ATROPHIC, THE - Coagulating Mirth
Mehr über Atrophic, The
- Genre:
- Technical Death Metal / Melodic Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.07.2022
- Coagulating Mirth
- Misery's Grip
- Vessels For The Oligarchs
- Horrid Mortal Tendrils
Gelungenes erstes Lebenszeichen zwischen Tech, Black und Melodic Death Metal.
Wir schreiben das Jahr 2021 und in einem Proberaum in den Vereinigten Staaten treffen sich Sänger Sean Irizarry und Gitarrist Kyle Kufferman, um gemeinsam den Technical Death Metal zu verbessern. Ihr Ziel? Endlich technisch anspruchsvollen Death Metal zu machen und ihm mit einer Prise Melodie die Eingängigkeit zu verpassen, die diesem zumeist von Blastbeats und Griffbrettakkrobatik geprägten Genre oftmals abgeht. Man könnte nun argumentieren, dass Chuck Schuldiner dieser Schritt bereits mit den letzten DEATH-Werken zufriendestellend gelungen ist, doch hören wir erst einmal, ob die beiden US-Amerikaner ihren eigenen großen Ankündigungen auf der Debüt-EP "Coagulating Mirth" auch Taten folgen lassen.
Der eröffnende Titeltrack fängt auf jeden Fall schon einmal gut an, vermischt recht gekonnt melodischen Black und Death Metal mit vertracktem Riffing und hat gerade im hinteren Drittel auch einige feine Soli und einen schönen atmosphärischen Mittelteil zu bieten. Insbesondere das Hauptriff der Nummer brennt sich dabei schnell ins Gedächtnis und macht den Opener zu einem ersten Volltreffer. 'Misery's Grip' kann das Niveau des Vorgängers nicht ganz halten und ist mir gerade zu Beginn deutlich zu vetrackt, punktet dennoch aber erneut mit einem wunderschönen Mittelteil samt toller Gitarren-Leads. Wenn eine Nummer auf "Coagulating Mirth" noch am ehesten als klassischer Technical Death Metal durchgeht, dann ist es das nun folgende 'Vessels For The Oligarchs', das mir etwas zu stumpf und einfallslos aus den Boxen donnert. Das können die Amerikaner deutlich besser und so bleibt dies glücklicherweise der einzige Ausfall auf dieser EP, denn 'Horrid Mortal Tendrils' knüpft zum Abschluss nahtlos beim Opener an und vermengt erneut gekonnt technisch anspruchsvolle Riffs mit einer gehörigen Portion melodischen Schwarzmetalls. Teilweise erinntern mich hier gerade die letzten Minuten der Spielzeit wohltuend an DISSECTION, was definitiv als Kompliment zu verstehen ist.
Produziert ist die Platte übrigens auch noch mehr als ordentlich und wartet mit einem amtlichen Sound auf, sodass "Coagulating Mirth" insgesamt als durchaus starkes erstes Lebenszeichen von THE ATROPHIC gewertet werden kann. Wird hier der Technical Death Metal revolutioniert und endlich mit der lange ersehnten Eingängigkeit ausgestattet? Soweit würde ich nicht gehen, aber mit ihrem Mix aus Griffbrett-Hexerei und düsteren Melodiebögen sind die Amerikaner auf einem guten Weg, ihren eigenen Sound zu finden.
- Redakteur:
- Tobias Dahs