gesang nur sehr spärlich in Umlauf geriet, ist es eine doppelte Freude auf diesem Silberling beide Versionen genießen zu dürfen. Vor allem, weil sich die Songs durch die sehr unterschiedlichen Klangfarben der beiden Sänger deutlich voneinander unterscheiden.
Sicher, ungeübte Ohren hören hier zwei Vokalakrobaten, die in relativ hohen Höhen herumschrillen, aber der erprobte Schrillings-Liebhaber erkennt die Unterschiede. Das Organ von Jason ist insgesamt deutlich kratziger, während Mike insgesamt schriller klingt. Als alter WATCHTOWER-Fanatic stehe ich minimal mehr auf das etwas chaotischer klingende Tape mit Jason, aber auch die Version mit Mister Soliz ist absolute Spitzenklasse.
Musikalisch bietet man natürlich genau den Stoff, den man hier erwarten darf. Abgehackte, verschachtelte Rhythmen, prominente Bass-Attacken und Gitarren-Kapriolen. Um mal eine bekanntere Band als Parallele zu nennen: Frühe HELSTAR zu "Remnants Of War"-Zeiten bieten eine etwas zugänglichere Variante dieser Spielart. Das ist natürlich kein Material, zu welchem man sofort Zugang findet, aber wenn man auf solche Musik steht und auf einen harschen, leicht höhenlastigen Klang steht, ist man hier an der richtigen Adresse. Hat man das Material erst einmal in einer anständigen Dosierung inhaliert, wird man irgendwann völlig begeistert sein. Das ist Stoff mit Langzeitwirkung!
Pflicht!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae