BATTLESWORD - Towards The Unknown
Mehr über Battlesword
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 16.09.2022
- Departure
- The Awakening
- To Become The Wolf
- Terra Combusta
- The Shores Of I
- Hound The Hades
- Backstabber
- Fire And Storm (Remaster)
- There Will Be Blood (Remaster)
- The 13th Black Crusade (Remaster)
Ein musikalischer Schritt zurück, doch weiterhin starker Melodic Death!
Die Melodic-Deather BATTLESWORD sind mir seit ihrem Langdreher "Banners Of Destruction" aus dem Jahr 2016 immer mehr ans Herz gewachsen. War es erst die stilistische Nähe zu AMON AMARTH, die mein Interesse weckte, konnte mich vor allem der letzte Silberling "And Death Cometh Upon Us" überzeugen, auf dem die Truppe vom Niederrhein ihren Sound um einige progressive Versatzstücke erweiterte und sich damit eine eigene kleine Nische erschließen konnte. Unglücklicherweise ist der Fünfer aber erneut nicht von Besetzungswechseln verschont geblieben, denn mit Christian Schmitz und Micha Klingen sind beide Gitarristen, die erst auf dem Vorgänger ihren Einstand gaben, bereits wieder ersetzt worden. Welche Auswirkungen das auf das neue Werk "Towards The Unknown" hatte, können wir nun herausfinden.
Das Intro 'Departure' ist jedenfalls erst einmal nur eine Kombination aus Soundscapes und ein paar gesprochenen Worten, etabliert aber schon einmal eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre. Selbige wird vom folgenden 'The Awakening' und seinen wuchtigen Riffs allerdings sofort niedergemäht, wobei der eigentliche Opener dank oldschooligen Schwedenstahl-Riffs und einer ordentlichen Prise Gothenburg-Leads eine sehr gute Figur macht und mir bestens gefällt. 'To Become The Wolf' wirkt mit seinen eindimensionalen Riffs im Anschluss etwas uninspiriert, wird aber glücklicherweise vom folgenden 'Terra Combusta' sofort wieder ausgebügelt, denn mit wuchtiger Gitarrenarbeit, tollen Melodien und einer epischen Stimmung ist der vierte Song der Platte in meinen Ohren ein absoluter Volltreffer.
Das Trio der ersten vollwertigen Songs offenbart aber auch direkt, dass der Wechsel an den Sechsaitern einen kleinen Rückschritt im BATTLESWORD-Sound bewirkt hat. Die proggigen Riffs und Black-Metal-Versatzstücke sind nämlich wieder verschwunden und stattdessen segelt der Fünfer nicht nur beim wuchtigen Sound, sondern auch beim allgemeinen Songwriting wieder deutlich mehr im AMON AMARTH-Fahrwasser. Wem die schwedischen Wikinger zusagen, der wird entsprechend auch mit "Towards The Unknown" mit Sicherheit glücklich werden, denn auch im zweiten Teil der Platte finden sich mit 'The Shores Of I' samt wunderschönem Mittelteil und dem fast schon unverschämt eingängigen 'Backstabber' noch zwei echte Melodic-Death-Hits.
Mit dem letztgenannten Song endet dann aber auch die Platte eigentlich bereits, denn die zehn Songs umfassende Trackliste wird hinten raus mit remasterten Versionen von Songs des inzwischen vergriffenen "The 13th Black Crusade"-Demos aufgefüllt. Auch diese drei Nummern sind wirklich unterhaltsam, doch da 'There Will Be Blood" bereits auf dem bereits angesprochenen "Banners Of Destruction" wiederverwertet wurde, komme ich nicht umhin, mich zu fragen, ob vielleicht etwas mehr Geduld beim Songwriting und zwei weitere frische Songs "Towards The Storm" besser zu Gesicht gestanden hätten. Nur sechs neue Kompositionen sind für einen Langdreher unter dem Strich nämlich doch etwas dünn.
Mit meinen kritischen Anmerkungen möchte ich den neuen BATTLESWORD-Langdreher aber keineswegs abwerten oder euch vom Kauf abhalten. Ja, ich persönlich hätte mir eine Fortsetzung des auf dem Vorgänger eingeschlagenen Weges gewünscht, doch lasse ich diesen subjektiven Aspekt außen vor, bietet auch "Towards The Unknown" wieder zahlreiche Highlights, die gerade Fans von AMON AMARTH ein Lächeln ins Gesicht und einen mächtigen Muskelkater in den Nacken zaubern werden. Die etwas dünne Ausbeute beim frischen Material und zwei eher unspektakuläre Songs ('To Become The Wolf' und 'Hound The Hades') sorgen so schlussendlich für einen Punktabzug, die uneingeschränkte Kaufempfehlung, die ich auch schon für beide Vorgänger ausgesprochen habe, bleibt aber bestehen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs