BARREN EARTH - A Complex Of Cages
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2018
Mehr über Barren Earth
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 30.03.2018
- The Living Fortress
- Ruby
- Further Down
- Zeal
- Scatterprey
- Solitude Pith
- Dysphoria
- Spire
- Withdrawal
Prog mit Herz, Metal mit Hirn
Es ist ja nun wirkich nicht so, als wäre die Kombination von 70er Progressive Rock mit düsteren Klängen eine innovative Sache, was AMORPHIS dereinst anfing und OPETH bis zur völligen Aufgabe der eigenen Wurzeln fortsetzte, ist gerade in Skandinavien gute Tradition und so verwundert es dann auch nicht, dass BARREN EARTH größtenteils aus Finnland kommt, denn was die Band auf dem neusten Album "A Complex Of Cages" abliefert, ist im weitesten Sinne genau dieser Mix aus klassischem Prog und düsterem Metal.
Dazu hat man sich mit Sänger Jón Aldará von HAMVERD, der bereits den Vorgänger "On Lonely Towers" einsang inzwischen einen der charismatischsten Vokalisten für diesen Sound ins Boot geholt. Und so ist es dann auch nur folgerichtig, dass der neueste Streich der Truppe wieder ein voller Erfolg geworden ist, der Fans der oben genannten Referenzkapellen und eben BARREN EARTHs sicher zufriedenstellen wird.
Gibt es also großartige Neuerungen zwischen "On Lonely Towers" und "A Complex Of Cages"? Nicht wirklich, einmal mehr werden doomige Gitarren und gelegentlicher harscher Gesang mit ausladenden Prog-Passagen vermengt, hier und da orgelt und flötet es, während die Gitarren auch mal unverzerrt tönen dürfen, nur um dann wieder in mächtige Riffs und einen brachialen Gesang zu münden. Dabei fließen die Elemente sehr gut ineinander, es wirkt nie wie ein Bruch im Song, wenn die Stimmung umschlägt und die einzelnen Songs sind mit genügend eingängigen Parts ausgestattet, so dass der geneigte Hörer nie in die Verlegenheit kommt, einen Song schlicht aufzugeben, weil er sich darin verloren hat.
Das kommt natürlich nicht von Ungefähr, hier sind an allen Instrumenten nicht nur ausgewiesene Könner ihres Fachs vertreten, sondern eben auch Musiker, die in anderen Bands ausreichend Erfahrung im Schreiben, Arrangieren und Aufnehmen exzellenter Musik gemacht haben. Gitarrist Sami Yli-Sirniö (KREATOR, WALTARI) kann hier einmal mehr zeigen, dass er sicher einer der besten Klampfer im aktuellen Metal-Zirkus ist, der jüngst zu AMORPHIS zurückgekehrte Olli-Pekka Laine hat sowieso ausreichend Qualifikation im Mix aus Prog und Düstermetal und auch der Rest der Truppe passt hier gut ins Bild.
Das Ergebnis ist dann jedenfalls mehr als bei so vielen sogenannten Supergroups, denn es klingt nach einer Bandeinheit, bei der sich keiner der beteiligten Musiker in den Vordergrund spielen muss und alle am gemeinsamen Strang ziehen. Der ist dann eben ein weiteres starkes BARREN EARTH-Album, an dem Fans der Band schlicht nicht vorbeikommen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst