BEWIZED - Ad Astrae
Mehr über Bewized
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- 7Hard / Membran
- Release:
- 15.06.2018
- Astera Polaris
- Cassiopeia
- Pegasus
- Andromeda
- Ophiuchus-Serpens
- Corona Borealis
- Corvus
- Lepus
- Pyxis Nautica
- Cantauri
- Aurora Australis
- Noctuae
Verspielt und eigensinnig, leider aber noch nicht zielstrebig genug!
Die Entwicklung im Hause BEWIZED ist sicherlich lobenswert, denn von den handelsüblichen Klängen des Metalcore-Business ist die Truppe weiter entfernt als viele angehende Newcomer, die erst einmal den sicheren Weg wählen, bevor die eigene Profilschärfe in den Fokus gelangt.
Betrachtet man eine Scheibe wie "Ad Astrae", wird man zufrieden feststellen, dass die Musiker ihren Weg bereits gefunden haben und dass dieser abseits der gewohnten Pfade verläuft. So wird statt brachialer Riffgewalt eher mal ein episches Keyboard-Backing vollzogen, um die sphärische Dichte des Albums zu untermalen, plumpe Grooves gehören ebenfallls nicht zum Standardprogramm der Band, sondern viel eher verspielte Arrangements, verschachtelte Passagen und außergewöhnliche Melodiebögen, die manchmal gar in den klassisch-metalllischen Bereich überleiten.
Dass am Ende des Tages weniger Herkömmliches und viel mehr Eigenwilliges aus den Boxen knallt, hat leider aber nicht immer den gewünschten Erfolg. Denn auf "Ad Astrae" sind viele Kleinigkeite noch nicht in Gänze ausgereift und führen zu einem wiederkehrenden Mangel an Nachhaltigkeit, der sich in den nicht immer überzeugenden Refrains, teilweise aber auch in einer eingeschränkten Zielstrebigkeit widerspiegeln, welche man vor allem dann wahrnimmt, wenn das Pendel zwischen heftigeren Parts und epischen Versatzstücken hin und her schlägt. Hier zeigt sich eine gewisse Inkonsequenz, die vielleicht auch vom steten Bemühen, der Konventionalität aus dem Weg zu gehen, gekennzeichnet ist, letztlich aber auch Hürden einbaut, über die BEWIZED leider stolpert.
Andererseits muss einfach noch einmal hervogehoben werden, dass "Ad Astrae" einen sehr eigenen Charakter hat und die Scheibe definitiv nicht im Wust neuer Metalcore-Releases untergehen wird. Dennoch ist die absolute Überzeugungskraft noch nicht gegeben, vielleicht auch weil hier und dort der nötige Punch fehlt, vielleicht aber auch, weil die progressiven Elemente noch nicht völlig aufregend ineinandergreifen. Es besteht jedenfalls noch Handlungsbedarf, sicherlich aber auch aufbauend auf den vielen positiven Eindrücken, die nichtsdestotrotz hängen bleiben. "Ad Astrae" ist kein schlechtes Album, aber noch nicht auf jenem Level, das zu einer internationalen Spitzenposition ausreuichen würde.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes