BELLAS, GEORGE - Astral Projection
Mehr über Bellas, George
- Genre:
- Instrumentaler Gitarrenrock/Progressive
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Lion Music
- Release:
- 24.06.2013
- Into The Unknown
- Dimensional Portal
- Out Of Body
- Fabric Of Space And Time
- Hyperspace
- Rip In The Continuum
- Curiosity
- Apparition
- Magnetic Anomaly
- Tipler's Cylinder
- Visiting An Alien World
- Interdimensional Travel
- Heightened Awareness
- On The Other Side
- Transcendental
Nur für Freaks? - Ein instrumentales Gitarrenhexer-Album.
Songtitel wie 'Hyperspace', 'Interdimensional Travel' oder 'Visiting An Alien' sowie der Albumtitel lassen ja schwer vermuten, dass wir es hier mit einer weiteren Psychedelic/Spacerock-Scheibe zu tun haben. Musikalisch bekommt man hier jedoch komplexen symphonischen Prog Rock mit einem Gitarrenhexer - GEORGE BELLAS - im musikalischen Fokus geboten. Dazu ist die fast achtzigminütige Scheibe auch noch komplett instrumental. Also sicher kein Futter für jedermann.
"Astral Projection" ist in erster Linie ein Album für Liebhaber von Sologitarristen. Hauptdarsteller ist GEORGE BELLAS, ein Flitzefinger, dessen Spiel in der Neoklassik und Neoromantik beheimatet ist, der aber von dort aus seine Fühler in viele verschiedene Richtungen wie Jazz, Fusion oder Rock/Metal ausstreckt. Er komponiert zudem alle Songs, spielt Bass und Keyboard und kümmert sich um die Aufnahme. Ein Multitalent also. Unterstützung bekommt er nur bei den Drums und hier steht ihm kein geringerer als Marko Minnemann zur Seite.
Klar steht aber das technisch extrem versierte und dabei trotzdem hochmelodische Spiel von Bellas im Vordergrund, dessen warmer, singender Leadgitarrensound das Klangbild dominiert. Der musikalische Hintergrund dazu ist ziemlich anspruchsvoll, proggy und frickelig, und ist am ehesten mit der Musik von DREAM THEATER oder SHADOW GALLERY zu vergleichen, ohne jedoch wie diese in allzu metallische Regionen vorzudringen. Neben der Leadgitarre nehmen mal flächig, mal verspielt, mal orchestral klingende Synthies, die manchmal den Flair von Filmmusik kreieren, eine Hauptrolle ein. Dazu kommen haufenweise klassisch angehauchte, manchmal etwas naiv-verträumte Melodien von George Bellas, was Assoziationen an Luca Turilli in einer musikalisch-proggigen anstatt symphonisch-powermetallischen Umgebung aufkommen lässt. Dieser aber würde wohl niemals von sich behaupten, so gut Gitarre zu spielen wie Bellas, der hin und wieder einige technische Kabinettstückchen abliefert, bei denen man nur mit den Ohren schlackern kann. "Down to earth" ist diese Musik also auf keinen Fall. Einige Tracks wie 'Magnetic Anomaly' sind waghalsige Achterbahnfahrten durch gleich eine ganze Serie von Wurmlöchern, andere wie 'Curiosity' oder 'Transcendental' heben eher die sanft-erhabene Melodie hervor, während der Longtrack 'Interdimensional Travel' eigentlich schon fast eine kleine Symphonie ist.
Fazit: Freunde vieler Töne in wenig Zeit, Freunde orchestraler Sounds, Freunde instrumentalen Prog Rocks und Freunde von Sologitarren-Alben sollten hier alle mal mal ein Ohr riskieren. Doch man muss konzentriert bei der Sache sein, denn beim nebenbei Hören kann die Musik auch leicht mal an einem vorbei dudeln. Und das wäre schade.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker