AUTOGRAPH - Get Off Your Ass
Mehr über Autograph
- Genre:
- Classic Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- EMP Label Group
- Release:
- 06.10.2017
- Get Off Your Ass
- Every Generation
- All I Own
- You Are Us We Are You
- Meet Me Half Way
- I Lost My Mind In America
- All Emotions
- Watch It Now
- Ready To Get Down
- Turn Up The Radio (Live)
Eine gelungene Rückkehr zurück ins Rampenlicht
Ihr erstes großes Ausrufezeichen setze diese Truppe bereits im Jahr 1984 mit ihrem Debut "Sign In Please", das mit 'Turn Up The Radio' den bis zum heutigen Tag größten und erfolgreichsten Hit ihrer Karriere aufweist. Zur damaligen Zeit wurden sie aufgrund dieses Mega-Hits bereits als nächstes großes Ding in der Hairspray-Rock-Szene gehandelt. Das bereits ein Jahr später erschienene Nachfolgealbum "That's The Stuff" war zwar auch sehr gelungen und enthielt etliche tolle Nummern, konnte aber nicht mehr diesen einen, ach so wichtigen Über-Hit aufweisen. Im Jahr 1987 folgte mit einem abermals starken Album, welches auf den Titel "Loud And Clear" getauft wurde, dann ein vorerst letztes Lebenszeichen der Band. Trotz immer längerer und erfolgreicherer US-Bilboard-Charts-Aufenthalte wurde es danach leider sehr lange still um AUTOGRAPH.
Bandmitbegründer Steve Plunkett, der auf "Get Off Your Ass" nicht mehr dabei ist, startete als letztes verbliebenes Originalmitglied 2003 einen eher erfolglosen Versuch, seiner alten Liebe AUTOGRAPH neues Leben einzuhauchen. Das daraus resultierende Album "Buzz" schlug in der Szene keine großen Wellen, sodass es zum wiederholten Male ruhig um die Band wurde. Genau genommen dauerte die erneute Ruhepause sogar bis ins Jahr 2016, als die anderen beiden Originalmitglieder, Gitarrist Steve Lynch und Bassist Randy Rand, mit dem neuen Sänger Simon Daniels und Neu-Drummer Marc Wieland eine fünf Tracks umfassende EP namens "Louder" veröffentlichten. Diese EP erweckte das Interesse einiger Plattenfirmen, sodass ich nun tatsächlich über einen neuen Longplayer der legendären AUTOGRAPH rezensieren darf.
Auf der mir nun vorliegenden Veröffentlichung "Get Off Your Ass" sind alle fünf Tracks dieser EP bereits enthalten. Ob es sich dabei nun um Neuinterpretationen der jeweiligen Songs handelt, oder ob sie einfach übernommen wurden, ist mir leider nicht bekannt. Fakt ist jedenfalls, dass AUTOGRAPH es geschafft hat, eine gute Scheibe mit fesselnden Hard-Rock-Songs einzuspielen. Man hört zu jeder Sekunde, dass hier erfahrene Musiker zugange sind, die tierischen Bock auf das haben, was sie machen. Die Hooks sitzen perfekt, die Gitarren rocken ordentlich, und der in Rio De Janeiro geborene neue Mann am Mikro macht einen großartigen Job. Das Album hätte problemlos auch in den Achtzigern als Nachfolger von "Loud And Clear" erscheinen und bestehen können. Der vielleicht größte Unterschied zu damals ist, dass AUTOGRAPH im Gegensatz zu ihren Frühwerken mittlerweile komplett ohne Keyboards auskommen. Anspieltipps sind der bärenstarke Titeltrack/Opener 'Get Off Your Ass' (Hitpotenzial) und 'Ready To Get Down'. Mit 'All I Own' gibt es dann auch eine gute, aber keinesfalls zwingende Quotenballade. Überflüssig finde ich allerdings die angebliche Liveversion von 'Turn Up The Radio', die viel zu übertrieben hinzugefügte Publikumsreaktionen vorweist, dass man der Meinung sein könnte, AUTOGRAPH fülle auch heute noch die größten Arenen dieses Planeten. Eine einfache Neueinspielung des Songs in der aktuellen Besetzung, ohne diesen ganzen Schnickschnack, hätte durchaus genügt.
Das Album macht mit seinem 80er-Jahre Hard Rock mächtig Laune und ist allen Posern und denen, die es gerne werden würden, blind zu empfehlen. Eine Scheibe, die zum Cabrio fahren mit aufgedrehtem Radio einlädt und den bevorstehenden Winter noch in weite Ferne rückt. Ich bin gespannt, ob die Band nun erneut durchstartet, oder ob es wieder zu einer längeren Pause kommt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl