AUDREY HORNE - Youngblood
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2013
Mehr über Audrey Horne
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm (Universal)
- Release:
- 01.02.2013
- Redemption Blues
- Straight Into Your Grave
- Youngblood
- There Goes A Lady
- Show And Tell
- Cards With The Devil
- Pretty Little Sunshine
- The Open Sea
- This Ends Here
- The King Is Dead
Frisches Blut, das der Band hervorragend bekommt.
AUDREY HORNE hat vor ziemlich genau drei Jahren mit dem selbstbetitelten dritten Album ein mächtiges Ausrufezeichen gesetzt, das der Autor auch heute noch zu den drei besten Alben des Jahres 2010 zählen würde. Entsprechend groß ist natürlich die Erwartungshaltung am frischen Blut, das uns die Norweger heuer offerieren.
Und schon der eröffnende 'Redemption Blues' zeigt an, dass Toschie und seine Sidekicks leichte Kurskorrekturen vornehmen. "Youngblood" ist sehr viel mehr Classic Rock als die drei Werke zuvor und lässt die sonst latent mitschwingende ALICE-IN-CHAINS-Note ziemlich komplett hinter sich. Man könnte auch sagen, dass die norwegische Melancholie passé ist.
Dies mag der ein oder andere Fan vermissen, doch Fakt ist, dass so echte Hymnen entstehen, die dank smarter Arrangements, toller Gitarrenarbeit und völlig brillanten Refrains den Hörer Tag und Nacht verfolgen. Wer 'Bridges & Anchors' vom Vorgänger liebte, dem wird bei Songs wie 'Redemption Blues', 'Straight Into Your Grave', dem unglaublichen Titelsong, 'Cards With The Devil' oder 'This Ends Here' das Herz aufgehen. All diese Songs zaubern einem ein Lächeln auf die Lippen und man sieht vor seinem inneren Auge die schweißgetränkten Herren Torkjell Rød, Arve Isdal, Thomas Tofthagen, Espen Lien und Kjetil Greve förmlich die Bühne zum Kochen bringen. Wer die Band bereits live bei einem Clubgig gesehen hat, wird wissen, wie das aussieht.
Dass bei all der guten Laune keine Langeweile aufkommt, liegt an kleinen, geschickt eingeflochtenen Besonderheiten. Sei es das Clapping bei 'Straight Into Hell', die Percussions in 'Show And Tell' oder die Orgel in 'Cards With The Devil'. Solche Feinheiten verleihen den Songs die nötige Tiefe, um auch nach mehr als 20 Durchläufen noch spannend zu bleiben.
Die allergrößte Kunst ist es aber wohl, dass es AUDREY HORNE geschafft hat, in Zeiten des Retro- & Classic-Rock-Hypes ein Album aufzunehmen, das zwar ebenfalls eindeutig von den Größen der Siebziger beeinflusst wurde, aber dennoch zeitgemäß und absolut eigenständig klingt. Dies hier ist kein billiger Tribut an LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH oder THIN LIZZY, sondern ein pures AUDREY-HORNE-Werk. Der einzige Grund, warum "Youngblood" hauchdünn hinter "Audrey Horne" ins Ziel kommt, ist das nicht zünden wollende 'There Goes A Lady'. Davon abgesehen ist "Youngblood" das erhofft superbe Werk und der erste Höhepunkt des Jahres 2013 geworden.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 01/2013
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk