B-TIGHT - Drinne
Mehr über B-Tight
- Genre:
- Crossover
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- RAID Records
- Release:
- 14.06.2013
- Drinne
- Wenn Ich Komme
- Mary Jane
- Tittenmaus
- Fame
- Die Zeit Heilt Nichts
- Sie Verführt Mich
- Schaumparty
- Hawaii
- Blitzlicht
- Albtraum
- Fesseln
- Biest
Zielgruppe? Nicht in Sicht.
B-TIGHT auf POWERMETAL.de? Ja, B-TIGHT auf POWERMETAL.de. Wie es dazu kommen konnte? Ganz einfach: Der Berliner Rapper hat ein paar befreundete Musiker (u.a. von EMIL BULLS) um sich geschart und sich daran begeben, ein Album zu produzieren, was irgendwo in der Schnittmenge von Hip Hop und modernem Alternative Metal liegen soll (das ganze läuft nun unter dem Label B-TIGHT PLAYAZ). Und da dies vom Klangbild her zumindest theoretisch in das Schema des ein oder anderen Lesers passen könnte, soll an dieser Stelle auch eine Abhandlung stattfinden.
Und obwohl ich dem Sound der EMIL BULLS, den man hier ganz stark wiederfindet, alles andere als abgeneigt bin und auch deutschem Hip Hop der etwas "einfacheren" Sorte durchaus öfter mal etwas Komisches und Unterhaltsames abgewinnen kann, weiß ich wirklich nicht, was "Drinne" nun eigentlich von mir will. Das ist musikalisch in jeder Hinsicht solide: Alternative, Metal, Rock, sogar Balladeskes und natürlich auch Beats bilden die kompetente Basis der Platte. Das kann man sich alles gut anhören, so richtig begeistert da aber auch wenig.
Die spannende Frage ist natürlich auch viel eher, was B-TIGHT selbst hier abliefert. Es geht um das Übliche: Frauen, Drogen, sich selbst feiern. So weit, so gut. Das Problem ist bloß, dass die (teils arg holprigen) Texte einfach verdammt flach sind. Die nachdenklichen Zeilen haben nicht genug Tiefe, um wirklich mitzureißen ('Die Zeit heilt nichts', 'Fesseln'), und die prollmäßigen Hauen nicht genug auf den Putz, um irgendeine Wand auch nur ansatzweise zum Wackeln zu bringen ('Drinne', 'Hawaii'). Mit 'Tittenmaus' und 'Wenn ich komme' wird auch an Peinlichkeiten nicht gespart. Einzig die Songs, die schlichtweg auf Party aus sind, kann man sich wirklich mal anhören: Bei 'Fame' und 'Schaumparty' funktioniert die Symbiose plötzlich ganz wunderbar und man erwischt sich beim Mitgehen. Das sind jedoch leider absolute Ausnahmen.
Wer auf deutschen Hip Hop steht, wird bessere und intelligentere Rapper oder, im anderen Extrem, auch deutlich lustigere derbe Vertreter finden. Wer den Alternative-Metal-Mix der EMIL BULLS mag, sollte zu irgendeiner ihrer zahlreichen guten Platten greifen. Die Party-Nummern kann man an einem geselligen Abend mal laufen lassen, den Rest sollte man entgegen des Albumtitels eher "Draußen" lassen. Insofern bleibt zu konstatieren: "Drinne" braucht im Prinzip niemand wirklich.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang