BARCLAY JAMES HARVEST - Everyone Is Everybody Else (Re-Release)
Mehr über Barclay James Harvest
- Genre:
- Art Rock
- Label:
- Esoteric Antenna / Cherry Red / H'Art
- Release:
- 02.09.2016
- Child Of The Universe
- Negative Earth
- Paper Wings
- The Great 1974 Mining Desaster
- Crazy City
- See You, See Me
- Poor Boy Blues
- Mill Boys
- For No One
- Child Of The Universe [US Single Version]
- The Great 1974 Mining Desaster [Original Mix]
- Maestoso (A Hymn In The Roof Of The World)
- CD: Album-Tracks 1-8 [New Stereo Mix]
- Child Of The Universe [US Single Version]
- Negative Earth [Original Mix]
- Child Of The Universe [Remake US Single]
- Audio-DVD: Album-Tracks 1-8 [5.1 Surround / Stereo Mix]
- Child Of The Universe [US Single Version]
Üppige Neuausgabe von BARCLAYs Fünfter.
Die Reihe der opulenten Neuveröffentlichungen der Alben von BARCLAY JAMES HARVEST geht in die zweite Runde. Anlässlich der Neuausgabe von "Caught In The Light" hatte ich mich schon zur Geschichte dieser früher besonders in Deutschland sehr populären, aber heute kaum noch beachteten Band geäußert. Aktuell ist "Everyone Is Everybody Else" dran, eine entscheidende Richtungsentscheidung in der Frühphase von BARCLAY. Nach vier pompösen Platten mit Orchesterbegleitung wagte die Gruppe 1974 einen Neuanfang mit sparsameren Arrangements, wechselte zum Label Polydor und engagierte Rodger Bain als Produzenten, der auch für ganz andere Kaliber wie BLACK SABBATH und JUDAS PRIEST arbeitete.
Dass auch ohne Orchester nicht ganz auf den bandtypischen Bombast verzichtet werden musste, beweisen vor allem die beiden Stücke, die das Album einrahmen, der Singlehit 'Child Of The Universe' und 'For No One'. Sonst lässt die Band ihr Talent für Melodien weniger verschnörkelt wirken. Lässig rumpelt der Bass in das lakonische und luftige 'Negative Earth', während 'Paper Wings' mit einem packenden, strammen Instrumentalteil endet und der Doppelschlag 'Poor Boy Blues' / 'Mill Boys' an den einfachen und direkten Rocksound von AMERICA erinnert. An einzelnen Stellen muss man an die Band SUPERTRAMP denken, die ebenfalls 1974 eine entscheidende künstlerische Wende vollzog, oder an die mehrstimmigen Gesänge von CROSBY, STILLS, NASH (mit oder ohne YOUNG). Wenn man aber bei 'The Great 1974 Mining Desaster' an ein gewisses älteres Lied der BEE GEES denken muss, ist das kein Zufall, wie nun auch die Bandbiographen Domone im Begleittext einräumen.
Der Re-Release von "Everyone Is Everybody Else" erscheint als Tripelalbum. Die zweite CD enthält einen neuen Stereomix des Albums, wobei "Mix" bei einigen Titeln fast untertrieben ist. 'Child Of The Universe', 'The Great 1974 Mining Desaster' und der Konzertklassiker 'Crazy City' etwa lassen gegenüber den originalen Albumversionen zusätzliche Passagen hören. Silberling Numero drei ist eine Audio-DVD mit Surround- und Stereomixen der Scheibe. Warum allerdings 'For No One' bei allen neuen Mixen fehlt, weiß der Geier. Das Bonusmaterial ist das gleiche wie bei der Neuauflage von 2003, nämlich abweichende Fassungen von einigen Albumstücken sowie Wolly Wolstenholmes 'Maestoso'. Die Nummer hatte es 1974 nicht aufs Album geschafft, sollte für den Keyboarder aber so wichtig sein, dass er in seiner späteren Solokarriere sein erstes Album und seine Begleitband ebenso nennen sollte. Ein Poster mit den Liedtexten und die erwähnten Liner Notes des Ehepaars Domone runden das Paket ab.
- Redakteur:
- Stefan Kayser