BERGRIZEN - Der unsterbliche Geist
Mehr über Bergrizen
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Purity Through Fire
- Release:
- 31.10.2017
- Das alte Herzeleid
- Der unsterbliche Geist
- Lied der Rache
- Ankunft der Winterdämmerung II
- Entsagen
- Tel'aran'rhiod
Ein weiterer Soloact aus dem einstigen Zarenreich
BERGRIZEN ist ein weiteres dieser zahlreichen Soloprojekte aus dem osteuropäischen Raum, das unwiderruflich die Frage aufwirft, warum es in den Ländern der einstigen Sowjetunion so viele talentierte Künstler gibt, aber eben nur so wenige tatsächliche Bandkonstellationen, von denen man in Zukunft auch etwas Livehaftiges erwarten könnte. Mastermind Myrd'raal hat auf dem zweiten Album seiner One-Man-Combo jedenfalls eine Menge Brauchbares zusammengetragen und damit auch seinen persönlichen Tribut an den depressiven Part des Genres erweitert. Und gerade wenn man die aggressiven Passagen der neuen Scheibe in Betracht zieht, bei denen auch einige hymnische Melodien zum Vorschein kommen, könnte man sich kaum mehr wünschen, als dass der Musiker aus der Ukraine sich noch einmal Gedanken darüber macht, seine Passion mit einigen Gleichgesinnten zu teilen und die Bühnen zu stürmen. Aber das bleibt wohl alles eher Zukunftsmusik - im wahrsten Sinne des Wortes.
Im Hier und Jetzt zählt daher nur der neueste Studio-Output, und der verdient allemal Beachtung, weil er vor allem die melancholische Seite des Sounds in den Fokus rückt. BERGRIZEN definiert sich zwar nicht als rein depressive Spartenbefriedigung, hat aber einen deutlichen Hang zu den finstereren Emotionen, die in den sechs neuen Stücken von vielen aggressiven Gegenangriffen konterkariert werden. Nach dem langen Piano-Intro in 'Das alte Herzeleid' schreit Myrd'raal seinen Frust heraus, wählt ein hohes Tempo, gräbt sich derweil natürlich in den Konsens-Sound einiger nordischer Vorbilder ein, schafft aber auch eine Menge Eigenes, indem er die vielen Zutaten seiner Rezeptur noch einmal neu mischt und mit anderen Prioritäten versieht.
"Der unsterbliche Geist" mag am Ende sicherlich nicht der originellste Vertreter seiner Machart sein, aber er trägt Argumente in sich, die man als Black-Metal-Liebhaber im Allgemeinen und als Verfechter flehentlicher, pechschwarz gefärbter Depri-Attacken im Speziellen niccht ablehnen wird. Im Gegenteil: Je tiefer man in dieses Album eindringt, desto intensiver ist seine Wirkung!
Anspieltipps: Der unsterbliche Geist, Ankunft der Winterdämmerung II
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes